Lech am Arlberg (ots) -
Themen wie die US-Wahlen, der Nahostkonflikt und die Zukunft des Journalismus stehen im Vordergrund des 16. Europäischen Mediengipfels in Lech am Arlberg. Dazu versammelten sich am Eröffnungstag neben vielen Journalist:innen auch internationale Expert:innen wie der Ex-Mossad Agent Ram Igra und der Militärexperte Franz-Stefan Gady.
Mit der Einstiegsfrage: "Erfindet sich die EU neu, oder ist es eher so, dass der Kontinent zerbröselt?" eröffnete der Präsident der Auslandspresse in Wien Ivo Mijnssen den Europäischen Mediengipfel. Ebenfalls sprach der Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler von der Notwendigkeit im Journalismus faktenbasiert zu arbeiten. Der Vorarlberger Landesrat Marco Tittler und Hermann Fercher (Direktor von Lech Zürs Tourismus) teilten ebenfalls ihre Eröffnungsworte.
Trump in der zweiten Runde
Mit dem erneuten Wahlsieg von Donald Trump in den USA stellen sich viele geopolitische Fragen. Der Politologe Ivan Krastev warf dabei einen Blick in die Zukunft Europas: "Die schwierigsten Entscheidungen müssen von Europäer:innen getroffen werden." So sprach er von der Notwendigkeit sich angesichts der globalen Veränderungen zu positionieren und dem erhöhten politischen Druck auf Europa. Weiters erklärt der China-Experte Cheng Chaoting: "In der Zukunft wird die Welt in Blöcke zwischen den USA, Europa und China geteilt werden. China erfährt viel mehr Widerstand von Europa. Das bedeutet, dass China sich der USA allein entgegenstellen muss." Diesbezüglich betonte Chaoting auch den momentanen Warenkrieg mit den USA.
Blick auf den Nahen Osten
Der Nahostkonflikt wirft Fragen nach möglichen Kriegslösungen und Strategien auf, auf die Ram Igra (Ex-Mossad Agent) gemeinsam mit Franz-Stefan Gady (Militärexperte) einging. Igra sagte dazu: "Das Ende eines Krieges ist immer eine politische Übereinkunft, niemals eine militärische. Das Problem ist die rechte Regierung, die Mehrheit der israelischen Bevölkerung ist gegen diese." Um dieses Thema geht es auch im neuen Buch "Why do we have to deal with war" von Gady. Im Gespräch mit Igra erläuterte er: "Wenn du dir Frieden wünschst, dann musst du dich für den Krieg vorbereiten. Wir müssen über Krieg nachdenken, um ihm vorzubeugen." Konversationen mit anderen Politiker:innen zu führen und militärische Strategien bewältigen zu können, würden im Vordergrund stehen, so der Ex-Mossad Agent.
Nicht nur Kriege selbst, sondern auch dessen Bewältigung seien für davon betroffene Personen ein wichtiges Thema, wie Svitlana Kutsenko (Head of Mental Health Rehabilitation) im Panel "After the fight: trauma and war" erläuterte: "Bei Trauma geht es immer um Verlust. Verlust des Zuhauses, des Berufs, des Jobs, der finanziellen Sicherheit. Der Heilungsprozess kann erst gestartet werden, wenn das Trauma vorbei ist und wiederaufgearbeitet wird."
Zukunft des Journalismus
"Bei Berichterstattungen ist jedes einzelne Wort wichtig: Wie berichte ich? Von welchen Quellen habe ich die Information erhalten? Es macht sich auch hier bemerkbar, wenn wir in der Berichterstattung pauschalisieren - beispielsweise hinsichtlich Antisemitismus ", so Tim Cupal (ehemaliger ORF-Korrespondent Israel). Auch das Bild von Europa und das der internationalen Journalist:innen verändere sich. "Früher waren viele Leute dankbar für die Arbeit, die gemacht wurde, während der Flüchtlingskrise 2015 ist aber etwas gekippt. Man selbst und nicht mehr nur die Arbeit wurde zum Opfer", verdeutlichte Susanne Glass (BR) und führte weiter aus: "Ich bin der Meinung, dass wir den Zerfall der Demokratie erleben werden."
Über den Europäischen Mediengipfel Lech am Arlberg
Seit dem Gründungsjahr 2007 bildet der Europäische Mediengipfel in Lech am Arlberg einen außergewöhnlichen Rahmen für Diskussionen, in denen ungefilterte Einblicke und fundierte Ausblicke in die anhaltend turbulente Welt der Medien, die europäische Politik und die wirtschaftlichen, wie gesellschaftspolitischen Zusammenhänge der europäischen Lebensrealität geboten werden. Der von Beginn an unter der Schirmherrschaft des österreichischen Außenministeriums stehende Europäische Mediengipfel - von der Kommunikationsagentur ProMedia Kommunikation initiiert und seither federführend mit Lech Zürs Tourismus GmbH und dem Verband der Auslandspresse in Wien organisiert - wird von der Gemeinde Lech und dem Land Vorarlberg unterstützt. Weitere Partner sind die Lebensraum Tirol Gruppe mit der Tirol Werbung und der Standortagentur Tirol, die Industriellenvereinigung Tirol und Siemens. Die "Medienakademie" wird ermöglicht und unterstützt durch die Wirtschaftskammer Österreich, die APA - Austria Presse Agentur und die Moser Holding.
