Berlin (ots) -
- Vorwort: Botschafter Dr. Christoph Heusgen, Chairman der Munich Security Conference (MSC)
- Neuvorstellung auf dem Neujahrsempfang des Diplomatic Council am 5. Februar mit allen Herausgebern: "Wie sicher ist Europa in der Neuen Weltordnung? Antworten auf drängende Fragen" (ISBN 978-3-98674-132-7). Deutsche Ausgabe von "Europe and the Emerging New Global Order - Rethinking Europe's Security Framework"
- Anmeldung zum Neujahrsempfang mit Buchvorstellung am 5. Februar in Frankfurt: www.diplomatic-council.org/de/newglobalorder
Europa benötigt dringend ein neues Sicherheitskonzept - das ist die Essenz des neuen Buches "Wie sicher ist Europa in der Neuen Weltordnung? Antworten auf drängende Fragen" (ISBN 978-3-98674-132-7), das im Vorfeld der Münchener Sicherheitskonferenz 2025 in den Buchhandel kommt. Das Vorwort hat der Chairman der Munich Security Conference (MSC), Botschafter Dr. Christoph Heusgen, höchstpersönlich verfasst.
Auf 584 Seiten beschreiben 21 namhafte Autoren, wie sich Europas Politik und Wirtschaft neu aufstellen müssen, um den veränderten Sicherheitsanforderungen angesichts der tektonischen Machtverschiebungen rund um den Globus Rechnung zu tragen. Das in dem Mammutwerk abgearbeitete Themenspektrum ist breit, von politischen Weichenstellungen und militärischen Erwägungen über die Resilienz der Wirtschaft bei geopolitischen Großereignissen bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Europas Sicherheit. Herausgeber sind der deutsche Botschafter Prof. Dr. Heinrich Kreft, amtierender Präsident des Diplomatic Council (DC), Jochen M. Richter, Chairman des DC Global Security Forum, und Dr. Horst Walther, DC Commissioner for UN Affairs. Beim Diplomatic Council handelt es sich um einen globalen Think Tank, der zum engsten Beraterkreis der Vereinten Nationen gehört (UN Consultative Status).
21 namhafte Autoren: NATO, EU, Verfassungsschutz, Hacker, Klimaforscher, Experten
Zum Kreis der Autoren gehören unter anderem Stacy A. Cummings, General Manager der NATO Support and Procurement Agency (NSPA), Dr. Alina Bargaoanu aus dem Advisory Board des European Digital Media Observatory (EDMO), dem größten interdisziplinären Netzwerk zur Bekämpfung von Desinformation in der EU, Stephan J. Kramer, ehemaliger Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland und heutiger Präsident des Amtes für Verfassungsschutz in Thüringen, die Klimaforscherin Dr. Judith Curry, die häufig bei Anhörungen im US-Senat zu Wort kommt, der White Hacker Marc Ruberg, der für das Hochschulnetz des Landes Baden-Württemberg verantwortlich zeichnet, der Moraltheologe Prof. Dr. Peter Schallenberg, die Staatssekretärin Simona Cojocaru aus dem rumänischen Verteidigungsministerium, die Verteidigungsexperten George Scutaru und Razvan Ceuca, die Politikberater Dorin Gal und Jamal Qaiser, der italienische Politikkommentator Dr. Ciro Maddaloni von "Giornale Diplomatico", der CEO von Silicon Valley Europe, Michael Mattis, die Unternehmer Dr. Harald Schönfeld und Andre Schulte-Südhoff sowie der Executive Chairman des Diplomatic Council, Andreas Dripke.
MSC-Chef Botschafter Dr. Christoph Heusgen erläutert die Hintergründe zu dem neuen Buch:
Als sich die Gründungsvisionäre der Europäischen Union zusammentaten, um nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs ein neues Europa zu schaffen, verfolgten sie ein übergeordnetes Ziel: Sie wollten verhindern, dass sich die brutalen Konflikte, die den Kontinent von 1870 bis 1945 geprägt hatten, wiederholen. Dies ist ihnen über alle Erwartungen hinaus gelungen. Im Kern erfreut sich Europa heute der längsten Friedensperiode seiner Geschichte.
