DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Thyssenkrupp hat die im Sommer zusammengestrichene Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr bei Umsatz und operativem Gewinn erfüllt, netto wegen milliardenschwerer Wertberichtigungen vor allem im Stahlgeschäft aber erneut tiefrote Zahlen geschrieben. Im neuen Geschäftsjahr 2024/25 will der Ruhrkonzern unter dem Strich ein positives Ergebnis erwirtschaften. Vorstandschef Miguel Lopez kündigte dennoch ein Übergangsjahr an "auf dem Weg, unsere mittelfristigen Finanzziele auch in einem herausfordernden Umfeld zu erreichen". Diese werden auch im neuen Geschäftsjahr noch nicht erreicht.
Nachfolgend die Viertquartalszahlen und Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent):
BERICHTET PROG PROG 4. QUARTAL 2024 4Q23/24 ggVj 4Q23/24 ggVj 4Q22/23 Auftragseingang 7.911 -5% -- -- 8.305 Umsatz 8.810 0% 8.434 -4% 8.812 EBIT bereinigt 151 +72% 114 +29% 88 EBIT-Marge bereinigt 1,7 -- 1,3 -- 1,0 Ergebnis nach Steuern/Dritten -1.061 -- 56 -- -2.008 Ergebnis je Aktie -1,70 -- 0,09 -- -3,23 Free Cashflow vor M&A 1.093 +83% -- -- 597 Umsatz Automotive Technology 1.837 -7% 1.902 -4% 1.972 -Decarbon Technologies 1.074 +22% 958 +9% 878 -Materials Services 2.908 -7% 2.894 -7% 3.124 -Steel Europe 2.609 -9% 2.570 -10% 2.862 -Marine Systems 715 +105% 455 +30% 349 EBIT ber Automotive Technology 71 +4% 61 -10% 68 -Decarbon Technologies 6 -- -22 -- -24 -Materials Services 51 +122% 38 +66% 23 -Steel Europe 23 -57% 60 +12% 54 -Marine Systems 53 +96% 26,5 -2% 27,0
Text
AUSBLICK UNTERNEHMEN
THYSSENKRUPP (07:00 Uhr)
Nachfolgend eine Auswertung der Konsensprognosen zum vierten Geschäftsquartal 2023/24 (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis in Euro, Marge in Prozent):
PROG PROG PROG 4. QUARTAL 4Q23/24 ggVj Zahl 4Q22/23 Umsatz 8.434 -4% 3 8.812 EBIT bereinigt 114 +29% 4 88 EBIT-Marge bereinigt 1,3 -- -- 1,0 Ergebnis nach Steuern/Dritten 56 -- 3 -2.008 Ergebnis je Aktie 0,09 -- 3 -3,23 Umsatz Automotive Technology 1.902 -4% 4 1.972 - Decarbon Technologies 958 +9% 4 878 - Materials Services 2.894 -7% 4 3.124 - Steel Europe 2.570 -10% 4 2.862 - Marine Systems 455 +30% 4 349 EBIT ber Automotive Technology 61 -10% 4 68 - Decarbon Technologies -22 -- 3 -24 - Materials Services 38 +66% 4 23 - Steel Europe 60 +12% 4 54 - Marine Systems 26,5 -2% 4 27,0
Weitere Termine:
07:00 DE/Springer Nature AG & Co KGaA, Ergebnis 3Q
07:30 DE/SFC Energy AG, Ergebnis 3Q
08:00 GB/Imperial Brands plc, Jahresergebnis
08:30 CH/Nestle SA, Kapitalmarkttag
10:00 DE/Dekabank Deutsche Girozentrale, Ergebnis 9 Monate
10:00 DE/Sto SE & Co. KGaA, Ergebnis 3Q
14:00 US/Walmart Inc, Ergebnis 3Q
20:00 US/Qualcomm Inc, Kapitalmarkttag
Im Tagesverlauf:
- DE/Rheinmetall AG, Kapitalmarkttag, Rom
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Verbraucherpreise Oktober Eurozone PROGNOSE: +0,3%gg Vm/+2,0% gg Vj Vorabschätzung: +0,3%gg Vm/+2,0% gg Vj zuvor: -0,1%gg Vm/+1,7% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,2%gg Vm/+2,7% gg Vj Vorabschätzung: +0,2%gg Vm/+2,7% gg Vj zuvor: +0,1%gg Vm/+2,7% gg Vj - US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Oktober Baubeginne PROGNOSE: -1,0% gg Vm zuvor: -0,5% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: -2,9% gg Vm
