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Endlich schwarze Zahlen bei Siemens Energy! Nach einem hart erkämpften Milliardengewinn im letzten Geschäftsjahr hat CEO Christian Bruch das Unternehmen zumindest kurzzeitig aus der Verlustzone geführt. Doch können Anleger wirklich auf stabile Gewinne hoffen? Wie sicher ist die Erholung, und was passiert, wenn die Politik nicht mitspielt? Ein spannender Blick auf die aktuellen Zahlen, das Chartbild und die Marktaussichten zeigt, ob jetzt der richtige Moment für ein Investment ist.
Mit Strategie und Nervenstärke: Siemens Energy schreibt schwarze Zahlen
Siemens Energy hat ein schweres Jahr hinter sich. CEO Christian Bruch, der das Unternehmen seit der Abspaltung von Siemens leitet, sieht nach vielen Monaten endlich Licht am Ende des Tunnels. Der Verlust des letzten Jahres von 4,6 Milliarden Euro war eine bittere Pille, doch diesmal gelang es Siemens Energy tatsächlich, wieder Gewinne zu schreiben. Dank einer verstärkten Nachfrage in den Bereichen Netz- und Gastechnik steht unter dem Strich ein Gewinn von 1,3 Milliarden Euro - ein hart erkämpfter Erfolg, der viele positiv überrascht hat. Allein die Auftragsbücher sprechen für sich: Der Orderbestand stieg auf satte 123 Milliarden Euro, was vor allem an einem kräftigen Anstieg der Bestellungen im letzten Quartal lag.
Diese positiven Zahlen wurden mit kluger Planung erreicht, aber Siemens Energy bleibt ein politisches Sorgenkind. Bruch fordert klarere Rahmenbedingungen von der Regierung, um langfristige Entscheidungen treffen zu können. Denn das Unternehmen hängt stark von politischen Entscheidungen ab, gerade wenn es um Projekte für Kraftwerke oder Netzausbau geht. Bruch und sein Team hoffen, dass die Politik zügig mehr Berechenbarkeit schafft - nur so kann Siemens Energy wirklich langfristig durchstarten.
Ein Blick auf die Aktie: Rebound oder Risiko?
Die Aktie von Siemens Energy hat sich in den letzten Wochen spürbar erholt und liegt nach einem harten Jahr nun etwa 20 Prozent höher. Die Tatsache, dass die Aktie die 200-Tage-Linie überstiegen hat, lässt Anleger aufhorchen: Diese technische Marke gilt oft als Stütze für positive Entwicklungen. Analysten sehen dieses Signal als Pluspunkt, denn es zeigt, dass das Vertrauen der Investoren langsam zurückkehrt. Für kurzfristige Käufer könnte das eine gute Gelegenheit sein. Der Kurs kann durchaus noch bis 50 Euro mit dem aktuellen Momentum durchstarten. Aber Vorsicht! Nach oben hin, wird die Luft zur Zeit immer dünner.
Aber Vorsicht: Die Aktie ist aktuell stark überkauft. Der RSI ist deutlich über der 70er Zone. Daher sind Rücksetzer in den kommenden Wochen/Monaten als wahrscheinlich anzunehmen. Sie dürften aber im Bereich zwischen 32 und 36 Euro eine gute Kaufgelegenheit sein. Vor allem die Schwierigkeiten der spanischen Tochter Gamesa, die Verluste im Windkraftsektor verzeichnet, bleiben eine Belastung. Dazu kommt, dass die Märkte durch geopolitische Spannungen und schwankende Energiepreise sehr schnell beeinflusst werden können. Der Anstieg der Aufträge und die Hoffnung auf bessere Margen sprechen zwar für Siemens Energy, aber das Risiko, dass die Probleme bei Gamesa den Kurs bremsen, bleibt bestehen.
Was die Zukunft bringt - Ein Investment mit Potenzial und Risiko
Fundamental steht Siemens Energy besser da als noch vor einem Jahr. Die Nachfrage nach Netztechnik und Energieinfrastruktur bleibt hoch, und das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz im kommenden Geschäftsjahr um acht bis zehn Prozent wachsen wird. Auch die angestrebte Marge von drei bis fünf Prozent zeigt, dass sich die harte Arbeit auszahlt. Analysten loben die klare Wachstumsstory und halten an ihrer Kaufempfehlung fest - auch weil die großen Auftragsbestände für eine stabile Zukunft sorgen könnten.
Dennoch ist das Windkraftgeschäft, insbesondere die Rolle von Gamesa, weiterhin eine Baustelle. Für risikobereite Anleger ist Siemens Energy dennoch eine interessante Option. Die Mischung aus positiven Unternehmenszahlen, starker Auftragssituation und einem technischen Rebound im Chartbild deutet darauf hin, dass das Schlimmste überwunden sein könnte. Eine "Kauf auf Rebound"-Strategie könnte sich hier lohnen - vorausgesetzt, man ist bereit, die politischen Unsicherheiten und die Herausforderungen im Windgeschäft in Kauf zu nehmen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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