Konflikte werden nicht mehr auf dem Schlachtfeld ausgetragen, sondern im Dialog in den europäischen Institutionen - dem Parlament, dem Rat und dem Gerichtshof. Unser Schicksal wird nicht mehr durch das Recht des Stärkeren entschieden, sondern durch das Recht. Diese Errungenschaft ist bemerkenswert, und doch halten wir die Europäische Union und die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte heute allzu oft für selbstverständlich.
Wir können uns keine Selbstzufriedenheit leisten. Diese Ära des Friedens ist nicht von Dauer. Heute arbeiten interne und externe Kräfte daran, die Grundlagen der Europäischen Union zu destabilisieren. Die Autorität ihrer Institutionen wird in Frage gestellt; es wächst das Gefühl, dass nicht alle Regierungen der Mitgliedstaaten die in den europäischen Verträgen verankerten Grundwerte teilen, und der Nationalismus ist wieder auf dem Vormarsch. Diese Herausforderungen dürfen nicht ignoriert werden - sie verlangen unsere Aufmerksamkeit und eine entschlossene Antwort.
Dieses Buch untersucht diese drängenden Herausforderungen und schlägt Strategien vor, um sie wirksam zu bewältigen. Europa muss seine Politik anpassen, auf die Sorgen der Bevölkerung eingehen, seine Entscheidungen transparent kommunizieren und die Menschen in Europa immer wieder daran erinnern, warum es jede Anstrengung wert ist, den europäischen Traum am Leben zu erhalten."
Botschafter Prof. Dr. Heinrich Kreft erklärt die Entwicklung der aufkommenden Neuen Weltordnung:
"Die Megatrends unserer Zeit sind eine zunehmende Multipolarität, eine wachsende Großmachtrivalität zwischen der Status-quo-Macht USA und dem aufstrebenden China sowie eine allgemeine geoökonomische Fragmentierung. Noch 1990 repräsentierten nur sieben Länder - die G7 - zwölf Prozent der Weltbevölkerung und 50 Prozent der Weltwirtschaft. Die Gruppe der Industrieländer, die als Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bekannt ist, machte 21 Prozent der Weltbevölkerung aus, erwirtschaftete aber über 80 Prozent des Welteinkommens. Im Jahr 2030 werden die OECD-Länder 17 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, aber ihr Anteil an der Weltwirtschaft wird voraussichtlich auf nur noch 40 Prozent sinken.
Im Gegensatz dazu erleben die Nicht-OECD-Länder - viele von ihnen ehemalige Kolonien - einen Anstieg von Einkommen, Bevölkerung, Macht und globalem Einfluss. Diese Länder teilen eine Skepsis gegenüber der bestehenden internationalen Ordnung. Diese wird als ungerecht empfunden und ist daher seit dem relativen Niedergang des Westens zunehmend unter Druck geraten. Dies wurde deutlich, als der Westen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 Russland sofort für sein aggressives Verhalten verurteilte und sanktionierte, die meisten Länder des so genannten Globalen Südens sich jedoch zurückhielten. Auf der Friedenskonferenz für die Ukraine im Sommer 2024 in der Schweiz weigerten sich Indien und andere, das Abschlussdokument zu unterzeichnen, da sie es als zu kritisch gegenüber Russland betrachteten. Die bestehende Weltordnung und das Finanzsystem werden von diesen Ländern zunehmend in Frage gestellt, wie die Entscheidung der BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) zeigt, die Entdollarisierung ihrer Handelsbeziehungen zu fördern und weitere Mitglieder aufzunehmen (Saudi-Arabien, Iran, Äthiopien, Ägypten, Argentinien und die Vereinigten Arabischen Emirate; Argentinien lehnte die Einladung schließlich unter dem neu gewählten Präsidenten Milei ab.) Die BRICS-Gruppe präsentiert sich zunehmend als Alternative zu den G-7 und der OECD. Dies zeigt, dass es den westlichen Ländern nicht gelungen ist, eine integrativere internationale Ordnung zu schaffen. ...
