Hamburg (ots) -
Während Menschen in der Nacht auf den 1. Januar das neue Jahr mit buntem Feuerwerk und lautem Jubel begrüßen, bedeutet der Jahreswechsel für viele Wildtiere puren Stress. Der plötzliche Lärm, die grellen Lichter und die ungewohnte nächtliche Aktivität lösen bei ihnen Panik und Fluchtreaktionen aus.
"Für Wildtiere ist Silvester ein Ausnahmezustand", sagt Lea-Carina Hinrichs, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. "Der Lärm von Feuerwerkskörpern versetzt viele Tiere in Alarmbereitschaft. Das kostet Energie, die sie gerade in der nahrungsarmen Winterzeit dringend brauchen." So kann es zum Beispiel passieren, dass Rot- und Damhirsche, die im Winter ihren Stoffwechsel reduzieren, plötzlich eine große Menge Energie aufwenden müssen, um vor der Knallerei zu fliehen.
Auch Vögel schrecken zu Silvester von ihren Schlafplätzen hoch und fliegen in den Nachthimmel. Eine Studie der Universität Konstanz hat gezeigt, dass beispielsweise verschiedene Gänsearten in Neujahrsnächten 40 bis 150 Meter höher aufsteigen und im Durchschnitt 5 bis 16 Kilometer weiter fliegen als gewöhnlich. Viele von ihnen wechseln nach Silvester häufiger ihre Rast- und Futterplätze und müssen in den folgenden Tagen mehr Nahrung zu sich nehmen, um wieder zu Kräften zu kommen. Singvögel in Städten prallen während der Flucht gegen Glas- und Hausfassaden. Auch Füchse, Hasen und Wildschweine können mit Flucht oder Stresssymptomen auf den ungewohnten Lärm reagieren.
Die Deutsche Wildtier Stiftung bittet daher darum, an Silvester auf Wildtiere Rücksicht zu nehmen. "Vor allem in der Nähe von Wäldern und Feldern sowie in Parks und an Gewässern sollten keine Raketen oder Böller gezündet werden", sagt Hinrichs. "Noch besser ist es natürlich, ganz auf Feuerwerk zu verzichten und nur den Sektkorken knallen zu lassen."
Aber auch wenn die Knallerei vorbei ist, ist für die Wildtiere die Welt meist noch nicht wieder in Ordnung. Herumliegender Müll gefährdet Tiere und Umwelt auch noch Tage später. Wenn Wildtiere herumliegende Kunststoffkappen fressen, können sie Magen- und Darmverschlüsse bekommen, an scharfkantigen Metallhülsen oder Drähten können sie sich schneiden. Wer den Neujahrsspaziergang mit einer guten Tat verbinden möchte, kann daher einen Müllbeutel mitnehmen und herumliegenden Silvestermüll entlang der Wege einsammeln. Hunde an der Leine zu führen, ist gerade an diesem Tag eine gute Idee, um die ohnehin gestressten Wildtiere nicht zusätzlich in Bedrängnis zu bringen.
Futtersäulen mit fetthaltigen Sonnenblumenkernen und anderen Körnern helfen Gartenvögeln, die nach einer lauten Silvesternacht oft noch tage- und nächtelang in ungewohnten Verstecken hocken oder längere Strecken zu ihren Rückzugsorten zurücklegen. Auch klein geschnittenes Obst oder Rosinen auf dem Boden ausgestreut, ist eine willkommene Hilfe für unsere Vogelwelt - für einen guten Start ins neue Jahr.
Pressekontakt:
Jenifer Calvi
Pressereferentin Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 - 14
J.Calvi@DeutscheWildtierStiftung.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de
Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/37587/5938284
Während Menschen in der Nacht auf den 1. Januar das neue Jahr mit buntem Feuerwerk und lautem Jubel begrüßen, bedeutet der Jahreswechsel für viele Wildtiere puren Stress. Der plötzliche Lärm, die grellen Lichter und die ungewohnte nächtliche Aktivität lösen bei ihnen Panik und Fluchtreaktionen aus.
"Für Wildtiere ist Silvester ein Ausnahmezustand", sagt Lea-Carina Hinrichs, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. "Der Lärm von Feuerwerkskörpern versetzt viele Tiere in Alarmbereitschaft. Das kostet Energie, die sie gerade in der nahrungsarmen Winterzeit dringend brauchen." So kann es zum Beispiel passieren, dass Rot- und Damhirsche, die im Winter ihren Stoffwechsel reduzieren, plötzlich eine große Menge Energie aufwenden müssen, um vor der Knallerei zu fliehen.
Auch Vögel schrecken zu Silvester von ihren Schlafplätzen hoch und fliegen in den Nachthimmel. Eine Studie der Universität Konstanz hat gezeigt, dass beispielsweise verschiedene Gänsearten in Neujahrsnächten 40 bis 150 Meter höher aufsteigen und im Durchschnitt 5 bis 16 Kilometer weiter fliegen als gewöhnlich. Viele von ihnen wechseln nach Silvester häufiger ihre Rast- und Futterplätze und müssen in den folgenden Tagen mehr Nahrung zu sich nehmen, um wieder zu Kräften zu kommen. Singvögel in Städten prallen während der Flucht gegen Glas- und Hausfassaden. Auch Füchse, Hasen und Wildschweine können mit Flucht oder Stresssymptomen auf den ungewohnten Lärm reagieren.
Die Deutsche Wildtier Stiftung bittet daher darum, an Silvester auf Wildtiere Rücksicht zu nehmen. "Vor allem in der Nähe von Wäldern und Feldern sowie in Parks und an Gewässern sollten keine Raketen oder Böller gezündet werden", sagt Hinrichs. "Noch besser ist es natürlich, ganz auf Feuerwerk zu verzichten und nur den Sektkorken knallen zu lassen."
Aber auch wenn die Knallerei vorbei ist, ist für die Wildtiere die Welt meist noch nicht wieder in Ordnung. Herumliegender Müll gefährdet Tiere und Umwelt auch noch Tage später. Wenn Wildtiere herumliegende Kunststoffkappen fressen, können sie Magen- und Darmverschlüsse bekommen, an scharfkantigen Metallhülsen oder Drähten können sie sich schneiden. Wer den Neujahrsspaziergang mit einer guten Tat verbinden möchte, kann daher einen Müllbeutel mitnehmen und herumliegenden Silvestermüll entlang der Wege einsammeln. Hunde an der Leine zu führen, ist gerade an diesem Tag eine gute Idee, um die ohnehin gestressten Wildtiere nicht zusätzlich in Bedrängnis zu bringen.
Futtersäulen mit fetthaltigen Sonnenblumenkernen und anderen Körnern helfen Gartenvögeln, die nach einer lauten Silvesternacht oft noch tage- und nächtelang in ungewohnten Verstecken hocken oder längere Strecken zu ihren Rückzugsorten zurücklegen. Auch klein geschnittenes Obst oder Rosinen auf dem Boden ausgestreut, ist eine willkommene Hilfe für unsere Vogelwelt - für einen guten Start ins neue Jahr.
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