Pressekontakt:
ProMedia Kommunikation GmbH
E-Mail: nemanja.sever@pro.media
Original-Content von: Europäischer Mediengipfel Lech am Arlberg, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100089829/100926648
Themen wie die US-Wahlen, der Nahostkonflikt und die Zukunft des Journalismus stehen im Vordergrund des 16. Europäischen Mediengipfels in Lech am Arlberg. Dazu versammelten sich am Eröffnungstag neben vielen Journalist:innen auch internationale Expert:innen wie der Ex-Mossad Agent Ram Igra und der Militärexperte Franz-Stefan Gady.
Mit der Einstiegsfrage: "Erfindet sich die EU neu, oder ist es eher so, dass der Kontinent zerbröselt?" eröffnete der Präsident der Auslandspresse in Wien Ivo Mijnssen den Europäischen Mediengipfel. Ebenfalls sprach der Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler von der Notwendigkeit im Journalismus faktenbasiert zu arbeiten. Der Vorarlberger Landesrat Marco Tittler und Hermann Fercher (Direktor von Lech Zürs Tourismus) teilten ebenfalls ihre Eröffnungsworte.
Trump in der zweiten Runde
Mit dem erneuten Wahlsieg von Donald Trump in den USA stellen sich viele geopolitische Fragen. Der Politologe Ivan Krastev warf dabei einen Blick in die Zukunft Europas: "Die schwierigsten Entscheidungen müssen von Europäer:innen getroffen werden." So sprach er von der Notwendigkeit sich angesichts der globalen Veränderungen zu positionieren und dem erhöhten politischen Druck auf Europa. Weiters erklärt der China-Experte Cheng Chaoting: "In der Zukunft wird die Welt in Blöcke zwischen den USA, Europa und China geteilt werden. China erfährt viel mehr Widerstand von Europa. Das bedeutet, dass China sich der USA allein entgegenstellen muss." Diesbezüglich betonte Chaoting auch den momentanen Warenkrieg mit den USA.
Blick auf den Nahen Osten
Der Nahostkonflikt wirft Fragen nach möglichen Kriegslösungen und Strategien auf, auf die Ram Igra (Ex-Mossad Agent) gemeinsam mit Franz-Stefan Gady (Militärexperte) einging. Igra sagte dazu: "Das Ende eines Krieges ist immer eine politische Übereinkunft, niemals eine militärische. Das Problem ist die rechte Regierung, die Mehrheit der israelischen Bevölkerung ist gegen diese." Um dieses Thema geht es auch im neuen Buch "Why do we have to deal with war" von Gady. Im Gespräch mit Igra erläuterte er: "Wenn du dir Frieden wünschst, dann musst du dich für den Krieg vorbereiten. Wir müssen über Krieg nachdenken, um ihm vorzubeugen." Konversationen mit anderen Politiker:innen zu führen und militärische Strategien bewältigen zu können, würden im Vordergrund stehen, so der Ex-Mossad Agent.
Nicht nur Kriege selbst, sondern auch dessen Bewältigung seien für davon betroffene Personen ein wichtiges Thema, wie Svitlana Kutsenko (Head of Mental Health Rehabilitation) im Panel "After the fight: trauma and war" erläuterte: "Bei Trauma geht es immer um Verlust. Verlust des Zuhauses, des Berufs, des Jobs, der finanziellen Sicherheit. Der Heilungsprozess kann erst gestartet werden, wenn das Trauma vorbei ist und wiederaufgearbeitet wird."
Zukunft des Journalismus
"Bei Berichterstattungen ist jedes einzelne Wort wichtig: Wie berichte ich? Von welchen Quellen habe ich die Information erhalten? Es macht sich auch hier bemerkbar, wenn wir in der Berichterstattung pauschalisieren - beispielsweise hinsichtlich Antisemitismus ", so Tim Cupal (ehemaliger ORF-Korrespondent Israel). Auch das Bild von Europa und das der internationalen Journalist:innen verändere sich. "Früher waren viele Leute dankbar für die Arbeit, die gemacht wurde, während der Flüchtlingskrise 2015 ist aber etwas gekippt. Man selbst und nicht mehr nur die Arbeit wurde zum Opfer", verdeutlichte Susanne Glass (BR) und führte weiter aus: "Ich bin der Meinung, dass wir den Zerfall der Demokratie erleben werden."
Über den Europäischen Mediengipfel Lech am Arlberg
Seit dem Gründungsjahr 2007 bildet der Europäische Mediengipfel in Lech am Arlberg einen außergewöhnlichen Rahmen für Diskussionen, in denen ungefilterte Einblicke und fundierte Ausblicke in die anhaltend turbulente Welt der Medien, die europäische Politik und die wirtschaftlichen, wie gesellschaftspolitischen Zusammenhänge der europäischen Lebensrealität geboten werden. Der von Beginn an unter der Schirmherrschaft des österreichischen Außenministeriums stehende Europäische Mediengipfel - von der Kommunikationsagentur ProMedia Kommunikation initiiert und seither federführend mit Lech Zürs Tourismus GmbH und dem Verband der Auslandspresse in Wien organisiert - wird von der Gemeinde Lech und dem Land Vorarlberg unterstützt. Weitere Partner sind die Lebensraum Tirol Gruppe mit der Tirol Werbung und der Standortagentur Tirol, die Industriellenvereinigung Tirol und Siemens. Die "Medienakademie" wird ermöglicht und unterstützt durch die Wirtschaftskammer Österreich, die APA - Austria Presse Agentur und die Moser Holding.
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E-Mail: nemanja.sever@pro.media
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