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: Stand +/- DAX-Future 19.274,00 +0,4% E-Mini-Future S&P-500 5.927,75 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 20.676,25 +0,2% Nikkei-225 38.346,22 +0,3% Schanghai-Composite 3.317,07 -0,2% Hang-Seng-Index 19.616,49 +0,2% +/- Ticks Bund -Future 132,13 +7 Stand +/- Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 19.189,19 -0,1% DAX-Future 19.203,00 -0,5% XDAX 19.139,72 -0,5% MDAX 26.197,73 -0,8% TecDAX 3.332,16 -0,6% EuroStoxx50 4.786,25 -0,2% Stoxx50 4.260,41 -0,1% Dow-Jones 43.389,60 -0,1% S&P-500-Index 5.893,62 +0,4% Nasdaq-Comp. 18.791,81 +0,6% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 132,06 -22
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Der europäische Aktienmarkt dürfte nach einer günstigen Vorgabe der Wall Street gut behauptet starten. Nachdem die sogenannte Trump-Rally auch an den US-Börsen ausgelaufen ist, und Fed-Chef Jerome Powell Zinssenkungshoffnungen einen Dämpfer erteilt hat, warten die Anleger auf neue Impulse. Akzente könnten von den allerdings erst nachbörslich am Mittwoch anstehenden Quartalszahlen von Nvidia ausgehen, der Chiphersteller gilt als Stimmungsbarometer für die KI-Branche.
Rückblick: Knapp behauptet - Nach der Trump-Rally sei die Luft erst einmal raus, hieß es, vor allem auch an den US-Märkten. Bremsend wirkte daneben weiter der jüngste Dämpfer für die Zinssenkungserwartungen durch US-Notenbankchef Powell. Mit einem Minus von 2,1 Prozent auf 10,90 Euro reagierten Grifols auf ein angebliches Übernahmeangebot von rund 7 Milliarden Euro für den spanischen Blutplasmaspezialisten. Wie El Confidencial schreibt, plant Brookfield ein Angebot von 10,50 Euro pro Grifols-Aktie.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Knapp behauptet - Im Rüstungssektor gewannen Rheinmetall 1,2 Prozent, Hensoldt stiegen um 2,1 und Renk um 5 Prozent, nachdem die Branche wieder stärker in den Fokus gerückt wurde durch die angebliche Erlaubnis des scheidenden US-Präsidenten für die Ukraine, mit westlichen Raketen auch auf russisches Gebiet zu schießen. Commerzbank stiegen um 2,5 Prozent. Der Aktienkurs könnte im Fall einer Fusion mit Unicredit (-0,5%) nach Meinung von Keefe, Bruyette & Woods um 35 Prozent steigen, sollte ein Deal aber ausfallen, auch 20 Prozent verlieren. Thyssenkrupp erholten sich um 1,8 Prozent, getrieben von Plänen, die Marine-Sparte an die Börse zu bringen. Datagroup gewannen 12,3 Prozent. Das Unternehmen will zur Steigerung des Shareholder Value unter anderem eigene Aktien zurückkaufen und möglicherweise die Digitalisierungstochter Almato abspalten und an die Börse bringen. Eine erneute Gewinnwarnung warf Sto um 5,4 Prozent zurück. Delivery Hero verloren nach Details für den Börsengang von Talabat 4 Prozent. Aktionäre dürften auf eine etwas ambitioniertere Bewertung gehofft haben, hieß es.
