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Da tut sich was bei Kontron! Der Spezialist für IoT- und Embedded-Computing-Lösungen hat einen saftigen Auftrag aus der Rüstungsbranche an Land gezogen. Ein Deal, der mit einem Volumen von satten 165 Millionen Euro ordentlich Schlagzeilen macht. Und das Beste: Die Augsburger Niederlassung profitiert kräftig mit. Aber was heißt das für die Aktie? Ist jetzt der richtige Moment, um zuzuschlagen, oder sollten Anleger lieber die Finger davonlassen? Fakt ist: Der Markt ist gespalten. Während Analysten das Kursziel senken, raten sie weiterhin zum Kauf. Wir haben uns Kontron für Sie genauer angeschaut - Zahlen, Charttechnik und Perspektiven und klären die Widersprüche auf.
Kontron und der große Wurf in der Rüstungsbranche
Kontron ist kein Unbekannter, wenn es um clevere Technik geht. Egal ob IoT-Anwendungen, smarte Städte oder robuste Industrieautomation - das Unternehmen hat sich in all diesen Bereichen einen Namen gemacht. Doch jetzt wird es spannend: Mit dem neuen Großauftrag aus der Rüstungsindustrie zeigt Kontron, dass das Unternehmen auch im militärischen Umfeld ein Wörtchen mitreden kann.
Und der Deal hat es in sich: 165 Millionen Euro schwer und maßgeschneidert für einen Kunden, der auf Überwachungs- und Sensortechnologien spezialisiert ist. Dabei liefert Kontron nicht irgendeine Standardlösung, sondern hochmoderne VPX-Computing- und Kommunikationssysteme - und zwar speziell für den Einsatz in militärischen Überwachungsanwendungen. CEO Hannes Niederhauser kommentiert sichtlich stolz: "Ein echter Meilenstein für uns!" Kein Wunder, schließlich stärkt der Auftrag nicht nur die Marktstellung im Verteidigungssektor, sondern zeigt auch, dass Kontron ein gefragter Partner ist - zumindest, wenn es um NATO-Staaten geht. Spannend bleibt: Wie viel Potenzial steckt noch in dieser Sparte?
Die Aktie hat beides - Licht und Schatten
Die Börse mag keine Unsicherheit, und genau das sieht man am aktuellen Kurs der Kontron-Aktie. Nach einem Hoch von 23,44 Euro im Januar 2024 ist die Aktie seitdem ganz schön ins Straucheln geraten. Es ging deutlich abwärts. Vor ein paar Wochen dümpelte die Aktie sogar zwischenzeitlich bei 15 Euro herum. Aktuell steht der Kurs bei 17,50 Euro - kein Grund zum Jubeln, aber auch kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen.
Analysten wie die von Jefferies sehen Kontron zuletzt weiterhin positiv, auch wenn das Kursziel von 29 auf 27 Euro gesenkt wurde. Heißt: Kontron bleibt ein Kauf, auch wenn die Erwartungen leicht gedämpft wurden. Der Grund für diese Zurückhaltung liegt in einer Mischung aus globaler Wirtschaftslage und hausgemachten Herausforderungen. Trotzdem: Mit einem KGV von ca. 12 für 2024 ist die Aktie auf den ersten Blick nicht überteuert. Und das Wachstum stimmt auch. Der Umsatz kletterte im letzten Quartal auf über 427 Millionen Euro - eine satte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr.
Aber der Blick auf die Charttechnik mahnt zur Vorsicht: Der gleitende Durchschnitt bei etwa 19,50 Euro wirkt momentan wie ein unsichtbarer Deckel. Wenn der Durchbruch gelingt, sollte es schnell auf 20 oder 21 oder 22 Euro gehen. Möglich, aber noch ist Geduld gefragt. Die Marke von 15,50 Euro dient immerhin als solide Unterstützung. Wer auf eine technische Gegenbewegung spekuliert, könnte bei Rücksetzern unter 16,50 Euro zugreifen - so unsere Meinung. Bis zum Kursziel der Jefferies-Analysten bei 27 Euro wäre dann einiges an Potential.
Und dann ist da noch die Dividende. Wer Dividenden mag, könnte bei Kontron durchaus auf seine Kosten kommen. Für 2023 gab es 0,50 Euro pro Aktie, für 2024 werden 0,688 Euro erwartet - eine schöne Perspektive für langfristig orientierte Anleger.
Wir würden daher einen Trade mit einem Kauflimit bei 16,45 Euro wagen. Den Stopp bei 14,90 Euro platzieren und auf das Jefferies-Kursziel bei 27 Euro längerfristig setzen. Das sind immerhin etwas über 60 Prozent Kurspotenzial. Kommt noch ein weiterer Rüstungsauftrag, dürfte Kontron auch als Rüstungsplay gespielt werden. Die Performance von Rheinmetall lässt grüßen!
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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