Aktuell ist ein noch schlechterer Zeitpunkt als ohnehin schon, um in eine prekäre Finanzierungssituation zu geraten - sei es durch unerwarteten Liquiditätsbedarf oder das Reißen von Covenants. "Die Banken werden nervöser und risikoscheuer", berichtet der Finanzierungsberater Jens von Loos bei FINANCE-TV aus seinen Projekten der vergangenen Monate. Von Loos leitet das Debt & Capital Advisory Team von Deloitte in Deutschland. Damit werden eine gute Vorbereitung und die rechtzeitige Anbahnung der schwierigen Gespräche mit den Bankpartnern für CFOs noch erfolgsentscheidender, sagt von Loos: "Gerade, wenn es schwierig wird, ist es ganz wichtig, den Finanzierern zu zeigen, dass die vorliegenden Zahlen und Pläne auch belastbar sind. Insbesondere Abweichungen vom Business-Plan im Current Trading müssen gut erklärbar sein." Er hat die Erfahrung gemacht: "Eine Bank, die einmal entschieden hat, dass sie aussteigen will, wieder umzustimmen, ist so gut wie unmöglich." Als Grundlage für die notwendigen Gespräche und Verhandlungen empfiehlt der Finanzierungsberater CFOs, neben dem Teaser zur aktuellen Situationsbeschreibung auch ein ausführliches Info-Memo zu erstellen, dem die Banken die Krisenanalyse und den Turnaround-Plan detailliert entnehmen können. Wie viel Zeit einzuplanen ist, bis ein gutes Info-Memo für den Refinanzierungsprozess steht, ob es tatsächlich ratsam ist, vor den Gesprächen mit den bestehenden Finanzierungspartnern schon Finanzierungsalternativen auszuloten, und warum es selbst wohlmeinenden Banken so schwerfällt, im Ernstfall das Finanzierungsvolumen einer ausscheidenden Bank zu übernehmen - Tipps für Finanzierungskrisen aus erster Hand hier im aktuellen FINANCE-TV-Talk.