XETRA-NACHBÖRSE
Thyssenkrupp Nucera wurden 5 Prozent höher getaxt, nachdem der Wasserstoffspezialist im vierten Geschäftsquartal 2023/24 den Umsatz kräftig steigerte. Das EBIT blieb unter dem Vorjahresniveau, fiel laut Mitteilung aber besser aus als erwartet.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Die Anleger trauten sich nicht aus der Deckung, nachdem Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell zuletzt Zinssenkungshoffnungen einen Dämpfer erteilt hatten. Eine Zinssenkung im Dezember wird inzwischen nur noch mit 58-prozentiger Wahrscheinlichkeit eingepreist. Tesla stiegen um 5,6 Prozent. Ein Übergangsteam des designierten US-Präsidenten Donald Trump will einen föderalen Rahmen für selbstfahrende Fahrzeuge schaffen, wie Bloomberg berichtete. "Dies wäre ein großer Schritt nach vorn bei der Lockerung der US-Vorschriften ... und ein bedeutender Rückenwind für Teslas autonome und KI-Vision auf dem Weg ins Jahr 2025", so Wedbush-Analyst Dan Ives. Super Micro Computer kündigte einen Plan an, der es ermöglichen soll, dass die Aktie weiter an der Nasdaq gehandelt werden kann, nachdem das Unternehmen zuletzt seinen Wirtschaftsprüfer verloren und Fristen versäumt hatte. Der Kurs schoss um fast 16 Prozent nach oben. Warner Bros. Discovery gewannen 2,7 Prozent nach der Einigung mit der US-Basketball-Profiliga (NBA), mindestens für das nächste Jahrzehnt im Geschäft zu bleiben.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,29 -3,5 4,32 -13,4 5 Jahre 4,28 -2,4 4,31 28,3 7 Jahre 4,35 -2,2 4,37 38,2 10 Jahre 4,42 -2,0 4,44 54,1 30 Jahre 4,61 -0,3 4,62 64,4
Nach anfänglichen Anstiegen gaben die Renditen nach. Peter Cardillo von Spartan hält es dennoch für möglich, dass im Zehnjahresbereich im Laufe dieser Woche 4,50 Prozent erreicht werden könnten. Wenn der designierte Präsident Trump "Zölle ohne echte Ausgabenkürzungen durchsetzt", könne sie noch höher steigen, auf 5 Prozent oder mehr. Der Analyst erwartet aber auch, dass die neue Regierung sensibel auf die Renditen reagieren und die Umsetzung der Politik so kalibrieren werde, dass die Märkte sie nicht zu sehr in die Höhe treiben.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:40 % YTD EUR/USD 1,0589 -0,1% 1,0599 1,0572 -4,1% EUR/JPY 163,67 -0,1% 163,91 163,86 +5,2% EUR/CHF 0,9360 -0,0% 0,9363 0,9365 +0,9% EUR/GBP 0,8354 -0,0% 0,8358 0,8357 -3,7% USD/JPY 154,54 -0,1% 154,65 155,01 +9,7% GBP/USD 1,2675 -0,0% 1,2681 1,2650 -0,4% USD/CNH 7,2369 +0,1% 7,2283 7,2375 +1,6% Bitcoin BTC/USD 91.989,10 +0,8% 91.269,20 92.026,90 +111,3% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar kam nach den jüngsten Aufschlägen, ausgelöst vom Zinssenkungsdämpfer von US-Notenbankpräsident Powell, zurück. Der Dollarindex gab um 0,4 Prozent nach.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,28 69,16 +0,2% +0,12 -2,1% Brent/ICE 73,44 73,3 +0,2% +0,14 -1,7% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Ölpreise stiegen kräftig um über 3 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf wieder gestiegene geopolitische Risiken, nachdem die USA laut Medienberichten der Ukraine gestatten, Langstreckenwaffen aus westlicher Produktion für Angriffe innerhalb Russlands zu verwenden. Dies gebe Anlass zur Sorge um die Ölversorgung, weil die Ukraine nach Ansicht von Marktbeobachtern Ölinfrastruktur in Russland angreifen könnte.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.622,23 2.611,99 +0,4% +10,24 +27,2% Silber (Spot) 31,35 31,18 +0,6% +0,17 +31,9% Platin (Spot) 972,94 969,50 +0,4% +3,44 -1,9% Kupfer-Future 4,15 4,12 +0,7% +0,03 +5,0% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis erholte sich um 1,8 Prozent, nachdem er zuletzt sechs Handelstage in Folge Abgaben verzeichnet hatte. Die wirtschaftliche Unsicherheit, die Gefahr einer Verschärfung der Handelskriege unter der Trump-Regierung und die mögliche Eskalation der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten dürften die Attraktivität von Gold als sicherer Hafen erhöhen, so Samer Hasn von XS.com. Dazu gab es Rückenwind vom schwächeren Dollar.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR
AUSTRALIEN - Inflation
--Die australische Notenbank macht sich weiter Sorgen um das Risiko einer steigenden Inflation. Die Inflation blieb im dritten Quartal über dem Zielband, wobei die politische Entscheidungsträger besondere besorgt, dass die Kerninflationswerte hartnäckig hoch bleiben. "Die Mitglieder stellten fest, dass die zugrunde liegende Inflation ... weiterhin zu hoch ist und dass die Prognosen der Experten eine Rückkehr der Inflation zum Zielwert nicht vor 2026 erwarten lassen", heißt es im Protokoll des jüngsten Zinstreffens.
