MÜNCHEN/INGOLSTADT/STUTTGART (dpa-AFX) - Im Dreikampf der großen deutschen Premiumhersteller ist die VW -Tochter Audi 2024 der große Verlierer. Zwar litten auch BMW und Mercedes -Benz unter einer schwachen Nachfrage aus China und im Heimatmarkt Deutschland, doch bei Audi lief es auch in den anderen Gegenden schlecht, während die beiden Erzrivalen dort teilweise deutlich besser abschnitten. Unter dem Strich vergrößert sich damit der Rückstand der Ingolstädter auf die beiden größeren Konkurrenten aus München und Stuttgart.
BMW hat in Sachen Auslieferungen derzeit die Nase vorne. Auf Konzernebene - inklusive Mini und Rolls-Royce - kommen die Münchner auf 2,45 Millionen Autos. Das waren 4 Prozent weniger als 2023. Die Kernmarke büßte 2,3 Prozent auf 2,2 Millionen Auslieferungen ein. Neben der schwachen Nachfrage in China hatten die Münchner im zweiten Halbjahr auch unter Auslieferungssperren wegen Problemen mit einem Bremssystem gelitten.
Mercedes-Benz kam auf Gruppenebene auf 2,39 Millionen Autos, das waren ebenfalls 4 Prozent weniger. Ohne Vans sind es bei Mercedes-Benz Cars 1,98 Millionen Autos, was einem Minus von 3 Prozent entspricht. Darin sind auch rund 6000 Autos der Marke Smart enthalten, die allerdings kaum ins Gewicht fallen. Genaue Zahlen für die Kernmarke nennt Mercedes-Benz nicht. Immerhin gelang es den Stuttgartern aber, die Verkäufe der teureren und oft auch besonders rentablen Baureihen zu steigern.
200.000 Autos weniger bei Audi
Audi liegt ein gutes Stück dahinter. Die Kernmarke meldete 1,67 Millionen Auslieferungen weltweit. Das waren fast 12 Prozent oder gut 200.000 Autos weniger als 2023. Bei den Ingolstädtern spricht man von einem Übergangsjahr und hofft, dass sich neue Modelle 2025 beim Volumen bemerkbar machen.
Konzernschwester Porsche büßte ebenfalls bei den Auslieferungen ein, wenn auch mit drei Prozent deutlich schwächer. Der Hersteller von Gelände- und Sportwagen kam auf 310 700 Fahrzeuge.
Alle vier Hersteller litten im wichtigen Markt China. Bei Audi lagt das Minus dort bei 11 Prozent auf 649.000 Autos, bei Mercedes-Benz - ohne Vans - bei 7 Prozent auf 684.000 und bei BMW - auf Gruppenebene - bei 13 Prozent auf 715.000 Autos. Bei Porsche ging es dort sogar um mehr als ein Viertel nach unten. Audi meldete allerdings neben auch in den USA und Europa rückläufige Auslieferungen, BMW konnte dagegen in beiden Gegenden minimal zulegen, Mercedes zumindest in den USA. Der Heimatmarkt Deutschland war für alle drei großen deutschen Premiumhersteller schwierig. Auch hier schnitt Audi aber mit Abstand am schwächsten ab.
Große Unterschiede bei der Elektromobilität
Besonders deutlich sind die Unterschiede bei reinen Elektroautos. Während BMW die Auslieferungen dieser BEVs auf Konzernebene um 13,5 Prozent auf 427.000 steigern konnte, ging es bei Mercedes-Benz auf Gruppenebene um 22 Prozent auf 205.000 nach unten. Audi büßte 8 Prozent auf 164.000 BEVs ein. Die Münchner konnten ihren Vorsprung hier also sogar noch deutlich ausbauen./ruc/DP/men