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CureVac, das Biotech-Unternehmen aus Tübingen, sorgt mal wieder für Aufregung an der Börse. Die Aktie hat die 3,50-Euro-Marke geknackt, und plötzlich sprechen alle von einem Comeback. Aber ist das jetzt wirklich der Startschuss für einen echten Aufschwung, oder nur eine kurzfristige Luftnummer? Wir haben uns die Sache genauer angeschaut - von den neuesten Entwicklungen über die Zahlen bis hin zur Charttechnik. Und am Ende bleibt die Frage: Soll man hier zuschlagen oder lieber die Finger davonlassen? Lesen Sie weiter und bilden sich Ihre eigene Meinung.
Vom Impfstoff-Desaster zum Hoffnungsträger?
CureVac ist ein Name, der den meisten Anlegern ein Begriff ist - und das nicht unbedingt nur positiv. Nachdem das Unternehmen mit seinem Corona-Impfstoff krachend gescheitert ist, schien es eine Zeit lang ruhig geworden zu sein. Aber jetzt macht die Aktie wieder Schlagzeilen: Über 5 Prozent und mehr rauf in wenigen Tagen, und das bei steigendem Handelsvolumen. Doch was steckt dahinter?
Die Wahrheit ist: Es gibt zwar News, aber keine bahnbrechende News. Der Aufwind kommt vor allem von spekulativen Käufen und einem charttechnischen Impuls. Das Unternehmen selbst hat seinen Fokus inzwischen auf mRNA-Technologien gegen Krebs und bakterielle Infektionen verlagert. Klingt spannend, aber handfeste Erfolge? Die lassen auf sich warten.
Immerhin: Durch einen Deal mit dem Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) hat CureVac seine Finanzen erstmal bis 2028 abgesichert. Das nimmt ein bisschen den Druck raus, aber ob das reicht, um langfristig erfolgreich zu sein, bleibt offen.
Interessanter Rebound-Chart
Wer auf die technischen Daten schaut, könnte fast euphorisch werden. Die Aktie hat die 100- und 200-Tage-Linien geknackt, und das ist für viele ein klares Kaufsignal. Noch dazu ist der Kurs aus einer langen Seitwärtsbewegung ausgebrochen - ein Zeichen, dass hier wieder Musik drin ist.
Interessant ist auch das Handelsvolumen: Bei den Anstiegen war mehr Bewegung im Markt, was darauf hindeuten könnte, dass größere Player einsteigen. Aber Vorsicht - ohne echte, fundamentale News kann der Schwung genauso schnell verpuffen, wie er gekommen ist. Und das Risiko von Rücksetzern bleibt hoch. Die Aktie ist zwar auf dem aktuellen Niveau sehr ausgetrocknet und jede kleine gute Nachricht könnte deutliche Anstiege bewirken, jedoch ist der RSI erstmal oben bei der 70er Marke angekommen. Es könnte also auch erstmal eine kurze Konsolidierung - vielleicht auf dem aktuell höheren Niveau - anstehen.
Fundamentaldaten: Hoffnung allein reicht nicht
Jetzt mal Klartext: CureVac ist weit davon entfernt, ein Selbstläufer zu sein. Klar, durch den GSK-Deal stehen die Zahlen nicht ganz so schlecht da wie früher. Aber was passiert, wenn 2024 der Umsatz von über 500 Millionen Euro auf nur noch rund 74 Millionen einbricht? Genau - dann wird es ungemütlich.
Die Pipeline des Unternehmens, also die Projekte, die gerade in Entwicklung sind, klingen spannend: mRNA-Therapien gegen Krebs und andere Krankheiten. Aber bis da etwas Marktreifes herauskommt, dürfte noch einiges an Zeit und Geld ins Land gehen. Und ob sich die Forschungserfolge am Ende auch auszahlen, ist alles andere als sicher.
Für Zocker vielleicht - für alle anderen eher abwarten
Die CureVac-Aktie ist aktuell vor allem eins: ein Wagnis. Wer Spaß an spekulativen Investments hat und bereit ist, auch mal einen Rückschlag zu verkraften, könnte hier einsteigen - am besten, wenn der Kurs nochmal in Richtung 3,30 Euro korrigiert. Dann den Einstieg wagen mit 10 Prozent Stopp unter Einstand. Das Kursziel im Erfolgsfall könnte durchaus jenseits der 4,80 Euro liegen. Somit ergäbe sich ein attraktives Chance/Risiko-Verhältnis.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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