Beim Smartbroker+ läuft in diesen Tagen ein lukratives Gewinnspiel. Dabei geht es um den Kryptohandel, wie Andre Kolbinger im Interview mit unserer Redaktion verrät.
Smartbroker Holding: "Wir sehen steigende Transaktionszahlen"
Die Performance der Smartbroker-Aktie zeigte zuletzt deutlich nach oben. Rund 30 Prozent plus schaffte die Aktie in den vergangenen sechs Monaten. Die Fortschritte beim Smartbroker+, dem Online Broker der Berliner, werden am Markt honoriert. Im kommenden Jahr will Gründer und CEO Andre Kolbinger mit dem Smartbroker+ richtig durchstarten. Das Nutzererlebnis soll sich dabei weiter verbessern. Er hat eine Vielzahl von Plänen in der Schublade, wie er erzählt.
4investors.de: Sie haben jüngst am Eigenkapitalforum teilgenommen. Wie haben Sie die dortige Stimmung empfunden? Welche Erkenntnisse nehmen Sie von dort mit?
Kolbinger: Wir hatten viele gute Gespräche. Ich kann allerdings nicht sagen, wie die Stimmung allgemein auf den Fluren war. Wir hatten nur Zeit für unsere Meetings, bei denen es ganz konkret um unser Unternehmen ging.
4investors.de: Und wie waren die Reaktionen der Teilnehmer auf den Smartbroker+?
Kolbinger: Ich denke, unsere Aktionäre sehen, dass wir extrem transparent sind und die wichtigsten Kennzahlen monatlich in unseren KPI Calls offenlegen. Unsere Kunden sehen schon seit Mitte des Jahres 2024, dass wir inzwischen ein sehr, sehr gut ausgereiftes Produkt haben. Unsere Aktionäre sehen das in Form von guten Kennzahlen, die wir seit einigen Monaten berichten können.
4investors.de: Vor wenigen Wochen haben Sie eine Neukunden-Marketing-Kampagne für den Smartbroker+ gestartet. Wie ist ihr erstes Fazit?
Kolbinger: Wir kommen gut voran und nehmen nacheinander verschiedene Marketingkanäle in Betrieb. Für viele Kanäle braucht man heutzutage Spezialisten und fokussierte Agenturen. Es dauert etwas, dieses Setup aufzubauen. Wir gehen heute davon aus, dass wir im Mai 2025 voll einsatzfähig sind.
4investors.de: Sind Verbraucher derzeit überhaupt an Aktien und Fonds interessiert?
Kolbinger: Deutlich weniger als zur Corona Zeit. Aber Aktien und Fonds sind für viele Leute ein fester Bestandteil der Kapitalanlage und vor allem des Vermögensaufbaus. Die Volatilität ist seit einigen Monaten gestiegen und wir sehen steigende Transaktionszahlen.
4investors.de: Welche Neuerungen wird es beim Smartbroker+ im kommenden Jahr geben?
Kolbinger: Wir arbeiten an vielen Themen. Wir haben auf jeden Fall viel mehr Ideen für Verbesserungen und Kundenwünsche, als wir in 2025 tatsächlich umsetzen können. Unser Anspruch ist es, den Smartbroker+ kontinuierlich weiterzuentwickeln und das Nutzererlebnis noch besser zu machen.
Wenn ich das in Themencluster unterteilen sollte, dann würde ich sagen:
- Diverse Tradingfunktionalitäten die vor allem aktivere Anleger benötigen
- Diverse Auswertungsfunktionen, die das Portfolio und die Kennzahlen besser sichtbar machen
- Eine API für sehr aktive Trader
- Die Einbindung von Smartbroker+ in unsere eigenen Portale
- Die Einbindung von Smartbroker+ bei Brokerize / Stock3
4investors.de: Sie wollen den Kryptohandel beim Smartbroker+ fördern. Wie soll das geschehen?
Kolbinger: Wir sind mit unserem Kryptoangebot viel später gestartet als andere. Das ging nicht anders, da wir ja den Smartbroker+ von Grund auf neu bauen mussten und zuerst den Handel der klassischen Assets herstellen mussten. Inzwischen bieten wir einen Handel mit den 25 meistgehandelten Kryptowährungen an. Dazu zählen natürlich Bitcoin, Ethereum, Solana, Cardono etc. Unsere Kunden können alles über eine App handeln, egal ob Aktien, ETFs, Fonds, Derivate, Anleihen oder eben Kryptos.
Den Kryptohandel bieten wir zudem zu einem extrem niedrigen und vor allem transparenten Preis an. Viele Anbieter weisen ihre Preise absichtlich nicht explizit aus, sondern verstecken diese im sogenannten Spread. Oft findet man dann bei genauerem Hinschauen Kosten zwischen 1,5 Prozent bis hin zu 2,5 Prozent jeweils für den Kauf und Verkauf. Dies ist vor allem bei den großen und etablierten Anbietern wie Coinbase, Bitpanda und Binance der Fall. Da sind wir deutlich preiswerter mit Kosten von 0,9 Prozent. Bei Orders von weniger als 500 Euro Volumen nehmen wir noch einen Mindermengenzuschlag von 1 Euro je Trade.
4investors.de: Im Vorgespräch erwähnten sie, dass man beim Smartbroker+ einen Bitcoin gewinnen kann. Was muss man dafür machen?
Kolbinger: Ganz einfach: Sie eröffnen ein Depot bei Smartbroker+.
