FRANKFURT (dpa-AFX) - Einige Aktien aus dem SDax haben am Montagmorgen mit deutlichen Schwankungen auf ein Paket an Umstufungen durch das Analysehaus Jefferies reagiert. Nach Kaufempfehlungen zogen die Aktien von SMA Solar und PVA Tepla um 16 und 11 Prozent an, während bei Verbio, Flatexdegiro und SGL das Gegenteil der Fall war. Abstufungen auf "Hold" belasteten hier die Kurse im frühen Handel im Falle von Verbio sogar prozentual zweistellig. In den anderen beiden Fällen waren die Kursverluste milder.
Die Experten von Jefferies sehen nach vier Jahren unterdurchschnittlicher Entwicklung nun günstigere Bedingungen für mittelgroße europäische Unternehmen, vor allem für solche zyklischer Prägung. Bei PVA hoben sie hervor, dass das Profil von Chancen und Risiken nach einem Kursrutsch attraktiver werde. Binnen drei Jahren waren die Papiere des Technologiekonzerns um bis zu 80 Prozent von ihrem Rekordhoch abgesackt.
Bei SMA Solar ähnelt sich die Situation, denn die Aktien des Solartechnik-Herstellers hatten 2024 ein extrem schwieriges Jahr hinter sich, indem sie mit einem 78-prozentigen Jahresverlust der schwächste SDax-Wert waren. Hier äußerten sich die Jefferies-Experten nun aus ähnlichen Gründen optimistisch wie im Falle von PVA. Sie wähnen die Papiere an ihrem Tiefpunkt.
Anders sieht es für Verbio aus, die 2024 schon der zweitgrößte SDax-Verlierer waren. Hier hieß es am Montag, gegen die bisherige Kaufempfehlung sprächen Bilanzrisiken durch mögliche Abschreibungen auf Emissionszertifikate. Die Experten von Jefferies gehen daher vorsichtiger an die Aktien heran, auch wenn die Kursschwäche eigentlich dafür spreche, dass die Chancen und Risiken mittlerweile ausgewogener seien.
Außerdem wurden die Aktien von SGL und Flatexdegiro jeweils auf "Hold" abgestuft. Im Falle von SGL wurde dies mit Gegenwind im Carbonfaser-Geschäft wegen einer fehlenden Erholung der Nachfrage begründet. Das Unternehmen selbst gehe davon aus, dass die Preise, die es für die Produkte in diesem Bereich erzielen kann, wahrscheinlich auch nach 2025 niedrig bleiben werden.
Beim Online-Broker Flatexdegiro folgt dieser Schritt auf eine starke Kursentwicklung im vergangenen Jahr, als die Aktien der drittbeste SDax-Wert waren. Seit ihrem Tief im Dezember 2022, als eine Prüfung der Finanzaufsicht das Thema war, hatten sie ihren Wert in der Spitze fast verdreifacht. Hier rechnen die Experten 2025 mit einem Übergangsjahr mit nur gedämpftem Gewinnpotenzial, zumal auch das nachlassende Zinseinkommen für Gegenwind sorgen sollte./tih/ag/stk
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