Frankfurt (Oder) - Der Sozialdemokrat und Osteuropa-Historiker Jan Claas Behrends kritisiert die für Montag vorgesehene Nominierung von Olaf Scholz zum SPD-Kanzlerkandidaten.
"Die SPD hat sich wieder einmal für die Parteiräson entschieden, gegen die Bevölkerung", sagte Behrends dem "Tagesspiegel". "Dieses Abkoppeln vom Rest der Gesellschaft wird am Ende einen Preis haben." Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe für die Zeitenwende gestanden, "Scholz steht nicht mal mehr für Zeitenwende light", sagte Behrends. "Pistorius hätte in Europa Gewicht gehabt, Scholz hat in drei Jahren in Europa keine festen Partnerschaften aufgebaut."
Mit der Entscheidung mache es die SPD der CDU einfacher, die Bundestagswahl zu gewinnen, sagte Behrends: "Sie muss nur noch den Elfmeter verwandeln. Für die SPD stellt sich die Frage, wer nach der Bundestagswahl die Verantwortung dafür übernimmt, dass man alles auf Scholz gesetzt hat. Das wird spannend."
Behrens ist vom SPD-Vorstand berufenes Mitglied im Geschichtsforum der Partei. Der Sozialdemokrat lehrt an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).
Nach dem Rückzug von Pistorius aus dem Rennen um die SPD-Kanzlerkandidatur spricht sich derweil der Thüringer SPD-Chef Georg Maier für ein Ende der Debatte aus. "Ich habe großen Respekt vor Boris Pistorius, der sich selbst zurückgenommen hat, um Klarheit in der Kandidatenfrage zu schaffen", sagte Maier dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Jetzt gilt es, den Blick nach vorne zu richten, die Reihen zu schließen und gemeinsam Wahlkampf zu machen."
Maier hatte sich zuvor für eine Kandidatur von Pistorius ausgesprochen, der deutlich bessere Umfragewerte hat als Bundeskanzler Olaf Scholz, der nun erneut für die SPD als Kanzlerkandidat in die Bundeswahl ziehen soll. Pistorius hatte nach tagelangen Debatten am Donnerstagabend erklärt, für die Kandidatur nicht zur Verfügung zu stehen.
"Die SPD hat sich wieder einmal für die Parteiräson entschieden, gegen die Bevölkerung", sagte Behrends dem "Tagesspiegel". "Dieses Abkoppeln vom Rest der Gesellschaft wird am Ende einen Preis haben." Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe für die Zeitenwende gestanden, "Scholz steht nicht mal mehr für Zeitenwende light", sagte Behrends. "Pistorius hätte in Europa Gewicht gehabt, Scholz hat in drei Jahren in Europa keine festen Partnerschaften aufgebaut."
Mit der Entscheidung mache es die SPD der CDU einfacher, die Bundestagswahl zu gewinnen, sagte Behrends: "Sie muss nur noch den Elfmeter verwandeln. Für die SPD stellt sich die Frage, wer nach der Bundestagswahl die Verantwortung dafür übernimmt, dass man alles auf Scholz gesetzt hat. Das wird spannend."
Behrens ist vom SPD-Vorstand berufenes Mitglied im Geschichtsforum der Partei. Der Sozialdemokrat lehrt an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).
Nach dem Rückzug von Pistorius aus dem Rennen um die SPD-Kanzlerkandidatur spricht sich derweil der Thüringer SPD-Chef Georg Maier für ein Ende der Debatte aus. "Ich habe großen Respekt vor Boris Pistorius, der sich selbst zurückgenommen hat, um Klarheit in der Kandidatenfrage zu schaffen", sagte Maier dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Jetzt gilt es, den Blick nach vorne zu richten, die Reihen zu schließen und gemeinsam Wahlkampf zu machen."
Maier hatte sich zuvor für eine Kandidatur von Pistorius ausgesprochen, der deutlich bessere Umfragewerte hat als Bundeskanzler Olaf Scholz, der nun erneut für die SPD als Kanzlerkandidat in die Bundeswahl ziehen soll. Pistorius hatte nach tagelangen Debatten am Donnerstagabend erklärt, für die Kandidatur nicht zur Verfügung zu stehen.
© 2024 dts Nachrichtenagentur