Bern (ots) -
Eine Studie im Auftrag der SRG und des Schweizer Zentralvereins für das Blindenwesen SZBLIND zeigt die grosse Bedeutung audiovisueller Medien und eine hohe allgemeine Zufriedenheit mit dem Angebot. Die Mehrheit der Menschen mit Sehbehinderung hat nur beschränkten Zugang zu Fernsehsendungen und Videoinhalten. Während blinde Menschen einen Ausbau der Audiodeskription in audiovisuellen Medien befürworten, wünschen sich Menschen mit anderen Sehbehinderungsformen vor allem einen besseren Zugang zu Texten und Infografiken auf dem Bildschirm.
Um den Zugang zu verschiedenen audiovisuellen Medienangeboten auf ihren Plattformen gezielt zu verbessern, hat die SRG mit dem Schweizer Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND eine landesweite Studie in Auftrag gegeben. Ziel der Studie war es, zu erfahren, wie Betroffene audiovisuelle Medien nutzen, wie zufrieden sie damit sind und wie das Angebot verbessert werden kann.
Die Studie zur Nutzung audiovisueller Medien von Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung oder Blindheit wurde in zwei Etappen unterteilt: In einem ersten Schritt interviewten die beauftragten Forschungsinstitute 20 Betroffene und beobachteten ihre audiovisuelle Mediennutzung am Fernseher, Radio, Smartphone und/oder Computer zu Hause. In einer zweiten Etappe wurde eine grosse barrierefreie Befragung durchgeführt, an der 324 Menschen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit ab 14 Jahren aus der ganzen Schweiz teilnahmen.
Hohe Zufriedenheit mit den SRG-Angeboten und vielfältige Bedürfnisse
Die Studienergebnisse zeigen die grosse Bedeutung der audiovisuellen Medien für Menschen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit und eine hohe allgemeine Zufriedenheit mit den Angeboten von SRF, RTS und RSI. Gleichzeitig erleben acht von zehn der befragten Betroffenen aufgrund ihrer Sehbehinderung Einschränkungen bei der Nutzung von Fernsehsendungen oder Videos. Die Einschränkungen sind insbesondere auf drei Ursachen zurückzuführen: Zugangsprobleme bei der TV-Box oder bei Apps für Fernsehangebote, fehlende Audiodeskription oder schlechte Übertragung der schriftlichen und grafischen Informationen auf dem Bildschirm. Das Smartphone ist bei Menschen mit einer starken Sehbeeinträchtigung das beliebteste Gerät und wird in der Befragung dank der Voiceover-Funktion für seine Barrierefreiheit gelobt.
Was die Verbesserung der Inhalte für Menschen mit einer Sehbehinderung betrifft, zeigt die Studie unterschiedliche Bedürfnisse. Der Wunsch nach mehr Audiodeskription, dem Mitsenden einer akustischen Beschreibung des visuellen Inhalts in den Dialogpausen, hängt vom Grad der Sehbehinderung ab. So wünschen sich sieben von zehn der befragten Menschen mit Blindheit mehr Audiodeskription. Befragte mit einer anderen Sehbehinderungsform finden es jedoch wichtiger, dass die Lesbarkeit von schriftlichen Informationen auf dem Bildschirm verbessert wird. Viele der Befragten fordern zudem eine Sensibilisierung der Moderator:innen für eine bessere verbale Beschreibung visueller Informationen.
Die SRG wird sich dafür einsetzen, die Angebote basierend auf den Studienergebnissen weiter zu verbessern und setzt gemeinsam mit betroffenen Personen Schwerpunkte. Einerseits ist geplant, vermehrt Inhalte mit Audiodeskription wie Dokumentarfilme, Reportagen, Spielfilme sowie Live-Audiodeskriptionen anzubieten. Andererseits sollen Schwerpunkte in der Produktion, Distribution und Kommunikation wie beispielsweise Auffindbarkeit der Angebote oder Prüfung des Einsatzes von synthetischen Stimmen gelegt werden.
Barrierefreier Zugang der SRG-Angebote
Der barrierefreie Zugang zu den SRG-Programmen schliesst alle Mitglieder der Gesellschaft ein. Denn er ermöglicht so auch Menschen mit einer Beeinträchtigung die Teilnahme an gesellschaftlichen Themen und Diskussionen. Das grosse Angebot an untertitelten, audiodeskribierten und gebärdeten Inhalten wird laufend erweitert - inhaltlich und technisch. Dank Audiodeskription können blinde und sehbehinderte Menschen dem Geschehen am Bildschirm folgen. 2023 strahlte die SRG 1583 Stunden Audiodeskription (inkl. Wiederholungen) aus. Die Bedürfnisse der betroffenen Personen werden regelmässig abgeholt: 2023 hat die SRG mit sieben Verbänden die Vereinbarung für Leistungen zugunsten von Menschen mit Sinnesbehinderung erneuert und sich dazu verpflichtet, ihre Leistungen weiter auszubauen. Mehr Informationen hierzu in den News "Verbesserter Zugang für Menschen mit Sinnesbehinderung" (https://www.srgssr.ch/de/news-medien/news/verbesserter-zugang-fuer-menschen-mit-sinnesbehinderung).
