Mainz/Berlin (ots) -
Wie muss eine technische Anlaufstelle aussehen, an die sich Opfer digitaler Gewalt wenden können? Mit dieser Frage haben sich Vertreter*innen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wissenschaft und Wirtschaft auseinandergesetzt. Heute veröffentlichen sie ihren Ergebnisbericht. "Die Schaffung einer solchen Anlaufstelle, bei der sich Betroffene digitaler Gewalt melden können, wäre ein dringend nötiger Meilenstein", sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS, Deutschlands größter Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. Die Anlaufstelle soll sowohl Opfer als auch Beratende aus dem Hilfenetzwerk unterstützen, speziell bei IT-bezogenen Fragen. Der Ergebnisbericht ist hier einsehbar: https://www.dialog-cybersicherheit.de/storage/uploads/ws24-endprodukte/2024_Ergebnisbericht_Digitale_Gewalt.pdf
Entstanden ist das Konzept im Rahmen des "Dialogs für Cybersicherheit" des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Hier treten Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien, Wirtschaft und Staat untereinander sowie mit dem BSI in den Austausch. Gemeinsam erarbeiten sie in so genannten "Workstreams" praxisorientierte Maßnahmen, die die Sicherheit der digitalen Infrastrukturen stärken sollen. Das BSI unterstützt dabei organisatorisch.
Als Mitwirkender im "Dialog für Cybersicherheit" fordert der WEISSE RING e.V. gemeinsam mit dem bff: Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe e.V., der Initiative "Ein Team gegen digitale Gewalt" und engagierten Einzelpersonen:
1. Eine technische Anlaufstelle zur Unterstützung Betroffener digitaler Gewalt. Hierbei bedarf es sowohl direkter technischer Beratungsangebote für Betroffene selbst als auch für Mitarbeitende aus Fachberatungsstellen, Frauenhäusern und der Opferhilfe.
2. Die barrierearme Ansprechbarkeit von IT-Personen vor Ort, per Telefon/Video-Call und Mail. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Überprüfung von Geräten auf Überwachungs-Software, IT-forensische Analysen, digitale Beweissicherung sowie Wissensaustausch und Schulungen für die psychosozial Beratenden.
3. Kompetenzen der IT-Personen im Umgang mit Fällen digitaler Gewalt. Regelmäßige Aus- und Weiterbildung sowie Austausch mit den Beratungseinrichtungen sind Voraussetzungen für ihre Arbeit.
Einordnung: Digitale Gewalt im Unterstützungssystem
Beratende aus Fachberatungsstellen, Frauenhäusern und der Opferhilfe sind bei Fällen digitaler Gewalt bisher weitgehend auf sich allein gestellt und müssen sich das nötige technische Wissen meist selbst aneignen. Technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, ist in dieser Situation für Beratende, die in der Regel für die psychosoziale Beratung Betroffener ausgebildet sind, fachlich und zeitlich nicht zu leisten.
Das Unterstützungssystem ist auch ohne die zusätzlichen Anforderungen durch digitale Gewalt stark überlastet und kann dem Bedarf in seiner derzeitigen Form nicht gerecht werden. Eine ausführliche politische Einordnung digitaler Gewalt sowie Forderungen aus der Praxis sind im Forderungspapier (2024) von 68 Organisationen nachzulesen: https://ein-team.org/forderungspapier (https://ein-team.org/forderungspapier)
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Der WEISSE RING wurde 1976 in Mainz gegründet als "Gemeinnütziger Verein zurUnterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.". Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von rund 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und -helfern in bundesweit 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Der WEISSE RING hat mehr als 100.000 Förderer und ist in 18 Landesverbände gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Der WEISSE RING erhält keinerlei staatliche Mittel.
Pressekontakt:
WEISSER RING e. V.
Team Medien & Recherche
Fon: +49 6131 8303-4000
E-Mail: presse@weisser-ring.de
Web: www.forum-opferhilfe.de
Original-Content von: Weisser Ring e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/6758/5914196
Wie muss eine technische Anlaufstelle aussehen, an die sich Opfer digitaler Gewalt wenden können? Mit dieser Frage haben sich Vertreter*innen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wissenschaft und Wirtschaft auseinandergesetzt. Heute veröffentlichen sie ihren Ergebnisbericht. "Die Schaffung einer solchen Anlaufstelle, bei der sich Betroffene digitaler Gewalt melden können, wäre ein dringend nötiger Meilenstein", sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS, Deutschlands größter Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. Die Anlaufstelle soll sowohl Opfer als auch Beratende aus dem Hilfenetzwerk unterstützen, speziell bei IT-bezogenen Fragen. Der Ergebnisbericht ist hier einsehbar: https://www.dialog-cybersicherheit.de/storage/uploads/ws24-endprodukte/2024_Ergebnisbericht_Digitale_Gewalt.pdf
Entstanden ist das Konzept im Rahmen des "Dialogs für Cybersicherheit" des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Hier treten Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien, Wirtschaft und Staat untereinander sowie mit dem BSI in den Austausch. Gemeinsam erarbeiten sie in so genannten "Workstreams" praxisorientierte Maßnahmen, die die Sicherheit der digitalen Infrastrukturen stärken sollen. Das BSI unterstützt dabei organisatorisch.
Als Mitwirkender im "Dialog für Cybersicherheit" fordert der WEISSE RING e.V. gemeinsam mit dem bff: Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe e.V., der Initiative "Ein Team gegen digitale Gewalt" und engagierten Einzelpersonen:
1. Eine technische Anlaufstelle zur Unterstützung Betroffener digitaler Gewalt. Hierbei bedarf es sowohl direkter technischer Beratungsangebote für Betroffene selbst als auch für Mitarbeitende aus Fachberatungsstellen, Frauenhäusern und der Opferhilfe.
2. Die barrierearme Ansprechbarkeit von IT-Personen vor Ort, per Telefon/Video-Call und Mail. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Überprüfung von Geräten auf Überwachungs-Software, IT-forensische Analysen, digitale Beweissicherung sowie Wissensaustausch und Schulungen für die psychosozial Beratenden.
3. Kompetenzen der IT-Personen im Umgang mit Fällen digitaler Gewalt. Regelmäßige Aus- und Weiterbildung sowie Austausch mit den Beratungseinrichtungen sind Voraussetzungen für ihre Arbeit.
Einordnung: Digitale Gewalt im Unterstützungssystem
Beratende aus Fachberatungsstellen, Frauenhäusern und der Opferhilfe sind bei Fällen digitaler Gewalt bisher weitgehend auf sich allein gestellt und müssen sich das nötige technische Wissen meist selbst aneignen. Technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, ist in dieser Situation für Beratende, die in der Regel für die psychosoziale Beratung Betroffener ausgebildet sind, fachlich und zeitlich nicht zu leisten.
Das Unterstützungssystem ist auch ohne die zusätzlichen Anforderungen durch digitale Gewalt stark überlastet und kann dem Bedarf in seiner derzeitigen Form nicht gerecht werden. Eine ausführliche politische Einordnung digitaler Gewalt sowie Forderungen aus der Praxis sind im Forderungspapier (2024) von 68 Organisationen nachzulesen: https://ein-team.org/forderungspapier (https://ein-team.org/forderungspapier)
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Der WEISSE RING wurde 1976 in Mainz gegründet als "Gemeinnütziger Verein zurUnterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.". Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von rund 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und -helfern in bundesweit 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Der WEISSE RING hat mehr als 100.000 Förderer und ist in 18 Landesverbände gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Der WEISSE RING erhält keinerlei staatliche Mittel.
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