GAZA (dpa-AFX) - Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bei einem Besuch im umkämpften Gazastreifen eine Belohnung von fünf Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) für die Freiheit jeder der noch etwa 100 verbliebenen Geiseln ausgelobt. Zudem versprach er den an einer Freilassung oder Befreiung Beteiligten und deren Familien freies Geleit ins Ausland an. Hingegen werde jeder, der den Geiseln Schaden zufüge, einen "hohen Preis" zahlen, warnte er. Auf keinen Fall werde die Hamas den Gazastreifen in Zukunft noch beherrschen, sagte Netanjahu einer Mitteilung seines Büros zufolge.
Ein früheres Angebot dieser Art hatte die islamistische Hamas als Farce zurückgewiesen. Eine Freilassung der Geiseln werde es nur geben, wenn es ein Abkommen gebe, das ein Ende des Kriegs und der Blockade vorsehe und den Wiederaufbau des Küstenstreifens ermögliche.
Von den während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppten rund 250 Menschen werden noch etwa 100 im Gazastreifen festgehalten, von denen jedoch viele nicht mehr am Leben sein dürften. Angehörige bezichtigen Netanjahu, eine Einigung über die Freilassung verhindert zu haben, um den Krieg am Laufen und sich selbst an der Macht zu halten./ro/DP/he