China betrachtet die derzeitige Weltordnung als ungerecht und diskriminierend. Es will 'ein globales Netzwerk von Partnerschaften aufbauen und eine neue Art von internationalen Beziehungen fördern.'
Chinas phänomenaler wirtschaftlicher Aufstieg wäre ohne die offenen Märkte der Vereinigten Staaten, Europas und anderer westlicher Länder wie Japan sowie dem Know-how-Transfer westlicher Unternehmen und Forschungseinrichtungen nicht möglich gewesen. China wickelt 45 Prozent seines Außenhandels mit den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union ab, mit denen es seit Jahren große Handelsüberschüsse erzielt.
China will daher keineswegs die internationale Ordnung, die dies ermöglicht hat, demontieren und wendet sich vehement gegen alle Formen des Protektionismus, die im Westen unter Begriffen wie 'Entkopplung', 'Nearshoring', 'Friendshoring' oder 'De-Risking' diskutiert werden. Dennoch sieht China es als sein legitimes Recht an, im eigenen Interesse eine Anpassung der nach dem Zweiten Weltkrieg kodifizierten internationalen Regeln zu fordern. Auch wenn die chinesische Führung wiederholt erklärt hat, dass 'China niemals Hegemonie anstreben oder Expansionismus betreiben wird', klingt dies angesichts der militärisch untermauerten Ansprüche Chinas im Südchinesischen Meer eher wie Hohn."
Die Stärkung der Cyberresilienz nimmt in dem Werk breiten Raum ein:
Cyberkriminalität ist eine der größten Bedrohungen für unsere digitale Gesellschaft. ... Der Krieg im Internet - der Cyberwar - ist in vollem Gange. ... Aktuelle Statistiken schätzen, dass jährlich weit über 20.000 Sicherheitslücken in Computerprogrammen auftreten, von denen fast 4.000 als 'kritisch' eingestuft werden. Das bedeutet, dass jeden Tag etwa zehn schwerwiegende Sicherheitslücken aufgedeckt werden. ... Die Gründe für den rasanten Anstieg der Cyberkriminalität sind vielfältig. Zwei davon gelten als besonders starke Treiber: Der Trend zum Home Office integriert immer mehr schlecht gesicherte PCs in die Unternehmensstrukturen und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) macht Cyberangriffe schneller und gefährlicher als je zuvor. Angriffssimulationen zeigen, dass KI die Verteidigungssysteme eines Unternehmens in der Regel innerhalb von Minuten überwinden kann, insbesondere wenn sie mit Social-Engineering-Taktiken kombiniert wird, die menschliche Schwachstellen ausnutzen. ... Hinzu kommt die recht geringe Entdeckungswahrscheinlichkeit: Cyberkriminalität bietet hohe finanzielle Anreize, aber die Strafverfolgungsbehörden stehen vor großen rechtlichen und technischen Hindernissen, wenn es um die grenzüberschreitende Verfolgung von Straftätern geht.
Skizze der Weltordnung in 15 Jahren
Weitere Themengebiete im Buch: wachsende Bedeutung der Raumfahrt, hybride Kriegsführung, Energiesicherheit, Desinformation und Propaganda, Abschreckung durch Konnektivität, algorithmischer Krieg, Automatische Waffensysteme, Abwehr von Bedrohungen in einem hypervernetzten Informationskosmos, Reform der regelbasierten Weltordnung, Trump 2.0, die Rolle Europas in einer multipolaren Welt, Wechselwirkung von NATO und Europäischer Union, Aufbau von Verteidigungsmodellen für die europäische Bevölkerung, Naturkatastrophen und Klimawandel, Sicherheit der Lieferketten für die Industrie und weiteres.
In Summe skizzieren die 21 Autoren, wie unsere Welt mutmaßlich in 15 Jahren aussehen wird, welche Herausforderungen daraus entstehen und welche Strategien Europa verfolgen sollte, um in dieser neuen Weltordnung noch eine Rolle zu spielen.
