KOBLENZ (dpa-AFX) - Der Automobilzulieferer Stabilus will im bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 2024/25 mindestens so viel umsetzen wie im alten Jahr. Die Profitabilität wird um das Vorjahresniveau herum erwartet. Insgesamt dürfte das Geschäftsumfeld angesichts der kriselnden Automobilwirtschaft Experten zufolge erst einmal schwierig bleiben. Die Aktie gab im Vormittagshandel rund ein Prozent nach.
Das Unternehmen peile einen Umsatz von 1,3 bis 1,45 Milliarden Euro an, teilte Stabilus am Montag bei Vorlage von endgültigen Jahreszahlen für 2023/24 mit. Dabei sollen 11 bis 13 Prozent als operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) hängen bleiben - nach 12 Prozent im Vorjahr.
Für Analyst Akshat Kacker von der US-Bank JPMorgan spiegeln die für den Autozulieferer unüblich breiten Zielspannen für das neue Geschäftsjahr die Schwankungsanfälligkeit der Branche wider. Die Mittelpunkte der Zielspannen für Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) lägen zudem unter dem Konsens sowie seinen Schätzungen und ließen ein schwieriges Jahr erwarten.
Derweil will das Stabilus-Management für das abgelaufene Geschäftsjahr mit 1,15 Euro je Aktie eine deutlich geringere Dividende zahlen als noch ein Jahr zuvor. Da waren es noch 1,75 Euro gewesen. Die Eckdaten 2023/24 vom November bestätigte das Unternehmen.
Demnach ging der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Jahresvergleich leicht auf 157 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 72 Millionen Euro - nach 103 Millionen Euro vor einem Jahr. Der Umsatz zog unter anderem dank des US-Zukaufs Destaco, einem Anbieter von Automatisierungs- und Spanntechnikprodukten, um 7,5 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro an.
Stabilus litt in den vergangenen Monaten unter der gebremsten Nachfrage der großen Autobauer. Viele der Hersteller haben derzeit mit stark rückläufigen Absatzzahlen zu kämpfen - unter anderem wegen einer schwachen Nachfrage auf dem wichtigen chinesischen Markt.
Auch machten Stabilus stark gestiegene Lohn- und Materialkosten zu schaffen. Der Konzern hatte deshalb im Juni seine Jahresziele gekappt und zahlreiche Gegenmaßnahmen eingeläutet, um die Ausgaben zu drücken und seine eigene Produktivität zu steigern. Dazu gehörten auch Preisverhandlungen mit den eigenen Zulieferern und eine zunehmende Automatisierung.
Den Kauf von Destaco, einem Anbieter von Automatisierungs- und Spanntechnikprodukten, hat sich Stabilus 680 Millionen Dollar kosten lassen. Mithilfe des US-Unternehmens will Stabilus sein Industriegeschäft ausbauen und nach eigenen Angaben seine Position als Branchenführer in dem Bereich weiter stärken./mne/men/mis