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Jamie Coleman (MFS): Fed schaltet Autopiloten ab

Finanznachrichten News

9. bis 15. November 2024

Internationale Aktien gaben diese Woche nach; auf die Euphorie nach der Wahl folgten Zweifel an der Lockerung der US-Geldpolitik. Die US-Zehnjahresrendite stieg um 20 Basispunkte auf 4,50%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um etwa 3,20 US-Dollar auf 68,10 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) ging die Volatilität diese Woche leicht von 15,6 auf 15 zurück.

Konjunktur

Powell: Keine übereilten Zinssenkungen

In einer Rede in Dallas am Donnerstag bezeichnete US-Notenbankchef Jerome Powell Zinssenkungen als "nicht eilig". Wenn die Daten für ein langsameres Tempo sprächen, sollte man das respektieren. Der Arbeitsmarkt habe sich abgekühlt, bleibe aber stabil, und die Konjunktur sei zuletzt bemerkenswert gut gewesen. Die Inflation, so der Notenbankchef, befinde sich auf einem "bisweilen zwar holprigen", aber doch nachhaltigen Weg zum 2%-Ziel. Wegen der stabilen Wirtschaft könne die Fed sorgfältig abwägen. Sie habe ausreichend Zeit, um die Pläne der neuen Regierung zu beurteilen, und werde die Geldpolitik erst ändern, wenn man klarer sehe. Nach Powells Äußerungen gilt eine Senkung im Dezember als unwahrscheinlicher. Am Markt rechnet man jetzt nicht mehr damit, dass die Zinsen auf jeder Offenmarktausschusssitzung gesenkt werden.

Inflationsrückgang lässt weiter nach

Im Oktober sind die amerikanischen Verbraucherpreise den vierten Monat in Folge um 0,2% gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Anstieg 2,6% und ist damit erstmals seit März höher als im Monat zuvor. Die Kerninflation betrug zum dritten Mal hintereinander 0,3% und blieb im Vorjahresvergleich mit 3,3% unverändert. Alle vier Zahlen entsprachen den Erwartungen. Nach den Produzentenpreisdaten vom Donnerstag (0,3% z.Vm. im Oktober) sprach Powell aber von einer "überraschend hohen" Teuerung. Die Anleger waren erleichtert, dass die Preise nicht noch stärker gestiegen sind, doch rechnet man jetzt allgemein mit einem langsameren Inflationsrückgang und weniger Zinssenkungen. Niedrigere Leitzinsen im Dezember gelten keineswegs mehr als ausgemacht.

Republikaner verteidigen Repräsentantenhaus

Sechs Wahlkreise müssen noch ausgezählt werden, aber die Republikaner haben am Mittwoch ihren 218. Sitz gewonnen und damit die Mehrheit verteidigt. Außerdem liegen sie in drei der sechs noch nicht vollständig ausgezählten Wahlkreise in Führung. Damit wird der Republikaner Mike Johnson aus Louisiana Sprecher bleiben. Zuvor war schon der Republikaner John Thune aus South Dakota zum Fraktionschef im Senat und damit zum Nachfolger von Mitch McConnell gewählt worden. Trump hat drei republikanische Abgeordnete für Kabinettsposten vorgesehen, sodass Nachwahlen erforderlich werden und die Republikaner ihre knappe Mehrheit vorübergehend verlieren könnten. Der neu gewählte Präsident hat bereits zahlreiche Minister nominiert, aber die wichtigsten wirtschaftspolitischen Posten sind noch unbesetzt.

Kurz gefasst

Im Oktober stiegen die amerikanischen Einzelhandelsumsätze um 0,4%, und der Septemberwert wurde von 0,4% auf 0,8% heraufrevidiert. Großen Anteil am Anstieg hatten die Automobilverkäufe, sodass die Kernrate (ohne Autos, Benzin und Baustoffe) um 0,1% z.Vm. fiel.

Am Montag schloss der S&P 500 Index erstmals überhaupt über 6.000 Punkten.

Japans Premier Shigeru Ishiba hat die Stichwahl im Parlament gewonnen und bleibt im Amt, allerdings an der Spitze einer Minderheitsregierung. Nach der Abstimmung äußerte er den Wunsch, sich so schnell wie möglich mit Donald Trump zu treffen. Außerdem teilte die japanische Regierung diese Woche mit, dass sie umgerechnet 65 Milliarden US-Dollar für den Bau von Chipfabriken in Japan zur Verfügung stellen werde und ein 87 Milliarden US-Dollar schweres Konjunkturprogramm plane.