ANFORDERUNG VON REZENSIONSEXEMPLAREN FÜR JOURNALISTEN
Journalisten können Rezensionsexemplare per E-Mail an presse@diplomatic-council.org anfordern. Wir bitten um Verständnis, dass diese ausschließlich als E-Book zur Verfügung gestellt werden. Um eine Nachricht mit dem Link zur Veröffentlichung an presse@diplomatic-council.org wird höflichst gebeten.
Pressekontakt:
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Presseagentur: euromarcom public relations,
team@euromarcom.de, www.euromarcom.de
Original-Content von: Diplomatic Council - Diplomatischer Rat, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/83471/5952531
- Vorwort: Botschafter Dr. Christoph Heusgen, Chairman der Munich Security Conference (MSC)
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- Anmeldung zum Neujahrsempfang mit Buchvorstellung am 5. Februar in Frankfurt: www.diplomatic-council.org/de/newglobalorder
Europa benötigt dringend ein neues Sicherheitskonzept - das ist die Essenz des neuen Buches "Wie sicher ist Europa in der Neuen Weltordnung? Antworten auf drängende Fragen" (ISBN 978-3-98674-132-7), das im Vorfeld der Münchener Sicherheitskonferenz 2025 in den Buchhandel kommt. Das Vorwort hat der Chairman der Munich Security Conference (MSC), Botschafter Dr. Christoph Heusgen, höchstpersönlich verfasst.
Auf 584 Seiten beschreiben 21 namhafte Autoren, wie sich Europas Politik und Wirtschaft neu aufstellen müssen, um den veränderten Sicherheitsanforderungen angesichts der tektonischen Machtverschiebungen rund um den Globus Rechnung zu tragen. Das in dem Mammutwerk abgearbeitete Themenspektrum ist breit, von politischen Weichenstellungen und militärischen Erwägungen über die Resilienz der Wirtschaft bei geopolitischen Großereignissen bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Europas Sicherheit. Herausgeber sind der deutsche Botschafter Prof. Dr. Heinrich Kreft, amtierender Präsident des Diplomatic Council (DC), Jochen M. Richter, Chairman des DC Global Security Forum, und Dr. Horst Walther, DC Commissioner for UN Affairs. Beim Diplomatic Council handelt es sich um einen globalen Think Tank, der zum engsten Beraterkreis der Vereinten Nationen gehört (UN Consultative Status).
21 namhafte Autoren: NATO, EU, Verfassungsschutz, Hacker, Klimaforscher, Experten
Zum Kreis der Autoren gehören unter anderem Stacy A. Cummings, General Manager der NATO Support and Procurement Agency (NSPA), Dr. Alina Bargaoanu aus dem Advisory Board des European Digital Media Observatory (EDMO), dem größten interdisziplinären Netzwerk zur Bekämpfung von Desinformation in der EU, Stephan J. Kramer, ehemaliger Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland und heutiger Präsident des Amtes für Verfassungsschutz in Thüringen, die Klimaforscherin Dr. Judith Curry, die häufig bei Anhörungen im US-Senat zu Wort kommt, der White Hacker Marc Ruberg, der für das Hochschulnetz des Landes Baden-Württemberg verantwortlich zeichnet, der Moraltheologe Prof. Dr. Peter Schallenberg, die Staatssekretärin Simona Cojocaru aus dem rumänischen Verteidigungsministerium, die Verteidigungsexperten George Scutaru und Razvan Ceuca, die Politikberater Dorin Gal und Jamal Qaiser, der italienische Politikkommentator Dr. Ciro Maddaloni von "Giornale Diplomatico", der CEO von Silicon Valley Europe, Michael Mattis, die Unternehmer Dr. Harald Schönfeld und Andre Schulte-Südhoff sowie der Executive Chairman des Diplomatic Council, Andreas Dripke.
MSC-Chef Botschafter Dr. Christoph Heusgen erläutert die Hintergründe zu dem neuen Buch:
Als sich die Gründungsvisionäre der Europäischen Union zusammentaten, um nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs ein neues Europa zu schaffen, verfolgten sie ein übergeordnetes Ziel: Sie wollten verhindern, dass sich die brutalen Konflikte, die den Kontinent von 1870 bis 1945 geprägt hatten, wiederholen. Dies ist ihnen über alle Erwartungen hinaus gelungen. Im Kern erfreut sich Europa heute der längsten Friedensperiode seiner Geschichte.
