DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:02 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YtD E-Mini-Future S&P-500 6.068,00 +0,2% +22,6% E-Mini-Future Nasdaq-100 22.059,75 +0,2% +25,5% Euro-Stoxx-50 4.957,93 +0,3% +9,7% Stoxx-50 4.390,32 +0,1% +7,3% DAX 20.295,61 +0,2% +21,2% FTSE 8.202,80 +0,1% +6,0% CAC 7.379,28 +0,2% -2,2% Nikkei-225 39.081,71 -0,7% +16,8% EUREX Stand +/- Punkte +/- Punkte YtD Bund-Future 134,54 -0,16 -2,63
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,55 70,08 +0,7% +0,47 +0,9% Brent/ICE 73,63 73,19 +0,6% +0,44 -0,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 41,175 42,01 -2,0% -0,84 +9,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.645,76 2.646,53 -0,0% -0,78 +28,3% Silber (Spot) 30,38 30,54 -0,5% -0,17 +27,8% Platin (Spot) 935,45 941,75 -0,7% -6,30 -5,7% Kupfer-Future 4,07 4,09 -0,4% -0,02 +3,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise steigen leicht an, bewegen sich aber weiterhin in einer engen Spanne, da die Märkte im Vorfeld der Zinsentscheidung der Federal Reserve vorsichtig bleiben. Die geldpolitischen Aussichten für das nächste Jahr werden im Mittelpunkt stehen, da niedrigere Zinssätze tendenziell das Wirtschaftswachstum und die Nachfrage nach Öl ankurbeln. Unterdessen finden die Preise eine gewisse Unterstützung durch die strengeren Sanktionen der EU und des Vereinigten Königreichs gegen die Schiffe der russischen Schattenflotte. Insgesamt werden die Zuwächse jedoch weiterhin durch die anhaltende Besorgnis über die Verbrauchsentwicklung in China gedämpft.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach den Abgaben des Vortages könnte die Wall Street am Mittwoch mit kleinen Aufschlägen in den Tag der Zinsentscheidung gehen. Der Dow-Jones-Index hat neun Sitzungen in Folge mit Verlusten geschlossen und sich damit deutlich schlechter als der breite Markt entwickelt. Sollte der Index zur Wochenmitte erneut im Minus schließen, wäre dies die längste Durststrecke seit Oktober 1974. Nun deutet der Aktienterminmarkt einen gut behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt an. Doch richtig Bewegung im Markt erwarten Händler erst mit der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung am Abend. Die finale geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank im Jahr 2024 könnte den schwächelnden Dow wiederbeleben - oder auch die Stimmung an der Wall Street verschlechtern. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte wird am Zinsterminmarkt mit einer Wahrscheinlichkeit von über 95 Prozent eingepreist. Damit stagniert diese Kennziffer seit dem Vortag. Spannender für Investoren wird jedoch die Pressekonferenz mit US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Denn der weitere Zinspfad gilt als etwas unsicher. Daher erhoffen sich Anleger eine deutlicher absehbare Marschroute der Fed und damit auch hinsichtlich der Kreditkosten 2025.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen November Baubeginne PROGNOSE: +2,2% gg Vm zuvor: -3,1% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +1,0% gg Vm zuvor: -0,6% gg Vm Leistungsbilanz 3Q PROGNOSE: -286,6 Mrd USD 2. Quartal: -266,8 Mrd USD 20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 4,25% bis 4,50% zuvor: 4,50% bis 4,75%
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas fester - Während sich der Handel auf wenige ausgewählte Einzelwerte wie Commerzbank und Renault konzentriert, halten sich die Anleger am bereiten Markt zurück und warten auf die Sitzung der US-Notenbank. Erwartet wird, und das ist Konsens, dass sie den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt senkt und für die nächste Sitzung eine Pause im Zinssenkungszyklus andeutet. Größter DAX-Gewinner ist die Aktie der Commerzbank, die mit der Aufstockung durch Unicredit um 3,1 Prozent zulegt. Die Unicredit-Aktie steigt um 2,1 Prozent. Renault gewinnen mit der möglichen Fusion von Nissan und Honda 5,9 Prozent. Damit profitiert Renault von der Beteiligung an Nissan von 18,7 Prozent, deren Wert mit dem Nissan-Kursanstieg in Tokio um 24 Prozent zugenommen hat. Mit