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Rheinmetall - der DAX-Star hat große Pläne und steht bei Anlegern hoch im Kurs. Aber ist das ein guter Zeitpunkt, um einzusteigen? Oder sollte man erstmal die Füße stillhalten? Was ist, wenn Frieden in der Ukraine ist? Wir schauen uns an, was hinter den Schlagzeilen steckt, wie die Zahlen aussehen und was die Charttechnik verrät.
Rheinmetall greift an: Große Pläne und fette Chancen
Man muss es ihnen lassen: Bei Rheinmetall denken sie groß. Vorstandschef Armin Papperger hat angekündigt, den Umsatz bis 2027 einfach mal zu verdoppeln - von jetzt knapp 10 auf satte 20 Milliarden Euro. Und ja, das soll sich natürlich auch im Gewinn ordentlich bemerkbar machen. Klingt recht ambitioniert, oder? Oder doch nicht?
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Nachfrage im Rüstungssektor geht durch die Decke - nicht zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs. Da kommt der geplante europäische Rüstungsfonds von 500 Milliarden Euro wie gerufen. Und dann wäre da noch das Joint-Venture mit dem italienischen Rüstungsriesen Leonardo. Allein dieses Projekt könnte Rheinmetall Aufträge im Wert von rund 50 Milliarden Euro einbringen.
Und als wäre das nicht genug, schaut Rheinmetall längst über den europäischen Tellerrand hinaus. In den USA baut man die Marktposition kräftig aus, unter anderem durch Übernahmen wie die von Loc Performance. Der Konzern will einfach überall vorne mitmischen - und das merkt man.
Was sagt der Chart? Spannung bei 600 Euro
Die Aktie hat in den letzten Jahren ordentlich Gas gegeben, aber jetzt scheint sie eine kleine Pause einzulegen. Momentan dümpelt sie knapp über der Marke von 600 Euro herum - ein Preis, bei dem viele Anleger schon nervös werden.
Schauen wir uns die Charttechnik genauer an: Unten gibt es Unterstützung bei etwa 590 Euro, und zuletzt wurde ein Rückgang im Bereich 605 - 612 Euro direkt wieder aufgefangen - ein gutes Zeichen, dass da schon wieder Kauf-Interesse besteht. Auf der anderen Seite ist das 52-Wochen-Hoch bei 663,80 Euro eine harte Nuss. Wenn es mit den guten Nachrichten so weitergeht, könnte der Kurs aber genau dorthin zurückklettern und dann ist nach oben hin alles offen. Selbst der RSI ist unterhalb der 70er Marke und hat Luft nach oben.
Übrigens: Analysten sehen das Kursziel im Schnitt bei 762,50 Euro. Das wären locker 24 % Platz bis dahin. Aber klar, kurzfristig könnte es noch ein bisschen rauf und runter gehen - vor allem, wenn wieder mal geopolitische Entscheidungen oder Unternehmens-News für Wirbel sorgen. Oder eben bei dem Trump-Frieden für die Ukraine. Nach unten hin sind die Unterstützungs-Marken bzw. -Zonen bei 550 Euro, 480 - 510. Diese stellen gute Kaufgelegenheiten dar.
Starke Zahlen, gute Aussichten
Abgesehen von der Börse läuft es auch fundamental bei Rheinmetall richtig rund. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 % gestiegen - so ein Wachstum muss man erstmal schaffen! Und beim Gewinn sieht es ähnlich aus: Im dritten Quartal lag der Gewinn pro Aktie bei 3,11 Euro, während es ein Jahr zuvor noch 2,35 Euro waren.
Für die Zukunft hat Rheinmetall aber auch einiges vor: Zum Beispiel soll die Produktion von Munition mehr als verdoppelt werden. Dazu kommen die steigenden Ausgaben für Verteidigung weltweit, die dem Konzern in die Karten spielen. Kurz gesagt: Rheinmetall sitzt genau da, wo es gerade ordentlich Wachstum gibt.
Für wen die Aktie spannend ist
Rheinmetall ist ohne Frage eine Aktie, die man im Auge behalten sollte. Die Fundamentaldaten sind stark, die Wachstumspläne ehrgeizig und groß gedacht, und mit den geopolitischen Entwicklungen spielt der Konzern in der ersten Liga.
Wer langfristig denkt, könnte jetzt einen guten Zeitpunkt erwischen, um einzusteigen. Und wer schon investiert ist, kann sich entspannt zurücklehnen - die nächste Kursrakete dürfte früher oder später starten. Für alle anderen gibt es bei Rücksetzern bei den oben aufgezeigten Unterstützungsmarken gute Kaufgelegenheiten.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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