Konflikte werden nicht mehr auf dem Schlachtfeld ausgetragen, sondern im Dialog in den europäischen Institutionen - dem Parlament, dem Rat und dem Gerichtshof. Unser Schicksal wird nicht mehr durch das Recht des Stärkeren entschieden, sondern durch das Recht. Diese Errungenschaft ist bemerkenswert, und doch halten wir die Europäische Union und die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte heute allzu oft für selbstverständlich.
Wir können uns keine Selbstzufriedenheit leisten. Diese Ära des Friedens ist nicht von Dauer. Heute arbeiten interne und externe Kräfte daran, die Grundlagen der Europäischen Union zu destabilisieren. Die Autorität ihrer Institutionen wird in Frage gestellt; es wächst das Gefühl, dass nicht alle Regierungen der Mitgliedstaaten die in den europäischen Verträgen verankerten Grundwerte teilen, und der Nationalismus ist wieder auf dem Vormarsch. Diese Herausforderungen dürfen nicht ignoriert werden - sie verlangen unsere Aufmerksamkeit und eine entschlossene Antwort.
Dieses Buch untersucht diese drängenden Herausforderungen und schlägt Strategien vor, um sie wirksam zu bewältigen. Europa muss seine Politik anpassen, auf die Sorgen der Bevölkerung eingehen, seine Entscheidungen transparent kommunizieren und die Menschen in Europa immer wieder daran erinnern, warum es jede Anstrengung wert ist, den europäischen Traum am Leben zu erhalten."
Botschafter Prof. Dr. Heinrich Kreft erklärt die Entwicklung der aufkommenden Neuen Weltordnung:
"Die Megatrends unserer Zeit sind eine zunehmende Multipolarität, eine wachsende Großmachtrivalität zwischen der Status-quo-Macht USA und dem aufstrebenden China sowie eine allgemeine geoökonomische Fragmentierung. Noch 1990 repräsentierten nur sieben Länder - die G7 - zwölf Prozent der Weltbevölkerung und 50 Prozent der Weltwirtschaft. Die Gruppe der Industrieländer, die als Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bekannt ist, machte 21 Prozent der Weltbevölkerung aus, erwirtschaftete aber über 80 Prozent des Welteinkommens. Im Jahr 2030 werden die OECD-Länder 17 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, aber ihr Anteil an der Weltwirtschaft wird voraussichtlich auf nur noch 40 Prozent sinken.
Im Gegensatz dazu erleben die Nicht-OECD-Länder - viele von ihnen ehemalige Kolonien - einen Anstieg von Einkommen, Bevölkerung, Macht und globalem Einfluss. Diese Länder teilen eine Skepsis gegenüber der bestehenden internationalen Ordnung. Diese wird als ungerecht empfunden und ist daher seit dem relativen Niedergang des Westens zunehmend unter Druck geraten. Dies wurde deutlich, als der Westen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 Russland sofort für sein aggressives Verhalten verurteilte und sanktionierte, die meisten Länder des so genannten Globalen Südens sich jedoch zurückhielten. Auf der Friedenskonferenz für die Ukraine im Sommer 2024 in der Schweiz weigerten sich Indien und andere, das Abschlussdokument zu unterzeichnen, da sie es als zu kritisch gegenüber Russland betrachteten. Die bestehende Weltordnung und das Finanzsystem werden von diesen Ländern zunehmend in Frage gestellt, wie die Entscheidung der BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) zeigt, die Entdollarisierung ihrer Handelsbeziehungen zu fördern und weitere Mitglieder aufzunehmen (Saudi-Arabien, Iran, Äthiopien, Ägypten, Argentinien und die Vereinigten Arabischen Emirate; Argentinien lehnte die Einladung schließlich unter dem neu gewählten Präsidenten Milei ab.) Die BRICS-Gruppe präsentiert sich zunehmend als Alternative zu den G-7 und der OECD. Dies zeigt, dass es den westlichen Ländern nicht gelungen ist, eine integrativere internationale Ordnung zu schaffen. ...
