09.01.2025 -
In den ersten Monaten des abgelaufenen Jahres konnte man durchaus den Eindruck eines schwierigen Semesters erhalten. Die Leitzinsen lagen zu Beginn des Jahres in Europa bei 4 %, in den USA bei 5,5 % und hatten etlichen Unternehmen Schwierigkeiten bereitet.
Einige aufsehenerregende Insolvenzen unter amerikanischen Regionalbanken sorgten im Frühjahr für Nervosität und Sorgen. Der Grund für die Kalamitäten dieser Banken lag in den vorangegangenen geschwinden Leitzinsanhebungen, die von den Notenbanken als Medizin gegen die angesprungene Geldentwertung verabreicht wurde. Offenbar waren nicht alle Finanzinstitute gut auf den notwendigen Zinsanstieg nach vielen Jahren minimaler Zinsen vorbereitet. Linderung trat am Markt ein, als die Europäische Zentralbank im Juni einen neuen Leitzinssenkungszyklus einleitete, dem fast alle Notenbanken der Welt folgten.
Unerachtet dieser Turbulenzen war es einmal mehr die amerikanische Technologiebranche, die den Börsentross in besseres Fahrwasser zog. Angeführt vom Halbleiterhersteller Nvidia konnten die bekannten amerikanischen Tech-Lieblinge einmal mehr zauberhafte Renditen auf das Börsenparkett legen. Und der breite Markt folgte den Dickschiffen aus dem Halbleiter-, Internet- und Softwarebereich. Dem Sog der amerikanischen Leitbörse konnten sich auch die europäischen und asiatischen Börsen nicht entziehen. Selbst chinesische Aktien, die seit längerem unter den eingetrübten Konjunkturaussichten in China gelitten hatten, drehten ins Positive. Auch Japan setzte seine Aufwärtsfahrt fort, wobei sich zum einen die schwache Landeswährung Yen und zum anderen die Hinwendung zu einer stärker eigentümerfreundlichen Unternehmenspolitik verantwortlich zeichneten. Besonders positiv entwickelte sich indes der Aktien- und Rentenmarkt in Argentinien, wo eine radikale Wirtschaftswende vollzogen wurde. Deutsche Aktien wurden vor allem von den internationalen Schwergewichten des Index nach oben gezogen. Als Ausreißer nach unten fallen unterdessen Frankreich und Brasilien auf.
Weniger erfreulich gestaltete sich das Bild an den Anleihemärkten. Mit einem Zuwachs von 1,5 % blieben deutsche Anleihen mittlerer Laufzeit gemessen am REXP Index unter der Inflationsrate und mussten abermals reale Verluste in Kauf nehmen. Während aber die Kurzfristzinsen angesichts von vier Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank um 100 Basispunkt nachgaben, stiegen die Zehnjahreszinsen für Bundesanleihen um 35 Basispunkte auf 2,4 % zum Jahresultimo an. Auch in Übersee taten sich langlaufende Anleihen schwer. Zehnjährige Treasury Notes erbringen mit 4,6 % sogar 70 Basispunkte mehr als Ende 2023. Ein besonders schwieriger Jahrgang wurde derweil in Frankreich verzeichnet, wo eine dysfunktionale politische Lage und ausufernde Verschuldung zu deutlichen Renditeaufschlägen am Bondmarkt führten.
Am Währungsmarkt stand der abgelaufene Jahrgang ganz im Zeichen des amerikanischen Dollars. Die US-Leitwährung wusste sich gegenüber nahezu allen anderen Weltwährungen gut in Szene zu setzen. Die europäische Einheitswährung Euro musste Federn lassen und reflektiert somit die schwache wirtschaftliche, militärische und politische Lage Europas. Die größte Volkswirtschaft des Kontinents meldet seit Jahren sinkende Industrieproduktion und schlechtere Standortfaktoren. Zugleich bleibt die Inflation in Deutschland trotz Rezession unangenehm hartnäckig. Sofern man Krypto-Münzen als Währung ansieht, lassen sich hier exorbitante Zuwächse berichten, zumal der künftige Präsident der USA Sympathie für solche Virtual-Münzen verkündet hat. In die andere Richtung ging es indes bei mexikanischen Peseten und brasilianischem Real.
Gewohnt lebhaft ging es an den Rohstoffmärkten zu. Während Erdöl während des Jahres angesichts eines üppigen Angebots zur Schwäche neigte, zogen die Erdgaspreise mit einsetzender Heizperiode auf der Nordhalbkugel gegen Ende des Jahres an. Sportlich ging es vor allem bei Edelmetallen zu. Anstiege von ca. 30 % sind sowohl beim Gold als auch bei Silber zu verzeichnen, während Industriemetalle einen durchwachsenen Jahrgang erlebten. Großer Verlierer des Jahres war die Batteriekomponente Lithium, die angesichts der schwindenden Popularität von Elektrofahrzeugen um mehr als ein Drittel nachgab. Unter den Agrargütern schoss Kakao mit einem Sprung um über 150 % den Vogel ab. Ähnlich wie beim stark gestiegenen Kaffeepreis spielten Wetterargumente dabei eine Hauptrolle.
Die Fonds des Hauses LOYS weisen eine kuriose Bilanz am Ende des Jahres auf. Während sich einige Fonds während des Jahres schwertaten, konnten der LOYS Premium Deutschland sowie der Vates USA Spitzenplätze in der Wertentwicklung belegen und der LOYS Philosophie Bruns lieferte gewohnt solide ab. Insgesamt lässt sich sagen, dass die 50%ige Beteiligung der LOYS AG an der Vates GmbH ein erfolgreicher Schritt auf dem Weg zu größerer Produktbreite und -tiefe war.