Die Aktienmärkte erklimmen immer neue Rekordhöhen, doch wie lange kann der Höhenflug noch anhalten - Thorsten Polleit, Herausgeber des "Boom & Bust Reports", sieht das globale Fiatgeldsystem als zentralen Treiber hinter den spektakulären Kursgewinnen der letzten Jahrzehnte. In einem exklusiven Interview erklärt er, wie Zentralbanken durch die Ausweitung der Kreditmärkte die Zinsen künstlich senken und dadurch eine Spirale aus steigenden Bewertungen und spekulativer Euphorie anfeuern. "Fiatgeld wird aus dem Nichts geschaffen", erläutert Polleit. Durch Kreditvergabe entstehen Geldmengen, die ohne fundamentale Gegenwerte in Umlauf gebracht werden. Niedrige Zinsen erhöhen die Attraktivität von Investitionen, treiben die Preise für Aktien und Immobilien und schaffen oft Blasen, die irgendwann platzen. Beispiele wie die New-Economy-Krise 2000 oder die Finanzkrise 2008 zeigen, wie riskant diese Mechanismen sind. Trotz der Risiken sieht Polleit die Aktienmärkte weiter im Aufwind, warnt aber vor Übertreibungsphasen. Seine Empfehlung: 60 Prozent des Vermögens in Aktien investieren, 40 Prozent in liquiden Mitteln, bevorzugt in Gold, halten. "Anleger sollten mit Rückschlägen rechnen, aber langfristig bleiben die Märkte attraktiv."
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