Aus technischer Sicht bleibt die Lage im DAX fragil. Unter 19.300 Punkten droht weiterhin eine nachhaltige Trendwende nach unten und besteht das Risiko für einen Bärenmarkt. Solange Anleger den Widerstand als Ausstiegsmöglichkeit ansehen und Käufer dem Markt fernbleiben, könnte der DAX in den kommenden Handelstagen weiter unter Druck geraten, zumal gestern auch die 50-Tage-Linie auf Schlusskursbasis unterschritten wurde.
Gleichzeitig steigt der Ölpreis und dieser könnte in Kombination mit einem schwächeren Euro der deutschen Wirtschaft einen weiteren Knüppel zwischen die Beine werfen. Der Ölpreisanstieg ist eine Mischung aus technischen Käufen nach Erreichen einer Unterstützung und dem Risiko, dass die Ukraine die nun von den USA freigegebenen Langstreckenraketen gegen russische Ölinfrastruktur richten könnte. Übergeordnet bleibt der Preis jedoch anfällig für weitere Rückgänge, da die OPEC über eine Lockerung der Förderkürzungen nachdenkt, während einer schwachen Nachfrage aus China ein weltweites Überangebot an Öl gegenübersteht.
Schon jetzt blicken Anleger auf das Weihnachtsgeschäft, die wichtigste Zeit für den Einzelhandel. In den USA wurden erneut robuste Einzelhandelsdaten gemeldet, so dass die nächste Zinssenkung der Fed wackelt und die Europäische Zentralbank dann im Dezember allein die Leitzinsen senken müsste. Dies könnte den Druck auf den Euro weiter erhöhen.
Zudem bleibt der Fokus der Anleger auf den Unternehmensergebnissen, insbesondere auf denen von Nvidia, die morgen Abend das kurzfristige Marktgeschehen maßgeblich beeinflussen könnten.
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