(neu: Schlusskurse, Evotec dementiert mögliche Übernahmegespräche)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Übernahmefantasie hat am Montag dem jüngsten Erholungsversuch der Aktien von Evotec kräftig Schwung verliehen. Die Papiere des Pharmawirkstoffforschers hatten den festen Nebenwerteindex SDax zeitweise mit einem Kursplus von fast 27 Prozent auf 9,68 Euro angeführt. Dies war der höchste Stand seit Anfang Juli. Am Ende blieb an der Index-Spitze ein Gewinn von knapp 17 Prozent.
Der Finanzinvestor Triton hatte am Morgen mitgeteilt, direkt und indirekt einen Stimmrechtsanteil von gut neun Prozent aufgebaut zu haben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete gegen Mittag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass Triton eine Übernahme von Evotec erwäge.
Ein Unternehmenssprecher dementierte jedoch am Nachmittag mögliche Übernahmegespräche: Über die Mitteilung von Tritons Einstieg hinaus habe es keine Diskussion oder Verhandlung gegeben. Daraufhin büßten die Aktien von Evotec einen Teil ihrer Kursgewinne wieder ein.
Seit dem Zwischentief Mitte Oktober haben die Evotec-Papiere nun schon rund drei Viertel gewonnen. Gleichwohl: Seit Jahresanfang gerechnet belaufen sich die Kursverluste immer noch auf gut 58 Prozent.
So hatte zunächst der überraschende Abschied des langjährigen Evotec-Chefs für große Unsicherheit unter Anlegern gesorgt. Im Frühling und Sommer enttäuschte der Konzern dann jeweils mit seinen Geschäftsausblicken.
In der vergangenen Woche hielt die Unternehmensführung an den im Sommer gesenkten Jahreszielen fest. Um die Markterwartungen für 2024 zu erreichen, müsse Evotec die Profitabilität im Schlussquartal aber verbessern, hatte Analyst Benjamin Jackson vom Investmenthaus Jefferies nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen gesagt. Dabei dürften erste Einsparungen aus der Neuausrichtung des Konzerns helfen. Zudem verbessere sich die Lage mit Blick auf die Einhaltung von Kreditbestimmungen./mis/nas/jha/la/he