Als nächstes eröffnen Sie dann innerhalb der App eine Wallet. Das geht ganz einfach mit sehr wenigen Klicks. Seit dem 1. Dezember läuft bei uns ein Bitcoin Gewinnspiel. Jeder Kryptotrade, der seitdem bei Smartbroker+ stattfindet, ist ein Los. Am 27. Dezember 2024 verlosen wir dann einen ganzen Bitcoin. Der Gewinner erhält damit dann einen Bitcoin (aktueller Wert ca. 95.000 Euro) auf seine Wallet bei Smartbroker+ übertragen. Weitere Einzelheiten dazu finden Sie hier.
4investors.de: Der Hauptgewinn ist also ein Bitcoin im Wert von fast 100.000 Euro. Da stehen die Chancen für jeden Teilnehmer doch deutlich besser als beim Lotto?
Kolbinger: Ja, ich glaube, beim Lotto gibt es deutlich mehr Lose, die im Umlauf sind.
4investors.de: Es gab Kritik am Kundenservice beim Smartbroker+. Das hat sich erledigt?
Kolbinger: Wir hatten von November 2023 bis ca. April 2024 extrem viele Kundenanfragen per Telefon und Email, die durch den Wechsel unserer Kunden von der DAB zu unserem neuen Produkt Smartbroker+ bedingt waren. Viele Kunden haben das wahrgenommen als "Die sind nicht erreichbar". Das ist seit Mai 2024 nicht mehr der Fall, heißt, unser Kundenservice ist wieder schnell erreichbar. Im Gegensatz zu einigen anderen Anbietern setzen wir zudem stark auf eine telefonische Kundenbetreuung.
4investors.de: Sie werben mit 0 Euro für Trades. Gilt das in allen Fällen?
Kolbinger: Das gilt in sehr, sehr vielen Fällen, aber nicht in allen. Unser Modell ist sehr einfach: Wir bieten den Handel von allen Assets und auf allen Handelsplätzen an. Wir haben damit eine sehr ähnliche Produktpalette wie die klassischen Online Broker.
Bei einigen Handelsplätzen bekommen wir einen sogenannten "Payment für Orderflow". Heißt, wir bekommen eine Rückvergütung vom Handelsplatz oder dem Produktanbieter (Derivate). Diese Vergütung geben wir in Form von auf Null reduzierten Orderkosten an unsere Kunden weiter.
Heißt konkret, Kunden können beim Smartbroker+ alle Assets an der Börse gettex für 0 Euro handeln. Das umfasst ca. 40.000 Wertpapiere, Aktien, Fonds, ETFs und Anleihen. Da ist nahezu alles, was "gängig" ist, dabei.
Darüber hinaus haben wir vier Partner aus dem Bereich Derivate, konkret sind dies die UBS, HSBC, Morgan Stanley und Vontobel. Deren Produkte sind bei uns alle zu 0 Euro handelbar. Dies ist keine befristete Aktion sondern dauerhaft. Diese 0 Euro gelten für Orders von mehr als 500 Euro Handelsvolumen. Kleinere Orders kosten 4 Euro.
4investors.de: Ihre Zielgruppe liegt bei 6 Millionen Kunden. Wie viele davon sollen in den kommenden fünf Jahren ein Depot beim Smartbroker+ haben?
Kolbinger: Wenn es nach mir geht so viele wie möglich. Aktuell haben wir mit Smartbroker+ ca. 120.000 Kunden. Unser Marketing konnten wir erst vor wenigen Wochen richtig starten. Wir wollen natürlich in den kommenden Jahren stark wachsen und werden dazu unser Produkt stetig verbessern und ausbauen. Dem Kunden wollen wir auf Dauer sehr attraktive Konditionen bieten.
4investors.de: Finanzen.net ist kürzlich für 400 Millionen Euro verkauft worden. Ihre Unternehmen ähneln sich in vielen Beziehungen. Die aktuelle Marktkapitalisierung der Smartbroker Holding liegt bei rund 135 Millionen Euro. Sind Sie unterbewertet?
Kolbinger: Meine ganz subjektive Meinung; ja. Ich denke, mit dem nun zunehmend einsetzenden Kundenwachstum wird sich das ändern.
4investors.de: Sehen Sie eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Einnahmen aus dem Bereich "Payment für Orderflow" wegfallen werden?
Kolbinger: Das sehen wir nicht. Das Gesetz dazu ist auf EU Ebene beschlossen. Die Länder, die es am meisten befürwortet haben, "schwächeln" gerade bei der praktischen Umsetzung, da ihnen klar geworden ist, dass die Kunden damit dann pro Trade mehr bezahlen müssen. Deutschland hat eine Ausnahmeregelung gezogen und wird das EU Recht erst Mitte 2026 in deutsches Recht umsetzen. Bis dahin wird sich vieles klären.
4investors.de: Sie haben jetzt ein Tagesgeldkonto bei ihrem Online-Broker eingeführt. Lohnt sich das für die Gesellschaft?
Kolbinger: Nein, aber für unsere Kunden. Wir verdienen daran wirklich keinen "Pfennig", aber es ist für einige Kunden ein wichtiges Argument um zu sagen "nun verlasse ich meinen alten Online Broker (der mich auch schon seit Jahren vom Kryptohandel ferngehalten hat) und wechsle".
4investors.de: Sind Übernahmen bei der Holding derzeit noch ein Thema?
Kolbinger: Nein. Wir wollen unsere Energie auf das Wachstum des Smartbroker+ konzentrieren. Zukäufe von Portalen stehen nicht auf der Agenda.
4investors.de: Herr Kolbinger, vielen Dank für das Interview!
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