Honda oder anderen Investoren würde außerdem ein möglicher Käufer für das Paket an den Markt kommen, heißt es bei Jefferies. Nicht überraschen sollte, dass die Arzneimittel-Versandhändler wie Redcare Pharmacy (-5,6%) oder Docmorris (-11,5%) bei frei verkäuflichen Arzneimitteln Konkurrenz bekommen könnten. In der Vergangenheit wurde oft darüber spekuliert, ob Amazon in den lukrativen Markt einsteigt. Nun kommt der Wettbewerber jedoch möglicherweise aus Deutschland. Die größte Drogeriemarktkette "dm" plant den Einstieg in den Apothekenmarkt. Ab dem kommenden Jahr will das Unternehmen von Tschechien aus frei verkäufliche Arzneimittel nach Deutschland versenden. Das erfuhr das Handelsblatt von verschiedenen Marktteilnehmern, die in das Projekt involviert sind. Nachdem Kontron (+9,1%) erst in der Vorwoche ein Großprojekt im US-Verteidigungssektor gewonnen hatte, folgt nun ein weiterer Auftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 165 Millionen Euro mit einem führenden europäischen Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und Luftfahrttechnologie. Gut kommen auch die Ergebnisse und der Ausblick von Ceconomy (+1,4%) an.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:05 Di, 17:33 % YTD EUR/USD 1,0495 +0,0% 1,0497 1,0497 -5,0% EUR/JPY 161,34 +0,2% 161,20 161,24 +3,7% EUR/CHF 0,9384 +0,2% 0,9381 0,9390 +1,1% EUR/GBP 0,8260 +0,1% 0,8273 0,8260 -4,8% USD/JPY 153,71 +0,2% 153,58 153,60 +9,1% GBP/USD 1,2706 -0,0% 1,2687 1,2708 -0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2945 +0,1% 7,2932 7,2914 +2,4% Bitcoin BTC/USD 105.103,35 -0,9% 104.293,35 106.647,20 +141,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar zeigt sich vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwochabend wenig verändert. US-Notenbankpräsident Jerome Powell wird wahrscheinlich signalisieren, dass die Fed die Zinssenkungen zu einem bestimmten Zeitpunkt aussetzen werde, so die Analysten von Unicredit. Schlüsselfaktor für den Devisenmarkt werde wahrscheinlich sein, wie Powell "die Idee vermittelt, dass eine bevorstehende Pause nicht das Ende des aktuellen Lockerungszyklus bedeuten" würde, so die Analysten. Unicredit erwartet, dass die Entscheidung nur begrenzte Auswirkungen auf den Dollar haben wird.
Das Pfund gerät nach den britischen Inflationsdaten für November zwischenzeitlich leicht unter Druck. Die jährliche Inflation erhöhte sich auf 2,6 Prozent, aber die monatliche Inflationsrate fiel auf 0,1 Prozent zurück. "Dies deutet darauf hin, dass es sich bei dem Anstieg im Jahresvergleich weniger um ein Wiederaufleben des Inflationsdrucks als vielmehr um einen Basiseffekt aus dem Vorjahr handelt", so Lindsay James, Stratege bei Quilter Investors. Die Bank of England (BoE) habe davor gewarnt, dass die Inflation zum Jahresende hin ansteigen könnte, bevor sie im Jahr 2025 nachhaltig sinke, aber die Inflation sei weniger ausgeprägt als erwartet gewesen. Die BoE wird ihre Zinsentscheidung am Donnerstag bekannt geben.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mehrheitlich mit Aufschlägen haben sich zur Wochenmitte die ostasiatischen Börsen gezeigt. Vor allem an den chinesischen Aktienmärkten ging es nach oben. Hier stützte ein Agenturbericht, der im späten Vortageshandel bekannt wurde. Demnach hat sich die chinesische Führung darauf verständigt, das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr auf 4 Prozent des BIP zu erhöhen und damit auf den höchsten Stand seit Bestehen des Landes. Im Handel interpretierte man dieses Vorgehen als Finanzierung wirtschaftlicher Stimuli, um die lahmende Konjunktur mit höheren Staatsausgaben in China zu befeuern. Die anstehenden Zinsentscheidungen am Abend in den USA und am Donnerstag in Japan gerieten mit dem gestiegenen Konjunkturoptimismus etwas in den Hintergrund. Der Nikkei-225 in Tokio fiel dagegen um 0,7 Prozent. Teilnehmer sprachen weiter von Zurückhaltung im Vorfeld der Zinsentscheidung der japanischen Notenbank am Donnerstag. Zuletzt war die Unsicherheit über die Entscheidung wieder gestiegen. Im Automobilsektor in Tokio haussierten die Aktien von Nissan Motor und