WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit Kursverlusten geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX fiel um 0,92 Prozent auf 3.589,88 Punkte. Auch der breiter gefasste ATX Prime nahm ein Minus von 0,87 Prozent auf 1.789,83 Zähler mit aus dem Handel.
Das europäische Börsenumfeld schloss ebenfalls überwiegend tiefer, die Wall Street tendierte im Minus - es zeigte sich eine gewisse Zurückhaltung vor der wichtigen geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank Fed am morgigen Mittwoch. Am Markt wird mehrheitlich eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte erwartet. Zudem stehen im Wochenverlauf Zinsentscheidungen weiterer Notenbanken wie der Bank of England an.
Kaum nachhaltige Impulse lieferten Konjunkturdaten. In Deutschland ist der Ifo-Geschäftsklimaindex im Dezember überraschend stark auf 84,7 Zähler von 85,6 Punkten im Vormonat gefallen. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg hingegen gegenüber dem Vormonat um 8,3 Punkte auf 15,7 Punkte. Analysten hatten im Schnitt mit einem leichten Rückgang auf 6,9 Punkte gerechnet.
In den USA wurde bekannt, dass die US-Unternehmen im November erneut weniger hergestellt haben. Die Produktion von Industrie, Versorgern und Bergbau schrumpfte überraschend um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, Experten hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Die Einnahmen der US-Einzelhändler sind hingegen im Vorweihnachtsgeschäft mit dem umsatzstarken Aktionstag Black Friday stärker als erwartet gestiegen. Sie wuchsen im November um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat, Experten hatten nur mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet.
In Wien standen die Papiere der EVN nach der Vorlage von Zahlen im Rampenlicht - die Aktien nahmen einen kräftigen Abschlag von 8,2 Prozent mit aus dem Handel. Der niederösterreichische Energieversorger hat im Geschäftsjahr 2023/24 vor allem wegen des starken Rückgangs der Preise auf den Energiemärkten deutlich weniger Umsatz und Gewinn gemacht. Die Umsatzerlöse gingen um 13,6 Prozent auf knapp 3,257 Milliarden Euro zurück, das Konzernergebnis sank um 11,0 Prozent auf 471,7 Millionen Euro.
Der EVN-Vorstand will bei der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023/24 die Ausschüttung einer Dividende von 0,90 Euro pro Aktie vorschlagen. Für das Wirtschaftsjahr 2022/23 zahlte der Versorger eine Dividende von 0,52 Euro sowie eine Sonderdividende von 0,62 Euro, also in Summe 1,14 Euro je Aktie. Laut den Experten der Baader Bank ist die vorgeschlagene Dividende "enttäuschend".
Mit Blick auf die Branchentafel gaben Ölwerte deutlicher als der Gesamtmarkt nach. OMV fielen um 1,1 Prozent, Schoeller-Bleckmann um 1,5 Prozent. Auch die im ATX gelisteten Bankaktien Erste Group, Bawag und Raiffeisen Bank International büßten zwischen 0,9 und 1,7 Prozent an Wert ein. Addiko Bank verloren 0,8 Prozent. Die Führungsriege des Instituts bleibt die nächsten Jahre unverändert, die jeweiligen Verträge wurden vom Aufsichtsrat verlängert, wurde heute bekannt.
Auf der Gewinnerseite fanden sich am Dienstag Versicherungsaktien. Vienna Insurance Group kletterten um 1,2 Prozent, Uniqa gewannen 0,9 Prozent./kat/spa/APA/men
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