MÜNCHEN (dpa-AFX) - Verbraucher, Unternehmen und Regierungen müssen sich nach einer internationalen Umfrage unter Wirtschaftsfachleuten in den kommenden Jahren nahezu weltweit auf weiter erhöhte Inflationsraten einstellen. Für dieses Jahr rechnen die von Münchner Ifo-Institut und dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik befragten knapp 1400 Expertinnen und Experten mit einer globalen Teuerung von 3,9 Prozent. In den kommenden beiden Jahren könnte die weltweite Inflationsrate demnach nur leicht auf jeweils 3,5 Prozent sinken.
In Europa nur mäßige Teuerung erwartet
In Westeuropa und den deutschsprachigen Ländern wird die Inflation jedoch voraussichtlich erheblich niedriger sein: Für Deutschland ist der Umfrage zufolge in diesem Jahr 2,4 Prozent Teuerung zu erwarten, in Österreich 2,5 Prozent und in der Schweiz 1,2 Prozent. An der Umfrage nahmen im Dezember 1398 Ökonomen und andere Wirtschaftsfachleute aus 125 Ländern teil.
Nordamerika stärker betroffen
Gestiegen sind die Inflationserwartungen vor allem für Nordamerika. Für das Jahr 2025 rechnen die von den beiden Instituten befragten Expertinnen und Experten dort mit einer Inflationsrate von 2,6 Prozent, die bis 2028 auf 2,9 Prozent steigen könnte. Die beiden Institute gingen in ihrer Pressemitteilung nicht auf die Ursachen ein, doch viele Ökonomen gehen davon aus, dass die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump angedrohten höheren Importzölle zu einer höheren Inflation in den Vereinigten Staaten beitragen werden.
Südamerika und Afrika an der Spitze
Besonders hohe Inflationsraten sind jedoch laut Umfrage jedoch in Südamerika und Afrika zu erwarten, vor allem in den nordafrikanischen Ländern (37,2 Prozent in diesem Jahr) und Ostafrika (27,6)./cho/DP/mis