Mitsubishi Motors, für die es um 23,7 bzw 19,6 Prozent nach oben ging. Die Aktien von Honda reduzieren sich dagegen um 3 Prozent. Honda und Nissan hatten erklärt, dass sie eine Fusion prüften, nachdem sich die Ergebnisse von Nissan verschlechtert hatten und beide Autohersteller in China zu kämpfen haben. Lokale Medien berichten zudem, dass auch Mitsubishi Motors mit ins Boot genommen werden könnte. Für den Kospi in Seoul ging es um 1,1 Prozent nach oben, womit er das stärkste Plus in der Region aufwies. Der amtierende Präsident Han Duck-soo hatte nach der Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol wegen des gescheiterten Versuchs, das Militärrecht einzuführen, weiterhin Marktstabilität zugesichert.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Unternehmens- und Staatsanleihen (CDS) treten auch am Mittwoch auf der Stelle. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Credits haben 2024 eine solide, verlässliche und starke Performance gezeigt. Die Credit-Strategen der Societe Generale gehen davon aus, dass Fed-Sitzung, wenn überhaupt, nur einen sehr begrenzten Einfluss auf die Spreads haben wird. Sie erwarten vielmehr, dass größere Aktivitäten oder Abschlüsse nun bis zum Beginn des neuen Jahres in drei Wochen warten werden.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
VOLKSWAGEN
hat sich an dem kanadischem Lithium-Lieferanten Patriot Battery Metals beteiligt und eine strategische Partnerschaft zur langfristigen Lithiumabsicherung geschlossen. Die Beteiligung von 9,9 Prozent an Patriot Battery wurde für 48 Millionen US-Dollar erworben.
MANZ
ist zahlungsunfähig. Das Maschinenbauunternehmen will in den nächsten Tagen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.
SIEMENS MOBILITY
hat gemeinsam mit seinen Konsortialpartnern Bozankaya und ST Engineering Urban Solutions Bahnaufträge in Thailand an Land gezogen. Im Rahmen dieser Aufträge werden 53 neue Züge für die Orange und Blue Line des U-Bahnsystems Bangkoks (Metropolitan Rapid Transit) geliefert und in Betrieb genommen.
SIEMENS GAMESA
verkauft die Leistungselektronik-Sparte an den Elektrotechnikkonzern ABB. Eine entsprechende Vereinbarung für die Transaktion des Geschäftsbereichs, der Teil von Gamesa Electric ist, wurde vereinbart.
BOEING
hat die Produktion in seinen Flugzeugprogrammen 737, 767 und 777/777X wieder aufgenommen. Die Fabriken des Flugzeugherstellers im Nordwesten der USA seien mit Hilfe eines Sicherheitsmanagementsystems wieder ans Netz gegangen, schrieb Boeing-COO Stephanie Pope in einem Beitrag auf Linkedin. Dieses System diene dazu, mögliche Probleme zu erkennen und zu beheben und einen geordneten Neustart zu gewährleisten.
CREDIT AGRICOLE
bekommt ab Mitte Mai mit Olivier Gavalda einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Er löst Philippe Brassac ab, der nach einem Jahrzehnt an der Spitze der Bank zurücktreten wird.
FOXCONN
hat nach Angaben von mit der Angelegenheit vertrauten Personen Gespräche über eine Übernahme von Nissan geführt mit dem Ziel, sein aufstrebendes Geschäft mit Elektrofahrzeugen auszubauen.
MASTERCARD
hat seine Quartalsdividende um 15 Prozent von 66 US-Cent auf 76 Cent pro Aktie angehoben. Die neue Ausschüttung in Höhe von insgesamt 3,04 Dollar pro Jahr entspricht auf Basis des Schlusskurses vom Dienstag einer jährlichen Rendite von etwa 0,6 Prozent.
NATIONAL GRID
will über einen Zeitraum von fünf Jahren 35 Milliarden britische Pfund in sein Stromübertragungsgeschäft investieren.
NOVO NORDISK
Die Europäische Arzneimittelagentur schaut sich den Wirkstoff des Diabetes-Medikaments Ozempic von Novo Nordisk an. Sie prüft zwei wissenschaftliche Studien, die das Blockbuster-Medikament mit einer seltenen Augenkrankheit in Verbindung bringen.
UNICREDIT
hat ihren Anteil an der Commerzbank weiter aufgestockt. Die Gesamtposition belaufe sich nun auf circa 28 Prozent, davon 9,5 Prozent durch eine direkte Beteiligung und circa 18,5 Prozent über derivative Instrumente.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 18, 2024 07:07 ET (12:07 GMT)
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