Link zu Studie: https://www.szblind.ch/fuer-fachpersonen/forschung/forschungc679
Mehr Informationen zum Angebot der SRG hier: SRG Factsheet Accessibility (https://www.srgssr.ch/fileadmin/dam/documents/publikationen/factsheets/SRG_SSR_Factsheet_Accessibility_DE.pdf)
Pressekontakt:
Medienstelle SRG SSR
Nik Leuenberger
medienstelle.srg@srgssr.ch / Tel. 058 136 21 21
Original-Content von: SRG SSR, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100014224/100926036
Eine Studie im Auftrag der SRG und des Schweizer Zentralvereins für das Blindenwesen SZBLIND zeigt die grosse Bedeutung audiovisueller Medien und eine hohe allgemeine Zufriedenheit mit dem Angebot. Die Mehrheit der Menschen mit Sehbehinderung hat nur beschränkten Zugang zu Fernsehsendungen und Videoinhalten. Während blinde Menschen einen Ausbau der Audiodeskription in audiovisuellen Medien befürworten, wünschen sich Menschen mit anderen Sehbehinderungsformen vor allem einen besseren Zugang zu Texten und Infografiken auf dem Bildschirm.
Um den Zugang zu verschiedenen audiovisuellen Medienangeboten auf ihren Plattformen gezielt zu verbessern, hat die SRG mit dem Schweizer Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND eine landesweite Studie in Auftrag gegeben. Ziel der Studie war es, zu erfahren, wie Betroffene audiovisuelle Medien nutzen, wie zufrieden sie damit sind und wie das Angebot verbessert werden kann.
Die Studie zur Nutzung audiovisueller Medien von Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung oder Blindheit wurde in zwei Etappen unterteilt: In einem ersten Schritt interviewten die beauftragten Forschungsinstitute 20 Betroffene und beobachteten ihre audiovisuelle Mediennutzung am Fernseher, Radio, Smartphone und/oder Computer zu Hause. In einer zweiten Etappe wurde eine grosse barrierefreie Befragung durchgeführt, an der 324 Menschen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit ab 14 Jahren aus der ganzen Schweiz teilnahmen.
Hohe Zufriedenheit mit den SRG-Angeboten und vielfältige Bedürfnisse
Die Studienergebnisse zeigen die grosse Bedeutung der audiovisuellen Medien für Menschen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit und eine hohe allgemeine Zufriedenheit mit den Angeboten von SRF, RTS und RSI. Gleichzeitig erleben acht von zehn der befragten Betroffenen aufgrund ihrer Sehbehinderung Einschränkungen bei der Nutzung von Fernsehsendungen oder Videos. Die Einschränkungen sind insbesondere auf drei Ursachen zurückzuführen: Zugangsprobleme bei der TV-Box oder bei Apps für Fernsehangebote, fehlende Audiodeskription oder schlechte Übertragung der schriftlichen und grafischen Informationen auf dem Bildschirm. Das Smartphone ist bei Menschen mit einer starken Sehbeeinträchtigung das beliebteste Gerät und wird in der Befragung dank der Voiceover-Funktion für seine Barrierefreiheit gelobt.
Was die Verbesserung der Inhalte für Menschen mit einer Sehbehinderung betrifft, zeigt die Studie unterschiedliche Bedürfnisse. Der Wunsch nach mehr Audiodeskription, dem Mitsenden einer akustischen Beschreibung des visuellen Inhalts in den Dialogpausen, hängt vom Grad der Sehbehinderung ab. So wünschen sich sieben von zehn der befragten Menschen mit Blindheit mehr Audiodeskription. Befragte mit einer anderen Sehbehinderungsform finden es jedoch wichtiger, dass die Lesbarkeit von schriftlichen Informationen auf dem Bildschirm verbessert wird. Viele der Befragten fordern zudem eine Sensibilisierung der Moderator:innen für eine bessere verbale Beschreibung visueller Informationen.
Die SRG wird sich dafür einsetzen, die Angebote basierend auf den Studienergebnissen weiter zu verbessern und setzt gemeinsam mit betroffenen Personen Schwerpunkte. Einerseits ist geplant, vermehrt Inhalte mit Audiodeskription wie Dokumentarfilme, Reportagen, Spielfilme sowie Live-Audiodeskriptionen anzubieten. Andererseits sollen Schwerpunkte in der Produktion, Distribution und Kommunikation wie beispielsweise Auffindbarkeit der Angebote oder Prüfung des Einsatzes von synthetischen Stimmen gelegt werden.
Barrierefreier Zugang der SRG-Angebote
Der barrierefreie Zugang zu den SRG-Programmen schliesst alle Mitglieder der Gesellschaft ein. Denn er ermöglicht so auch Menschen mit einer Beeinträchtigung die Teilnahme an gesellschaftlichen Themen und Diskussionen. Das grosse Angebot an untertitelten, audiodeskribierten und gebärdeten Inhalten wird laufend erweitert - inhaltlich und technisch. Dank Audiodeskription können blinde und sehbehinderte Menschen dem Geschehen am Bildschirm folgen. 2023 strahlte die SRG 1583 Stunden Audiodeskription (inkl. Wiederholungen) aus. Die Bedürfnisse der betroffenen Personen werden regelmässig abgeholt: 2023 hat die SRG mit sieben Verbänden die Vereinbarung für Leistungen zugunsten von Menschen mit Sinnesbehinderung erneuert und sich dazu verpflichtet, ihre Leistungen weiter auszubauen. Mehr Informationen hierzu in den News "Verbesserter Zugang für Menschen mit Sinnesbehinderung" (https://www.srgssr.ch/de/news-medien/news/verbesserter-zugang-fuer-menschen-mit-sinnesbehinderung).
Link zu Studie: https://www.szblind.ch/fuer-fachpersonen/forschung/forschungc679
Mehr Informationen zum Angebot der SRG hier: SRG Factsheet Accessibility (https://www.srgssr.ch/fileadmin/dam/documents/publikationen/factsheets/SRG_SSR_Factsheet_Accessibility_DE.pdf)
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Nik Leuenberger
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