FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei Tagen mit neuen Höchstständen könnten leichte Gewinne am Freitag schon für den nächsten Dax -Rekord reichen. Eine Stunde vor der Xetra-Eröffnung signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex einen Start bei 20.678 Punkten, was ein Plus von 0,1 Prozent bedeuten würde. Der Eurozonen-Index EuroStoxx wurde am Morgen auch leicht im Plus erwartet.
Mit der Indikation steht der Dax knapp über seiner Bestmarke, die er Tags zuvor mit gut 20.675 Punkten aufgestellt hatte. Der Charttechnik-Experte Martin Utschneider von Finanzethos sieht ihn "nach wie vor in einem klassischen kurzfristigen Aufwärtstrend" und glaubt daher auch zum Wochenschluss an ein erneutes Hoch. Auf Wochensicht hat der Dax schon mehr als zwei Prozent zugelegt. Sein Jahresplus hat er nach dem Sprung im Vorjahr auf fast vier Prozent ausgebaut.
Am Vorabend war die Erholungsrally an der wegweisenden Wall Street ins Stocken geraten. Kurz bevor die Vereinigten Staaten mit Donald Trump einen neuen, altbekannten Präsidenten bekommen, gingen die Anleger dort etwas in die Defensive vor allem bei Technologiewerten. Seine Amtseinführung findet am Montag statt, wenn in den USA der Handel am "Martin Luther King Day" pausiert.
Laut dem Marktanalysten Konstantin Oldenburger von CMC Markets ist "die große Bühne bereitet" für einen Mann, der in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren in Sachen Wirtschaft und Geopolitik wohl viel verändern werde. Trumps erste Amtszeit sei von einem zollintensiven Ansatz geprägt gewesen, der sich insbesondere gegen China gerichtet habe. Auch seine zweite Amtsperiode werde wohl neue Zölle und Einschränkungen mit sich bringen. Die große Sorge dabei ist, dass dies die Inflation anheizen könnte.
Der vorbörslich auffälligste Einzelwert aus der Dax-Familie ist Suss Microtec, denn der Kurs sprang im Tradegate-Handel um 15 Prozent nach oben. Der Technologiekonzern hatte die Anleger am Vorabend nach Börsenschluss mit starken Eckdaten zum abgelaufenen Geschäftsjahr überrascht. Die Aktien konterten damit ihre jüngste Schwäche. Sie hatten binnen weniger Handelstage fast 28 Prozent an Wert eingebüßt. Im SDax sind sie 2025 der zweitgrößte Verlierer.
Aus dem Dax könnten die Papiere des Schwergewichts SAP einen Blick wert sein nach einer Kaufempfehlung aus den USA, wo die Aktie bei technologieorientierten Anlegern durchaus mit im Fokus steht. Sie wurden vom Analysehaus TD Cowen auf "Buy" hochgestuft./tih/jha/
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