DJ MÄRKTE USA/Leichte Abgaben - Powell dämpft Zinssenkungshoffnungen
DOW JONES--Mit Abgaben hat die Wall Street am Donnerstag den Handel beendet. Damit setzte sich die jüngste Konsolidierung fort. Mit den Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell weiteten sich im späten Handel die Verluste noch leicht aus. Diese dämpften die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung im Dezember. Keinen Impuls lieferten neue Inflationsdaten. Mehr Musik spielte bei Einzelwerten, auch wenn die Berichtssaison in den letzten Zügen liegt.
Nach Aussage von Powell kann sich die US-Notenbank angesichts der Anzeichen für eine robuste Konjunktur Zeit nehmen, über das weitere Tempo ihrer Zinssenkungen zu entscheiden. "Die Wirtschaft sendet keine Signale, dass wir es mit Zinssenkungen eilig haben müssten", sagte Powell. Die Fed hatte ihre Leitzinsen bei den beiden jüngsten Sitzungen gesenkt. Investoren erwarten, dass die Notenbank die Zinsen bei der nächsten Sitzung im Dezember um 25 Basispunkte senken und das Tempo der Senkungen danach verlangsamen wird.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 43.751 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite reduzierten sich jeweils um 0,6 Prozent. Dabei wurden an der Nyse 1.017 (Mittwoch: 1.137) Kursgewinner gezählt, denen 1.783 (1.648) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 56 (80) Titel.
Die Erzeugerpreise für Oktober bewegten nicht, sie sind wie erwartet gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen und bestätigten die Zinssenkungserwartungen. Ähnliches galt für die wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen, die einen Tick robuster als gedacht ausgefallen sind. Ohnehin waren bereits am Mittwoch die wichtigeren Verbraucherpreise berichtet worden, die ebenfalls nahe an den Erwartungen lagen.
Dazu wird aktuell am Markt auch mehr darüber spekuliert, wie sich die Preise unter der im Januar beginnenden zweiten Amtszeit Donald Trumps entwickeln werden. Die Überlegungen gehen dahin, dass Trumps protektionistische Wirtschaftspolitik, gepaart mit Steuersenkungen, eher preistreibend wirken dürfte.
ASML-Zuversicht stützt Halbleiter-Sektor leicht
Die bestätigte Prognose für 2030 von ASML stützte den Halbleiter-Sektor nur leicht. Ein Großteil der Gewinne wurde im Verlauf wieder abgegeben. Daneben sehen die Niederländer weiter beträchtliches KI-Potenzial für ihr Geschäft mit Ausrüstung für die Halbleiter-Herstellung. Die Aktien von Nvidia gewannen 0,3 Prozent und Intel legten um 0,4 Prozent zu. ASML schlossen in Amsterdam 7,0 Prozent fester.
Cisco Systems verloren 2,1 Prozent. Der Netzwerkausrüster hat einen niedrigeren Gewinn und Umsatz berichtet, übertraf damit allerdings die Erwartungen. Cisco erhöhte außerdem den Jahresausblick. Der Aktienkurs hat seit Jahresbeginn bereits um rund 20 Prozent zugelegt.
Walt Disney schnellten um 6,2 Prozent nach oben. Der Unterhaltungskonzern hat im Berichtsquartal unter anderem den Gewinn um 74 Prozent gesteigert. Dazu plant Disney, im kommenden Geschäftsjahr Aktien im Wert von 3 Milliarden Dollar zurückzukaufen und die Dividende zu erhöhen.
Super Micro Computer fielen nach dem 6-prozentigen Minus vom Vortag um weitere 11,4 Prozent. Der Hersteller von AI-Servern, dessen Geschäftsgebaren gerade vom Justizministerium geprüft wird, hatte mitgeteilt, mehr Zeit für die Ausarbeitung des Quartalsberichts zu benötigen. Super Micro sucht aktuell einen neuen Wirtschaftsprüfer, nachdem Ernst & Young (EY) Ende Oktober zurückgetreten war.
Dollar notiert fester
Der Dollar baute seine Vortagesgewinne aus. Der Dollar-Index kletterte um 0,4 Prozent. Der Greenback dürfte weiter von seinem Status als sicherer Hafen profitieren, so George Saravelos von der Deutschen Bank. Ein erwarteter Handelskrieg unter einer neuen Trump-Regierung könnte den Dollar unterstützen.
Die Notierungen am Anleihemarkt legten mit den Powell-Aussagen zu. Die Renditen gaben ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 2,2 Basispunkte auf 4,44 Prozent.
Die Ölpreise stiegen leicht. Die Notierungen für Brent und WTI gewannen bis zu 0,2 Prozent. Die wöchentlichen US-Rohöllagerbestände in den USA sorgten für den entscheidenden Impuls. "Die Benzinbestände waren 'der Star der Show', da die Nachfrage stieg und die Raffinerien auf einem für diese Jahreszeit überdimensionierten Niveau liefen", so Robert Yawger von Mizuho.
Der Goldpreis gab den fünften Handelstag in Folge nach. Die Feinunze reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 2.567 Dollar. "Während die jüngsten US-Daten die Markterwartungen hinsichtlich der nächsten Schritte der Fed nicht wesentlich verändert haben, sind die Hoffnungen auf eine Zinssenkung im ersten Monat des neuen Jahres gesunken, was die anhaltenden Verluste des Goldes rechtfertigen könnte", so Samer Hasn von XS.com.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 43.750,86 -0,5% -207,33 +16,1% S&P-500 5.949,17 -0,6% -36,21 +24,7% Nasdaq-Comp. 19.107,65 -0,6% -123,07 +27,3% Nasdaq-100 20.896,67 -0,7% -139,49 +24,2% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,35 +6,5 4,29 -6,9 5 Jahre 4,33 +2,9 4,30 32,9 7 Jahre 4,39 +0,5 4,38 41,9 10 Jahre 4,44 -2,2 4,46 56,2 30 Jahre 4,60 -3,8 4,63 62,6 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:35 Uhr Mi, 17:24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0522 -0,4% 1,0552 1,0572 -4,7% EUR/JPY 164,43 +0,1% 164,47 164,03 +5,7% EUR/CHF 0,9375 +0,2% 0,9357 0,9343 +1,0% EUR/GBP 0,8312 +0,0% 0,8313 0,8316 -4,2% USD/JPY 156,29 +0,5% 155,86 155,18 +10,9% GBP/USD 1,2658 -0,4% 1,2694 1,2712 -0,5% USD/CNH (Offshore) 7,2552 +0,2% 7,2497 7,2436 +1,9% Bitcoin BTC/USD 87.669,60 -2,4% 89.911,75 93.196,25 +101,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,57 68,43 +0,2% +0,14 -3,1% Brent/ICE 72,37 72,28 +0,1% +0,09 -3,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 46,37 43,91 +5,6% +2,47 +15,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.567,44 2.572,64 -0,2% -5,20 +24,5% Silber (Spot) 30,51 30,38 +0,5% +0,14 +28,3% Platin (Spot) 940,50 938,50 +0,2% +2,00 -5,2% Kupfer-Future 4,07 4,08 -0,2% -0,01 +3,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 14, 2024 16:19 ET (21:19 GMT)
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.