GENF (dpa-AFX) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ihre Partner wollen während der Waffenruhe im Gazastreifen alles tun, um Teile des Gesundheitssystems wieder funktionstüchtig zu machen. Die Schwerpunkte würden unter anderem auf der Notfallversorgung, der Kindergesundheit, der Rehabilitation und der psychischen Gesundheit liegen, teilte die UN-Organisation mit Blick auf ihren nun startenden 60-Tage-Plan mit.
Schätzungsweise jeder Vierte der Verletzten - also rund 30.000 Menschen - müssten sich mit lebensverändernden Verletzungen auseinandersetzen und benötigten eine fortlaufende Rehabilitation, so die WHO. "Eine spezialisierte Gesundheitsversorgung ist weitgehend nicht verfügbar, medizinische Evakuierungen ins Ausland erfolgen äußerst langsam." Rund 12.000 Menschen warteten auf eine Behandlung im Ausland.
WHO: Weiter Gefahr einer Hungersnot
Nur die Hälfte der Hospitäler in Gaza sei teilweise arbeitsfähig. Fast alle Kliniken seien zerstört oder beschädigt, hieß es. "Die Übertragung von Infektionskrankheiten hat massiv zugenommen, die Unterernährung nimmt zu und die Gefahr einer Hungersnot bleibt bestehen."
Für die nötige Hilfe benötige die WHO aber ungehinderten und sicheren Zugang. So müssten die Restriktionen bei den Grenzübergängen zumindest für bestimmte Güter fallen.
Israel und die islamistische Hamas haben im Gaza-Krieg eine mehrwöchige Waffenruhe sowie einen Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Strafgefangenen vereinbart./mrd/DP/he