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Die Bayer-Aktie rauscht von einem Tief ins nächste, und viele fragen sich: Ist hier alles verloren, oder gibt's eine Chance, dass der Pharmariese wieder auf die Beine kommt? 2024 war ein Jahr voller Pleiten, Pech und Pannen - doch ein paar Analysten sehen Licht am Ende des Tunnels. Wäre jetzt der richtige Moment für einen Einstieg? Oder bleibt Bayer eine riskante Wette? Wir nehmen die Lage unter die Lupe: aktuelle Zahlen, der Kursverlauf und was die Börsianer erwarten. Wer investiert, könnte entweder den Jackpot knacken - oder ein Fass ohne Boden öffnen.
Bayer und das Jahr der Tiefschläge: Alles im Eimer?
Ganz ehrlich, für Bayer war 2024 ein absolutes Katastrophenjahr. Der Aktienkurs hat sich praktisch halbiert, und das auf einem Niveau, das sowieso schon am Boden war. Mit 40 % Verlust ist Bayer der schlechteste DAX-Wert des Jahres - und als wäre das nicht genug, ist der Kurs seit dem Rekordhoch 2015 um unglaubliche 85 % eingebrochen. Aktuell pendelt die Aktie irgendwo knapp über der 18-Euro-Marke, und der Tiefststand von diesem Jahr bei 18,41 Euro ist zum Greifen nah. Nur einmal - und zwar in 2003 - war die Aktie noch tiefer.
Aber wie kam es überhaupt so weit? Da ist natürlich die Glyphosat-Saga, die Bayer nach wie vor Milliarden kostet. Dann laufen wichtige Patente aus, was die Einnahmen weiter schrumpfen lässt. Und als ob das nicht schon reicht, schwächelt auch das Tagesgeschäft - weniger Umsatz, weniger Gewinn, und am Ende bleibt sogar ein dicker Verlust von 4,26 Euro je Aktie für das letzte Quartal stehen. Kurz: Es läuft alles andere als rund.
Doch jetzt kommt das Interessante: Einige Analysten meinen, dass es 2025 nur noch besser werden kann. Sie sehen Chancen, dass Bayer die Kurve kriegt - sei es durch neue Produkte, strategische Umbauten oder einfach bessere Nachrichten. Klingt gut, aber Vorsicht: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Wir unterziehen die Bayer-Aktie einem Chart-Check: Abwärtstrend oder Wende?
Wer sich den Chart anschaut, könnte meinen, Bayer sei in den letzten Monaten in einer Dauer-Talfahrt gefangen. Seit Monaten geht's Stück für Stück weiter nach unten, und auch wichtige Unterstützungsmarken fallen reihenweise. Jetzt dümpelt der Kurs bei knapp 18 - 19 Euro herum, weit entfernt von den Hochs von 144,10 Euro - und nur noch einen Wimpernschlag von neuen Jahrestiefs entfernt. Kein Wunder, dass Shortseller ihren Spaß haben und kräftig auf weitere Kursverluste wetten.
Aber: Vielleicht gibt es hier doch was zu holen. Einige Charttechniker sehen bei etwa 18 Euro eine Art "Notbremse". Sollte der Kurs diese Marke halten, könnte das zumindest kurzfristig eine Erholung einleiten. Erste Signale, dass die Aktie überverkauft ist, sind ebenfalls da - das wäre dann der berühmte "Rebound", auf den spekulative Anleger hoffen. Aber mal ehrlich: Ohne handfeste positive News könnte es genauso gut weiter bergab gehen.
Daher der Blick auf die fundamentale Lage: Hoffnung in Sicht oder nur heiße Luft?
Besonders im Pharma-Bereich konnte Bayer - laut deren Meldungen - zuletzt ein paar Fortschritte machen. Ein Highlight ist das Augenmedikament Aflibercept. Studien zeigen: Patienten mit retinalem Venenverschluss können bis zu acht Wochen zwischen den Behandlungen pausieren - ohne Einbußen bei Wirksamkeit und Sicherheit. Das bedeutet weniger Belastung für die Betroffenen und mehr Lebensqualität. Die Zulassung in über 50 Ländern steht an.
Auch in der Kardiologie gibt es wichtige Entwicklungen: Acoramidis, ein Medikament für Patienten mit der schweren Herzkrankheit ATTR-CM, könnte Leben retten. Studien sprechen von weniger Krankenhausaufenthalten und einer niedrigeren Sterblichkeitsrate. Bayer erwartet bald grünes Licht für die Marktzulassung in Europa.
Finanziell ist Bayer auch etwas sicherer aufgestellt. Mit einer neuen Reservekreditlinie von 5 Milliarden Euro zeigt der Konzern, dass er auch auf schwierige Zeiten vorbereitet ist. Banken vertrauen Bayer, was als positives Zeichen für Stabilität und Wachstum gewertet werden kann.
Sieht man das alles aber mit einem anderen Auge, dann könnte man meinen, dass das alles nicht genug ist, um Bayer wirklich wieder auf den Pfad an die Spitze zu bringen.
Unsere Meinung:
Die Bayer-Aktie bleibt ein heißes Eisen. Wer jetzt einsteigt sollte dies mit dem Geld tun, was er verschmerzen kann, denn es können auch nochmal schnell - bei weiteren Hiobsbotschaften - 20 Prozent, 30 Prozent oder noch mehr Kursverlust auflaufen. Selbst eine Pleite - sei es aktuell noch so unwahrscheinlich - darf und sollte man niemals gänzlich ausschließen. Ebenso aber auch das Gegenteil. Ein satter Rebound in 2025. Für mutige Anleger, die an die Wende glauben, könnte aber genau jetzt ein guter Moment sein. Der aktuelle Kurs ist historisch sehr niedrig, und die Wahrscheinlichkeit für einen Rebound steigt. Wir würden aber erstmal an der Seitenlinie abwarten, wie sich die charttechnische und fundamentale Lage künftig entwickelt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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