PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Montag überwiegend moderat nachgegeben. Nicht nur schwache Einzelhandelsdaten aus China enttäuschen. Die Anleger halten sich nach der Börsenrally seit Ende November aktuell wieder mit Engagements zurück. Im Wochenverlauf rücken nach der kleinen Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank schließlich die US-Notenbank Fed und die Bank of England mit ihren geldpolitischen Entscheidungen in den Blick.
Am Mittwoch wird von der Fed eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet, am Donnerstag steht die Leitzinsentscheidung in Großbritannien im Fokus. Stimmungsdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungsbereich für Dezember gaben keine spürbaren Impulse.
Am späteren Vormittag gab der EuroStoxx 50 um 0,32 Prozent auf 4.952,22 Punkte nach. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit für den Leitindex der Euroregion aktuell ein Plus von 9,5 Prozent. Dax und Cac 40 gaben am Montag ebenfalls nach, während in Italien und Spanien moderate Gewinne verbucht wurden.
In der Schweiz verlor der SMI 0,28 Prozent auf 11.661,89 Zähler, was im Jahresverlauf aktuell auf ein Plus von etwas weniger als 5 Prozent hinausläuft. In Großbritannien, wo es für den FTSE 100 zuletzt um 0,32 Prozent auf 8.273,80 Zähler abwärts ging, ergibt sich momentan ein Jahresplus von 8 Prozent.
"Mit dem heutigen Montag beginnt eine ereignisreiche Börsenwoche", kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Denn abgesehen von der Geldpolitik, steht am Freitag "der größte und wichtigste Optionsverfalltermin des Jahres an". Bevor die Indizes, wo erforderlich, kurz vor Weihnachten neu zusammengesetzt werden, verfallen an den Derivatebörsen Optionen und Futures auf Aktien und Aktienindizes.
Die Autowerte waren das Branchenschlusslicht in Europa, nachdem sich der Sektor seit Anfang Dezember wieder recht gut erholt hatte von Präsidentschaftswahlsieg Donald Trumps in den USA. Favorisiert wurden Bankaktien an diesem Montag, die den sechsten Tag in Folge stiegen. Mittlerweile ist der Banksektor zurück auf dem höchsten Stand seit Sommer 2015.
An der Spitze im EuroStoxx fanden sich entsprechend die Aktien der BBVA mit plus 0,8 Prozent, gefolgt von den Papieren von Unicredit und Intesa Sanpaolo, die jeweils um rund 1,5 Prozent zulegten. Am Index-Ende versammelten sich Volkswagen mit minus 1,2 Prozent sowie Mercedes und BMW mit einem Minus von jeweils fast 2 Prozent. Stellantis als größter Verlierer büßten 3,2 Prozent ein.
Novo Nordisk legten in Kopenhagen unterdessen um 1,9 Prozent zu. Der sich konkretisierende Kapazitätsausbau beim Spezialisten für Diabetes und Gewichtsreduktion fand Anklang bei den Anlegern. Wie im Februar angekündigt, wird Novo Nordisks Hauptanteilseigner Novo Holdings nun das US-Unternehmen Catalent schlucken. Anschließend wird Novo Nordisk für mehr als 11 Milliarden US-Dollar drei Produktionsstandorte (in Italien, Brüssel und den USA) übernehmen. Damit will Novo Nordisk seine Kapazitäten ausbauen - vor allem für das stark nachgefragte Abnehmmittel Wegovy. Auch wenn die Konsensschätzungen für Novo Nordisk 2025 laut JPMorgan deshalb erst einmal sinken, werde dies mehr als ausgeglichen durch die Vorteile, die der Kapazitätsausbau von 2026 an mit sich bringt.
In der Schweiz waren die Anteile von Lonza Favorit im SMI mit plus 1,1 Prozent. In einer Branchenstudie stufte die Investmentbank Stifel die Aktie des Pharmazulieferers auf "Buy" hoch. Der Kapitalmarkttag habe ihn inzwischen positiver gestimmt, was die Unternehmensziele betreffe, schrieb Analyst Dylan Van Haaften. Auch sei er zuversichtlicher, dass das Unternehmen womöglich die eigenen Ziele übertreffen könnte./ck/mis
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