
Die Wahl eines Kanzlerkandidaten oder einer Kanzlerkandidatin müsse auf einem SPD-Parteitag erfolgen. "Selbstverständlich sind Gegenkandidaturen in der eigenen Partei grundsätzlich möglich und kein Zeichen von Ratlosigkeit. Sie sind praktizierte Demokratie", sagte Müntefering.
Das SPD-Urgestein trat damit Äußerungen der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil sowie weiterer führender SPD-Politiker entgegen, die sich auf eine neuerliche Kandidatur von Scholz festgelegt hatten.
Einzelne SPD-Politiker plädieren für eine SPD-Kanzlerkandidatur von Verteidigungsminister Boris Pistorius, der diversen Umfragen zufolge beliebtester deutscher Politiker ist.
Der SPD-Bundesparteitag ist für den 11. Januar 2025 geplant. Müntefering plädierte für "rasches Handeln". Das sei "nötig, aber auch möglich". Er sagte: "Die SPD kann zeigen, dass Demokratie alles kann." Der Ex-SPD-Partei- und Fraktionschef nannte die Form des Bruchs der Ampel-Koalition Anfang November "unerquicklich". Die vorgezogene Neuwahl des Bundestages sei aber auch "eine neue Chance".
© 2024 dts Nachrichtenagentur