München (ots) -
473 Millionen Kinder weltweit sind aktuell von Kriegen und Konflikten betroffen. Das hat nach Angaben der SOS-Kinderdörfer dramatische Auswirkungen auf ihre Psyche. "Menschengemachte traumatische Erlebnisse sind für Kinder schwerer zu verarbeiten als Naturkatastrophen, weil sie das kindliche Vertrauen in ihre Mitmenschen schwer erschüttern", sagt Dr. Monika Kleck, Fachreferentin für mentale Gesundheit und psychosoziale Unterstützung der SOS-Kinderdörfer.
"Die Zunahme von bewaffneten Konflikten macht mehr psychosoziale Hilfe für Kinder notwendig. Dazu reicht die Anzahl und die Kapazitäten der Fachkräfte für psychische Gesundheit in vielen Ländern nicht aus," sagt Kleck. Zudem werde Hilfsorganisationen häufiger als früher in Krisenregionen wie dem Gazastreifen oder dem Sudan der Zugang erschwert. Die Zugangsverweigerung für humanitäre Hilfe sei 2023 mit 5158 Vorfällen so hoch wie nie zuvor gewesen.
Problematisch sei auch, dass viele Kriegsparteien Vereinbarungen des humanitären Völkerrechts missachteten und Regierungen die Arbeit von Hilfsorganisationen stark reglementierten. Die Entwicklungszusammenarbeit stelle das vor neue Herausforderungen. "Inzwischen wird versucht, der psychosozialen Versorgungslücke mit Online-Schulungen für Personen, die in sozialen Berufen arbeiten, entgegenzuarbeiten. Fakt ist aber, dass die psychosoziale Unterstützung von Kindern in Kriegsregionen oft keine Priorität hat", sagt Kleck.
Dabei sei sie zwingend notwendig, um Kindern ein unterstützendes, verstehendes Umfeld zu bieten und gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Denn infolge von Kriegen sind Kinder und Jugendliche vielen Erfahrungen ausgesetzt, die Traumata auslösen können: die Bedrohung ihres Lebens, Gewalt, Verletzungen, der Tod von Eltern und Angehörigen. Auch Flucht und Vertreibung können schwer traumatisch wirken. Gleiches gilt für den Aufenthalt in Geflüchtetencamps, wo Kinder vielfach gefährlichen Situationen ausgesetzt sind.
Laut Kleck verfügen die meisten Kinder noch nicht ausreichend über Bewältigungsstrategien. Kriegssituationen führten bei ihnen zum Gefühl der Hilflosigkeit und des Kontrollverlust. Es bedürfe dann einer Betreuungsperson, die ihnen Sicherheit und Halt vermittele. "Die Kinder haben im Krieg und auf der Flucht aber oft keinen starken Erwachsenen an ihrer Seite, weil ihre Eltern getötet oder verletzt wurden, und weil viele Erwachsene selbst traumatisiert sind", sagt Kleck. Infolge des Gaza-Krieges etwa wurden bis Juni 2024 über 17.000 Kinder von ihren Familien getrennt.
Die psychosoziale Hilfe durch Fachleute könne die Kinder in ihrer Not auffangen und stabilisieren. Nicht zuletzt sei das eine wichtige Investition in eine friedvollere Zukunft, auch weil es der Weitergabe von Traumata über Generationen entgegenwirke.
So helfen die SOS-Kinderdörfer weltweit:
Die psychosoziale Hilfe ist substanziell für die Arbeit der SOS-Kinderdörfer weltweit. Die Stabilisierung des psychischen Wohlbefindens von Kindern und ihren Familien durch Fachleute ist Bestandteil der Humanitären Hilfe, des Betreuungskonzepts der SOS-Kinderdörfer und der weltweiten Familienstärkungsprogramme.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/1658/5947573
473 Millionen Kinder weltweit sind aktuell von Kriegen und Konflikten betroffen. Das hat nach Angaben der SOS-Kinderdörfer dramatische Auswirkungen auf ihre Psyche. "Menschengemachte traumatische Erlebnisse sind für Kinder schwerer zu verarbeiten als Naturkatastrophen, weil sie das kindliche Vertrauen in ihre Mitmenschen schwer erschüttern", sagt Dr. Monika Kleck, Fachreferentin für mentale Gesundheit und psychosoziale Unterstützung der SOS-Kinderdörfer.
"Die Zunahme von bewaffneten Konflikten macht mehr psychosoziale Hilfe für Kinder notwendig. Dazu reicht die Anzahl und die Kapazitäten der Fachkräfte für psychische Gesundheit in vielen Ländern nicht aus," sagt Kleck. Zudem werde Hilfsorganisationen häufiger als früher in Krisenregionen wie dem Gazastreifen oder dem Sudan der Zugang erschwert. Die Zugangsverweigerung für humanitäre Hilfe sei 2023 mit 5158 Vorfällen so hoch wie nie zuvor gewesen.
Problematisch sei auch, dass viele Kriegsparteien Vereinbarungen des humanitären Völkerrechts missachteten und Regierungen die Arbeit von Hilfsorganisationen stark reglementierten. Die Entwicklungszusammenarbeit stelle das vor neue Herausforderungen. "Inzwischen wird versucht, der psychosozialen Versorgungslücke mit Online-Schulungen für Personen, die in sozialen Berufen arbeiten, entgegenzuarbeiten. Fakt ist aber, dass die psychosoziale Unterstützung von Kindern in Kriegsregionen oft keine Priorität hat", sagt Kleck.
Dabei sei sie zwingend notwendig, um Kindern ein unterstützendes, verstehendes Umfeld zu bieten und gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Denn infolge von Kriegen sind Kinder und Jugendliche vielen Erfahrungen ausgesetzt, die Traumata auslösen können: die Bedrohung ihres Lebens, Gewalt, Verletzungen, der Tod von Eltern und Angehörigen. Auch Flucht und Vertreibung können schwer traumatisch wirken. Gleiches gilt für den Aufenthalt in Geflüchtetencamps, wo Kinder vielfach gefährlichen Situationen ausgesetzt sind.
Laut Kleck verfügen die meisten Kinder noch nicht ausreichend über Bewältigungsstrategien. Kriegssituationen führten bei ihnen zum Gefühl der Hilflosigkeit und des Kontrollverlust. Es bedürfe dann einer Betreuungsperson, die ihnen Sicherheit und Halt vermittele. "Die Kinder haben im Krieg und auf der Flucht aber oft keinen starken Erwachsenen an ihrer Seite, weil ihre Eltern getötet oder verletzt wurden, und weil viele Erwachsene selbst traumatisiert sind", sagt Kleck. Infolge des Gaza-Krieges etwa wurden bis Juni 2024 über 17.000 Kinder von ihren Familien getrennt.
Die psychosoziale Hilfe durch Fachleute könne die Kinder in ihrer Not auffangen und stabilisieren. Nicht zuletzt sei das eine wichtige Investition in eine friedvollere Zukunft, auch weil es der Weitergabe von Traumata über Generationen entgegenwirke.
So helfen die SOS-Kinderdörfer weltweit:
Die psychosoziale Hilfe ist substanziell für die Arbeit der SOS-Kinderdörfer weltweit. Die Stabilisierung des psychischen Wohlbefindens von Kindern und ihren Familien durch Fachleute ist Bestandteil der Humanitären Hilfe, des Betreuungskonzepts der SOS-Kinderdörfer und der weltweiten Familienstärkungsprogramme.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
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