Wenn an der Wall Street wie am Freitag die Trump-Euphorie deutlich nachlässt und die Kurse auf breiter Front nachgeben, ist das plötzlich aufgekommene Eigenleben des DAX auf einmal sogar von Vorteil. Der Index konnte auch heute die durch Siemens und Telekom entstandenen Gewinne aus der Vorwoche und damit die 19.000er Marke halten. Ansonsten waren Impulse an der Frankfurter Börse Mangelware. Bis Nvidia als prominenter Nachzügler die Berichtssaison in den USA am Mittwochabend beschließt, dürften auch die Ausschläge des DAX in die eine oder andere Richtung eher begrenzt bleiben.
Nach der Risikofreude in den ersten Novembertagen haben sich die Anlegernerven in New York wieder etwas beruhigt. Ein Grund dafür waren auch die Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell. Seine Botschaft, die Zinsen nur bei Bedarf zu senken und dazu noch langsamer als von den Märkten erhofft, kühlte die Trump-Euphorie ab. Nach all dem Jubel macht sich allmählich Besorgnis breit. Die fiskalpolitische Agenda des neuen Präsidenten ist noch nicht klar. Es geht die Angst geht um, dass eine leichtfertige Ausgabepolitik wieder die Inflation anheizen könnte, sodass die Fed die Zinssätze irgendwann sogar wieder erhöhen müsste.
Im Moment sind das aber nur mögliche Szenarien. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed im Dezember abermals die Zinsen senkt, bleibt hoch. Auch ist eine Rezession in den USA weit und breit nicht zu sehen und unter einem Präsidenten Trump eigentlich auch nicht zu erwarten. Damit bleibt zu hoffen, dass die Wachstumsaussichten auch auf Europa abfärben, wo der DAX sich weiter stabil hält. Springt die Industrie aber hierzulande nicht an und erholen sich die deutsche Chemie- und Automobilindustrie nicht, dürften Ambitionen auf neue Rekorde eher begrenzt bleiben.Sie wollen sofort benachrichtigt werden, wenn etwas an der Börse passiert? Eröffnen Sie ein Demo-Konto und aktivieren Sie die "push notifications"!
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