TIMSS 2023 hat eine alarmierende globale Lernkrise aufgedeckt, die durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft wurde. Im Vergleich zum langfristigen Trend sind die Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften nicht nur ins Stocken geraten, sondern haben sich unter Berücksichtigung der Schulschließungen sogar umgekehrt, wobei die schwächsten Schüler die größten Verluste hinnehmen mussten.
Wichtigste Ergebnisse
- Globaler Leistungsabfall: Ein Rückgang der Schülerleistungen um 0,11 Standardabweichungen spiegelt die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie wider.
- Überproportionale Auswirkungen: Leistungsschwache Schüler, Mädchen und sprachliche Minderheiten mussten Verluste hinnehmen, die bis zum Doppelten des Durchschnitts (0,22 Standardabweichungen) ausmachten, wodurch bestehende Ungleichheiten noch verstärkt wurden.
- Regionale Variationen: Länder mit längeren Schulschließungen und begrenzten Ressourcen für Fernunterricht verzeichneten die stärksten Rückgänge.
Warum das wichtig ist
Schulschließungen haben die Bildung von über einer Milliarde Kindern weltweit beeinträchtigt, wobei benachteiligte Schüler am meisten darunter litten. "Die sich vergrößernde Kluft zwischen den Geschlechtern in den MINT-Fächern ist besonders besorgniserregend", sagte Christian Kjeldsen, designierter Vorsitzender der IEA und führender Forscher an der Universität Aarhus. "Jahrelange Fortschritte, die Mädchen ermutigen, MINT-Karrieren einzuschlagen, sind gefährdet. Dies stellt einen ernsthaften Verlust an Potenzial dar."
"Die TIMSS-Daten zeigen, dass in Ländern mit längeren Schulschließungen die Leistungsniveaus oft niedriger sind als erwartet", sagte Co-Autor Harry Patrinos, Leiter der Abteilung für Bildungsreform an der University of Arkansas. "Die Daten zeigen nicht nur das Ausmaß der Lernverluste, sondern heben auch die Schwachstellen benachteiligter Schüler hervor und machen deutlich, dass gerechte Wiederaufbaumaßnahmen unerlässlich sind, um sicherzustellen, dass alle Schüler in der Zeit nach der Pandemie erfolgreich sein können."
Empfehlungen für eine Erholung
- Gezielte Unterstützung: Programme, die benachteiligten Schülern helfen sollen, die die größten Rückschläge erlitten haben.
- Erholungsrichtlinien: Nationale und internationale Zusammenarbeit zur Umsetzung von Strategien, die Lernverluste mindern und Bildungsgerechtigkeit fördern.
- Vorbereitung auf zukünftige Störungen: Investitionen in eine robuste Fernlerninfrastruktur, um Schulen besser für Herausforderungen wie Pandemien oder andere Krisen zu rüsten.
Die Studie und ihre Autoren
TIMSS (Trends in International Mathematics and Science Study) ist ein weltweiter Maßstab für die Bewertung von Bildungsleistungen, der von der Internationalen Vereinigung zur Bildungsbewertung (IEA) durchgeführt wird. Seit 1995 liefert die Studie wichtige Erkenntnisse über die Lernergebnisse weltweit.
Die Analyse der globalen Auswirkungen von Covid auf die Bildung wird von einem multidisziplinären Team durchgeführt, dem Experten der Universität Aarhus angehören, an der sich die Danish School of Education (DPU) befindet, eine der führenden europäischen Institutionen für Bildungsforschung. Zu den Kooperationspartnern gehören auch die University of Arkansas, die für ihre innovativen Ansätze zur Bildungsreform bekannt ist, sowie Forscher der IEA in Deutschland und Polen von der Universität Warschau.
Weitere Informationen
https://edre.uark.edu/_resources/pdf/edrewp-2024-08.pdf
Zitate
Gajderowicz, T., Jakubowski, M., Kennedy, A., Kjeldsen, C., Patrinos, H., Strietholt, R. (2024). The Learning Crisis: Three Years After COVID-19 Arbeitspapier.
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