FRANKFURT (dpa-AFX) - Die im März eingeleitete und zuletzt nochmals deutlich beschleunigte Rally von Auto1 zeigt am Freitag weiter keine Ermüdungserscheinungen. Mit einem Anstieg um 3,6 Prozent steigerten die Aktien des Gebrauchtwagenhändlers ihr Jahresplus klar über die 150-Prozent-Marke. Ihr Hoch seit Februar 2022 schraubten sie in der Spitze bis auf 16,50 Euro nach oben. Zur neuesten Triebfeder der diesjährigen Aktienstory wurde eine Neubewertung der Schweizer Großbank UBS, in der der nun zuständige Analyst Jo Barnet-Lamb das Kursziel mehr als verdoppelt hat.
Er reiht sich mit seiner Zielmarke von 20,50 Euro ein unter die Experten, die trotz des starken Laufs noch Luft nach oben sehen. In seinem Fall beträgt das Potenzial noch fast ein Viertel. Im dpa-AFX-Analyser ist er damit der größte Optimist vor Barclays und JPMorgan, deren Kursziele 19 und 18,80 Euro betragen. Barclays hatte für die Aktien erst am Vortag eine Empfehlung ausgesprochen, während JPMorgan ihnen den Status "Positive Catalyst Watch" für besondere gute Kurschancen verlieh.
In die Anlagestory des Online-Autohändlers sei wieder mehr Leben gekommen, schrieb nun auch Barnet-Lamb. Verbraucher würden auf dem europäischen Gebrauchtwagenmarkt wieder aktiver. In Verbindung mit der erwarteten Zinsabschwächung sollte sich dies kurz- und mittelfristig vorteilhaft auf das Volumenwachstum auswirken. Kostensenkungsmaßnahmen bildeten außerdem eine gute Basis für zunehmend profitables Wachstum. Beim bereinigten operativen Ergebnis liegt Barnet-Lamb nach eigener Aussage für 2025 um 21 Prozent über dem Konsens.
Im März war die Talfahrt der Aktien, die 2021 beim Börsengang noch zu 38 Euro platziert wurden und vorübergehend bis zu 56,75 Euro kosteten, bei nur noch 3,27 Euro angekommen. Danach begann eine Rally, die sich in den vergangenen Wochen intensivierte. Allein seit Ende November haben die Aktien 43 Prozent an Wert gewonnen. Wer im März am Tief einstieg, hat sein Geld mittlerweile verfünffacht./tih/ag/stk