Mit den angedrohten Strafzöllen Trumps im Rücken verharrt der Deutsche Aktienindex in einer trägen Seitwärtsphase, während der S&P 500 in den USA seinen 52. Rekordstand in diesem Jahr markiert. Zwar wurden die Strafzölle (noch) nicht gegen Deutschland verhängt, aber viele Autobauer produzieren in Mexiko, um dann in die USA zu exportieren. Außerdem ist zu befürchten, dass diese Maßnahmen nur der erste Aufschlag waren und Trump als nächstes die Europäische Union und Deutschland ins Visier nimmt. Bleibt zu hoffen, dass ein zukünftiger Finanzminister Bessent dazu führt, dass die Zölle am Ende deutlich moderater ausfallen.
Grundsätzlich bleibt die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett positiv. Die Anleger honorieren den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah und das damit sinkende geopolitische Risiko. Zudem blicken sie gespannt auf die heutige Veröffentlichung des Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben, dem von der US-Notenbank bevorzugten Indikator zur Bestimmung der Inflation. Sollte die Teuerung zu stark steigen, könnte dies die bislang als sicher geltende Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte im Dezember gefährden.
Ob es zu dieser Zinssenkung kommt oder nicht, dürfte die Dynamik an der Wall Street aber nur sekundär beeinflussen. Dort beziehen die Investoren ihren Optimismus aus der Aussicht auf ein zweistelliges Gewinnwachstum der Unternehmen im Jahr 2025, was mehr mit der Fiskalpolitik als mit der künftigen Geldpolitik zu tun hat. Letztere wird wahrscheinlich ein oder zwei Gänge zurückschalten, um zu sehen, wie die potenziell inflationären Zollpläne von Donald Trump am Ende umgesetzt werden.
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