PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag erholt. Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 1,1 Prozent auf 5.008,41 Punkte. Außerhalb des Euroraums stieg der Schweizer Leitindex SMI um 0,73 Prozent auf 11.787,08 Punkte. Der britische FTSE 100 war mit einem Anstieg um 0,2 Prozent auf 8.240,49 Punkte nicht ganz so stark und litt unter der Schwäche der Ölwerte.
Eine Kreise-Meldung zu einer möglicherweise nicht ganz so aggressiven US-Zollpolitik sorgte für Erleichterung und gute Vorgaben aus Fernost. "Die Marktteilnehmer in Asien haben überwiegend positiv auf die Spekulation reagiert, dass die geplanten US-Strafzölle eventuell sukzessive und über mehrere Monate hinweg angehoben werden könnten", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. "Das würde einen potenziellen Inflationsschock in den USA verhindern und der US-Notenbank mehr Handlungsspielraum verleihen."
Nach dem unruhigen Jahresauftakt gibt es damit durchaus Hoffnungen. "Das Aktienjahr 2025 hat an vielen Börsen zwar mit einem Rücksetzer begonnen, dennoch sehe ich mit Blick auf die Zukunft Potenzial für die Anlageklasse", betonte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. "Europa und China dürften auf die schwächelnde Konjunktur mit erheblichen staatlichen Investitionen und Transfers reagieren."
Stärkster Sektor waren die Autowerte. Pirelli zogen um über drei Prozent an. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatten den Wert von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft. George Galliers ist für den Reifenhersteller ebenso wie den Wettbewerber Michelin positiv gestimmt.
Am Ende des Feldes lagen dagegen Ölwerte. Aktien des Ölkonzerns BP büßten 2,8 Prozent ein. Die Produktionsdaten im Schlussquartal 2024 seien durchwachsen ausgefallen, schrieb etwa Matthew Lofting von der Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion. Analyst Biraj Borkhataria von der kanadischen Bank RBC senkte seine Schätzung für das Nettoergebnis des Ölkonzerns 2024.
Vergleichsweise schwach waren auch die Einzelhandelstitel. Unter Druck standen hier JD Sports Fashion. Der britische Sportartikelhändler hatte den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Zuletzt büßte der Wert 8,6 Prozent ein.
Besser sah es beim Süßwarenhersteller Lindt aus. Das organische Wachstum hatte nach Ansicht der Analysten von Baader über den Erwartungen gelegen. Die Aktie legte um 3,7 Prozent zu./mf/jha/
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