Dem Vernehmen nach hofft EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Trump von neuen Zöllen abhalten zu können, wenn Europa mehr amerikanisches Flüssigerdgas kauft.

Taiwan plant Berichten zufolge große Waffenkäufe in den USA. Das Land wolle der neuen Trump-Regierung zeigen, dass es sich ernsthaft gegen China verteidigen will.

Am Donnerstag drängte der britische Notenbankchef Andrew Bailey die Regierung, auf Protektionismus nicht mit Revanchezöllen zu reagieren.

Im Rahmen neuer Maßnahmen gegen Exporte von Schlüsseltechnologien forderte die US-Regierung die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company auf, keine hoch entwickelten Chips mehr nach China zu liefern.

Nach dem Zusammenbruch der Ampelkoalition letzte Woche soll am 23. Februar ein neuer Bundestag gewählt werden.

Offenmarktausschussmitglied Christopher Waller äußerte sich diese Woche kritisch zu einem digitalen Dollar. Er könne darin keinen Nutzen sehen.

Das amerikanische Haushaltsdefizit ist auf 257,5 Milliarden US-Dollar im Oktober 2024 gestiegen, gegenüber 66,6 Milliarden US-Dollar im Oktober 2023.

Die Bank of Mexico hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 10,25% verringert, die dritte Senkung in Folge.

Der Bitcoin legte nach Trumps Wahlsieg weiter zu und kostete am Donnerstag mehr als 93.000 US-Dollar.

US-Präsident Joe Biden und Chinas Xi Jinping treffen sich am Samstag am Rande des APEC-Gipfels in Peru.

Lorie Logan, Präsidentin der Dallas Fed, warnte diese Woche zur Vorsicht bei Zinssenkungen. Die Höhe des neutralen Zinses sei unsicher. Laut Logan hat der jüngste Renditeanstieg viel mit höheren Laufzeitprämien zu tun.

Laut Crane Data waren in den USA am 13. November erstmals über 7 Billionen US-Dollar am Geldmarkt investiert.

Die Banque de France rechnet damit, dass Frankreichs Wirtschaft in diesem Quartal stagniert.

Nach dem Senior Loan Officer Opinion Survey der Fed von Oktober straffen die Banken die Bedingungen für wichtige Kreditarten nicht weiter.

In China legten die Einzelhandelsumsätze im Oktober kräftig zu. Auch wegen der staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen stiegen sie um 4,8% z.Vj. und damit stärker als erwartet. Die Industrieproduktion wuchs um 5,3% z.Vj. Der Immobilienmarkt blieb unterdessen schwach; die Verkäufe von Wohnimmobilien fielen um 22%.

Am Donnerstag hieß es aus mehreren Quellen, dass Trump die Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar für Elektrofahrzeuge abschaffen wolle.

Berichten zufolge hat sich Elon Musk im Auftrag Trumps mit Irans UN-Botschafter in New York getroffen, um den Konflikt zwischen den beiden Ländern zu entschärfen. Das Gespräch wurde als "positiv" beschrieben.

Nächste Woche

Dienstag: Euroraum-Inflation, kanadische Inflation

Mittwoch: Quartalszahlen von NVIDIA, britische Inflation

Donnerstag: Verkäufe von Bestandsimmobilien in den USA

Freitag: japanische Inflation, Einkaufsmanagerindizes (Flash, weltweit)

Fokussiert und diversifiziert bleiben Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

Diese Informationen sowie Nennungen von Unternehmen und Einzelwerten dürfen nicht als Anlageberatung, Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Hinweis auf die Kauf- oder Verkaufsabsichten eines MFS-Produkts aufgefasst werden.

Die hier genannten Einzelwerte können, aber müssen nicht in MFS-Fonds enthalten sein. Eine vollständige Liste aller Einzelwerte von MFS-Portfolios finden Sie in deren aktuellen Jahres-, Halbjahres- oder Quartalsberichten. Vollständige Bestandsübersichten finden Sie auch in den Fondsübersichten im Abschnitt "Produkte" auf mfs.com.

Die hier dargestellten Meinungen sind die von MFS und können sich jederzeit ändern. Prognosen sind keine Garantien.

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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