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Die Evotec-Aktie war ein heißer Ritt im letzten Jahr! Von einem geplatzten Übernahmeversuch über sinkende Umsätze bis hin zu einem heftigen Kurssturz - es war alles dabei, was einem Anleger schlaflose Nächte bereiten kann. Doch jetzt, auf einem relativ niedrigen Kursniveau, stellt sich die Frage: Ist das die perfekte Gelegenheit zum Einstieg oder einfach nur ein weiterer Stolperstein? 2025 könnte das Jahr des Comebacks werden, aber nur, wenn alles passt. Schauen wir uns an, was die Zahlen sagen, was charttechnisch los ist und ob die Zukunft für Evotec rosig aussehen könnte - oder eher düster.
Evotec: Zahlen und Krisen
Das Jahr 2024 war für Evotec echt heftig. Noch vor etwa 12 Monaten lag der Kurs bei über 18 Euro - und aktuell? Gerade mal 8,35 Euro, also ein Minus von über 50 Prozent. Besonders bitter war der Rückgang im dritten Quartal: 184 Millionen Euro Umsatz - das sind 5,8 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2023. Und der Verlust pro Aktie ist bei 0,22 Euro geblieben, genau wie vorher. Also keine Verbesserung in Sicht - aber auch keine Verschlechterung.
Aber es ist nicht alles Schwarzmalerei. Evotec ist nach wie vor ein großer Player in der Pharmaindustrie - weltweit gefragt, mit einem breiten Portfolio an Wirkstoffentwicklungsprogrammen. Das Problem ist, dass auch die Konkurrenz nicht schläft und der Druck, profitabel zu sein, ist für kleinere Biotech-Firmen gerade riesig. Dass die Übernahme durch das US-Unternehmen Halozyme geplatzt ist, hat zusätzlich für Unsicherheit gesorgt. Einerseits schade, weil es hätte stabilisieren können, andererseits zeigt es: Evotec wird als wertvoll angesehen - nur der Weg dahin ist halt nicht einfach.
Trotz der miesen Zahlen gibt es auch Lichtblicke. Die Forschungsplattformen, vor allem mit Fokus auf Künstliche Intelligenz, könnten in Zukunft der große Joker sein. Wenn sich der Markt endlich mal beruhigt, könnte das Unternehmen wieder ordentlich Gas geben und von steigender Nachfrage profitieren.
Charttechnik - ruhig aber irgendwie bald explosiv?
Ein Blick auf die Charttechnik macht klar: Da ist gerade ordentlich Spannung drin. Seit Ende 2024 dümpelt die Aktie in einer recht engen Spanne zwischen 7,90 und 9,50 Euro herum. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass bald eine größere Bewegung bevorsteht - nur in welche Richtung, das ist die Frage.
Der 200-Tage-Durchschnitt der um die 9,30 Euro aktuell verläuft, ist die magische Grenze. Wenn Evotec es schafft, diese Marke nachhaltig zu knacken, könnte das eine Art Turbo für den Kurs sein - vielleicht sogar in Richtung der 10-Euro-Marke - oder sogar in Richtung 11-13 Euro.
Aber Achtung: Es gibt auch die andere Seite. Wenn der Kurs unter 7,80 Euro rutscht, dann könnte das richtig bitter werden. Im schlimmsten Fall sehen wir wieder das 52-Wochen-Tief von um die 5 Euro. Für Trader mit einem kurzen Atem ist das spannend, aber für die langfristig denkenden Anleger gilt: Erst mal abwarten, ob sich an den Fundamentaldaten etwas tut.
Fundamentale Fakten und ein Ausblick ins Ungewisse
Wenn wir mal die reinen, nackten Zahlen anschauen, bleibt Evotec ein recht großer Player im Biotech-Sektor. Die Partnerschaften mit großen Pharmakonzernen sind ein dicker Pluspunkt, und die klare Strategie, auf Forschung und Entwicklung zu setzen, könnte langfristig richtig fruchten. Aber ja, bis dahin wird es holprig. Analysten gehen für 2024 immer noch von Verlusten pro Aktie um die 0,77 Euro aus.
Dir Übernahme durch Halozyme ist ja geplatzt. Dies hat erst mal für miese Stimmung gesorgt. Aber wenn man genauer hinschaut, heißt es doch auch, dass Evotec irgendwie begehrt ist. Die Entscheidung, eigenständig zu bleiben, könnte am Ende sogar ein cleverer Schachzug gewesen sein. So hat das Unternehmen die Freiheit, weiter an innovativen Plattformen zu arbeiten und die Pharmawelt aufzumischen. Vielleicht steigert dies ja den Wert nochmals und ein späteres Übernahmeangebot ist deutlich höher. Wer weiß das schon?!
Mut kann belohnt werden
Die Evotec-Aktie ist gerade nichts für Zartbesaitete. Mit schwachen Zahlen und charttechnischer Unsicherheit kann's in beide Richtungen gehen. Aber wer auf den großen Rebound setzt, könnte so bei 8,50 Euro einsteigen mit einem 10-12-prozentigen Stopp nach unten abgesichert. Als längerfristiges Kursziel winken Kurse im zweistelligen Bereich.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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