DEUTSCHLAND/UKRAINE
Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine Ablehnung von Taurus-Marschflugkörpern für die Ukraine bekräftigt und dies mit handlungsleitenden Grundprinzipien begründet.
EUROZONE - Konjunktur
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat auf den Rückstand der Euroraum-Volkswirtschaft bei der Produktivitätsentwicklung hingewiesen. "Ein Hauptgrund für den Rückstand liegt in unseren Innovations- und Finanzierungsökosystemen, die nicht für die Entwicklung neuer, fortschrittlicher Technologien geeignet sind", so Lagarde.
FINNLAND
Ein fast 1.200 Kilometer langes Glasfaserkabel zur Datenübertragung in der Ostsee zwischen Finnland und Deutschland ist am Montag ausgefallen. Die Ursache ist unklar.
DELIVERY HERO
bietet Aktien der Tochter Talabat zum Börsengang in der Preisspanne von 1,50 bis 1,60 VAE-Dirham (AED), umgerechnet etwa 0,41 bis 0,44 Dollar an. Abhängig vom endgültigen Ausgabepreis werde der Bruttoerlös für die Veräußerung der 3,49 Milliarden Talabat-Aktien umgerechnet etwa 1,4 bis 1,5 Milliarden Dollar bringen.
JENOPTIK
hat einen Großauftrag der kanadischen Stadt Brampton zur Lieferung von Anlagen für die Geschwindigkeitskontrolle erhalten.
THYSSENKRUPP NUCERA
Der Wasserstoffspezialist hat im vierten Geschäftsquartal 2023/24 den Umsatz mit Hilfe des großen Auftragsbestands für Anlagen zur alkalischen Wasserelektrolyse kräftig gesteigert. Der Auftragseingang habe auf Vorjahresniveau gelegen. Das EBIT blieb unter dem Vorjahresniveau, fiel aber besser aus als erwartet. Konkrete Geschäftszahlen nannte das Unternehmen nicht.
SPRINGER NATURE
hat in den ersten neun Monaten von einem starken Research-Segment profitiert. Der Umsatz betrug 1,37 Milliarden Euro, was einem organischen Anstieg von 6 Prozent zum Vorjahr entsprach. Nominal sank er um 1 Prozent wegen negativer Wechselkurseffekte und Veräußerungen. Das mit Abstand größte Segment Research legte organisch um 7 Prozent auf gut 1 Milliarde Euro zu. Das bereinigte Betriebsergebnis lag bei 379 Millionen Euro, ein organisches Plus von 9 Prozent. Damit erzielte das Unternehmen eine bereinigte Marge von 27,7 Prozent nach 27,5 Prozent im Vorjahr. Der freie Cashflow legte auf 72 Millionen Euro von 55 Millionen Euro zu. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen weiterhin einen Umsatz von 1,82 bis 1,85 Milliarden Euro und ein bereinigtes Betriebsergebnis von 505 bis 520 Millionen Euro.
KERING
hat neue CEOs für seine Marken Yves Saint Laurent und Balenciaga bestellt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/gos
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November 19, 2024 01:34 ET (06:34 GMT)
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