MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Merz/Kohleausstieg:
"Söders Absage an eine Koalition mit "diesen Grünen" taten manche in der Ökopartei noch als bayerische Folklore ab. Allerdings kündigt der Umstand, dass nun auch CDU-Chef Merz seinen Schlafwagenwahlkampf unterbricht und am Kohleausstieg 2030 rüttelt, eine Zeitenwende weg von Schwarz-Grün an. "Unter meiner Führung steigen wir in Deutschland nirgendwo mehr aus, bevor wir nicht entschieden haben, wo wir einsteigen", sagt der Kanzler in spe. Klimaschutz dürfe nicht wichtiger sein als der Erhalt der Industrie und ihrer Arbeitsplätze. Solche Sätze hat man aus dem bürgerlichen Lager lange nicht mehr gehört; jetzt zwingt neben den Gesetzen der Physik auch der rasende Aufstieg der AfD die Union zum Realitätscheck. Der Schutz des Klimas ist wichtig - aber Ausstiegsziele werden zu einem Muster ohne Wert, wenn sie nicht unterlegt sind mit einer Strategie, wie man sie erreichen kann."/DP/jha