Der angeschlagene Batteriekonzern Varta hat eine entscheidende Hürde in seinem Sanierungsprozess genommen. Eine Mehrheit der betroffenen Gruppen stimmte dem umfassenden Restrukturierungsplan zu, der eine drastische Reduzierung der Verbindlichkeiten von fast einer halben Milliarde auf 230 Millionen Euro vorsieht. Der Plan beinhaltet auch eine Herabsetzung des Grundkapitals auf null Euro, was faktisch zur Enteignung der Kleinaktionäre führt. Nach der Sanierung werden nur noch der Mehrheitseigentümer und der Sportwagenbauer Porsche als neue Investoren beteiligt sein, die jeweils 30 Millionen Euro einbringen.
Rechtliche Auseinandersetzungen drohen
Die Schutzgemeinschaft der Kleinanleger reagierte prompt mit einer Verfassungsklage gegen die geplante Enteignung. Sie argumentiert, dass der entschädigungslose Ausschluss des Bezugsrechts gegen die Eigentumsgarantie verstößt. Die Börse reagierte deutlich auf diese Entwicklungen - der Aktienkurs gab stark nach und fiel zeitweise auf 1,83 Euro. Trotz des Widerstands rechnet das Unternehmen noch in diesem Jahr mit einem Bestätigungsbeschluss des Stuttgarter Amtsgerichts zur Fortsetzung des Sanierungsprozesses.
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