Die durch Thanksgiving verkürzte Handelswoche könnte den Beginn einer Weihnachtsrally markieren. Die Stimmung an der Wall Street ist gut und der S&P 500 konnte seine Gewinne seit der Wiederwahl von Donald Trump verteidigen. Nun gilt es, mit Schwung auf ein neues Rekordhoch auszubrechen und die Rally fortzusetzen. Solange Trump noch nicht im Amt ist, können sich die Anleger noch auf die möglichen positiven Impulse für die Wirtschaft konzentrieren, ohne dies mit der Realität abgleichen zu müssen. Die Nominierung von Scott Bessent als Finanzminister beruhigt, da er von einem verantwortungsvolleren Umgang mit dem Haushalt spricht und gleichzeitig neues Wachstum anstrebt, sich aber in Bezug auf Strafzölle zurückhaltend äußert.
In den USA geht eine überraschend starke Berichtssaison zu Ende, in der das Gewinnwachstum doppelt so hoch ausfiel wie erwartet. In Europa hingegen war die Berichtssaison enttäuschend. Das schwache Gewinnwachstum wird Folgen haben. Die Analystenhäuser sind eifrig dabei, ihre Gewinnprognosen für 2025 nach unten zu korrigieren. Die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung verschieben sich auf die zweite Jahreshälfte, wobei auch dies zu optimistisch sein könnte, da unklar ist, was Trump tun wird und ob sich die chinesische Wirtschaft spürbar erholen kann.
Dennoch sind viele Aktien im DAX derzeit überverkauft, und wenn die Wall Street weiter steigt, könnten auch die Kurse in Frankfurt weiter steigen. Wichtig bleibt dafür, dass der Index die Marke von 19.300 Punkten halten kann. Trotz Trumps Wahlsieg und der Verschärfung des Krieges in der Ukraine bleiben die großen Verkäufe aus.
Auf der anderen Seite hilft die jüngste Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar den deutschen Exporten in die USA wahrscheinlich mehr als mögliche Strafzölle im Januar Schaden anrichten könnten. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Euro die Parität zum Dollar erreicht, steigt, da die Risiken einer Stagflation in der Eurozone zunehmen. Leerverkäufer haben den Euro noch nicht entdeckt. Die Leerverkaufsquoten sind niedriger als in früheren Krisen.
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