Auf Unternehmen, die an der Börse notiert sind oder nach 2027 einen IPO anpeilen, kommt mit IFRS 18 eine wichtige Bilanzierungsänderung zu: "IFRS 18 adressiert die Thematik, dass Finanzpublikationen derzeit nicht miteinander vergleichbar sind. Die Strukturen der Gewinn- und Verlustrechnung sind von Unternehmen zu Unternehmen, von Branche zu Branche unterschiedlich. Das soll mit IFRS 18 vereinheitlicht werden", erklärt Nikolaus Färber, Vorstand des Beratungshauses WTS Advisory, die bevorstehende Neuregulierung im Interview mit FINANCE-TV. IFRS 18 wird IAS 1 ablösen, laut Färber "einer der ältesten Bilanzierungsstandards überhaupt". Die Umstellung bedarf einer Menge Vorlauf, warnt Färber CFOs davor, das Thema zu unterschätzen - insbesondere solche, die Börsenpläne hegen. Der Grund: "Die Neuregelungen greifen tief in die Strukturen ein." Unter anderem in der Kapitalmarktkommunikation, in der viele Unternehmen selbst kreierte, individuelle KPIs verwenden, um ihre Investoren über ihre Geschäfts-Performance zu informieren. "Aber auch Dinge wie die Erfassung von Belegen werden berührt", betont Färber. Damit müssten auch Schnittstellen zu Reporting-Systemen verändert werden. Wieviel Zeit Finanzabteilungen für die Implementierung von IFRS 18 einplanen sollten und mit welchen ohnehin anstehenden Strukturprojekten sich die IFRS-Einführung eventuell smart verknüpfen ließe - dies und mehr zum neuen IFRS-Standard im FINANCE-TV-Interview mit Nikolaus Färber.