China betrachtet die derzeitige Weltordnung als ungerecht und diskriminierend. Es will 'ein globales Netzwerk von Partnerschaften aufbauen und eine neue Art von internationalen Beziehungen fördern.'
Chinas phänomenaler wirtschaftlicher Aufstieg wäre ohne die offenen Märkte der Vereinigten Staaten, Europas und anderer westlicher Länder wie Japan sowie dem Know-how-Transfer westlicher Unternehmen und Forschungseinrichtungen nicht möglich gewesen. China wickelt 45 Prozent seines Außenhandels mit den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union ab, mit denen es seit Jahren große Handelsüberschüsse erzielt.
China will daher keineswegs die internationale Ordnung, die dies ermöglicht hat, demontieren und wendet sich vehement gegen alle Formen des Protektionismus, die im Westen unter Begriffen wie 'Entkopplung', 'Nearshoring', 'Friendshoring' oder 'De-Risking' diskutiert werden. Dennoch sieht China es als sein legitimes Recht an, im eigenen Interesse eine Anpassung der nach dem Zweiten Weltkrieg kodifizierten internationalen Regeln zu fordern. Auch wenn die chinesische Führung wiederholt erklärt hat, dass 'China niemals Hegemonie anstreben oder Expansionismus betreiben wird', klingt dies angesichts der militärisch untermauerten Ansprüche Chinas im Südchinesischen Meer eher wie Hohn."
Die Stärkung der Cyberresilienz nimmt in dem Werk breiten Raum ein:
Cyberkriminalität ist eine der größten Bedrohungen für unsere digitale Gesellschaft. ... Der Krieg im Internet - der Cyberwar - ist in vollem Gange. ... Aktuelle Statistiken schätzen, dass jährlich weit über 20.000 Sicherheitslücken in Computerprogrammen auftreten, von denen fast 4.000 als 'kritisch' eingestuft werden. Das bedeutet, dass jeden Tag etwa zehn schwerwiegende Sicherheitslücken aufgedeckt werden. ... Die Gründe für den rasanten Anstieg der Cyberkriminalität sind vielfältig. Zwei davon gelten als besonders starke Treiber: Der Trend zum Home Office integriert immer mehr schlecht gesicherte PCs in die Unternehmensstrukturen und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) macht Cyberangriffe schneller und gefährlicher als je zuvor. Angriffssimulationen zeigen, dass KI die Verteidigungssysteme eines Unternehmens in der Regel innerhalb von Minuten überwinden kann, insbesondere wenn sie mit Social-Engineering-Taktiken kombiniert wird, die menschliche Schwachstellen ausnutzen. ... Hinzu kommt die recht geringe Entdeckungswahrscheinlichkeit: Cyberkriminalität bietet hohe finanzielle Anreize, aber die Strafverfolgungsbehörden stehen vor großen rechtlichen und technischen Hindernissen, wenn es um die grenzüberschreitende Verfolgung von Straftätern geht.
Skizze der Weltordnung in 15 Jahren
Weitere Themengebiete im Buch: wachsende Bedeutung der Raumfahrt, hybride Kriegsführung, Energiesicherheit, Desinformation und Propaganda, Abschreckung durch Konnektivität, algorithmischer Krieg, Automatische Waffensysteme, Abwehr von Bedrohungen in einem hypervernetzten Informationskosmos, Reform der regelbasierten Weltordnung, Trump 2.0, die Rolle Europas in einer multipolaren Welt, Wechselwirkung von NATO und Europäischer Union, Aufbau von Verteidigungsmodellen für die europäische Bevölkerung, Naturkatastrophen und Klimawandel, Sicherheit der Lieferketten für die Industrie und weiteres.
In Summe skizzieren die 21 Autoren, wie unsere Welt mutmaßlich in 15 Jahren aussehen wird, welche Herausforderungen daraus entstehen und welche Strategien Europa verfolgen sollte, um in dieser neuen Weltordnung noch eine Rolle zu spielen.
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