Nach zwei erfolgreichen Börsenjahren stellen sich Anleger die Frage: Kann 2025 erneut ein starkes Jahr für die Finanzmärkte werden - Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege der Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, bleibt verhalten. In einem Interview hebt er zahlreiche Unsicherheitsfaktoren hervor, die ein weiteres Aufwärtspotenzial bremsen könnten. Von geopolitischen Spannungen bis hin zu einer weniger dynamischen Inflation: Die Liste der Risiken ist lang. Vorndran sieht Europa zunehmend in der Bedeutungslosigkeit versinken und kritisiert die mangelnde Leistungsbereitschaft in der Region. Trotz pessimistischer Marktstimmung ist er jedoch skeptisch, ob dies allein ein Signal für steigende Kurse ist. "Die Stimmung ist genauso schlecht wie die Lage", so Vorndran. Auch die Zentralbanken stehen im Fokus: Während die Fed flexibler auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren könne, sei die EZB stark von politischen Zwängen beeinflusst. Die Zinsdifferenzen zwischen den USA und Europa könnten nicht nur die Kapitalflüsse, sondern auch den Wechselkurs prägen. Welche Strategien empfiehlt der Experte - Vorndran rät zu globaler Diversifikation, einem Blick über den Euro-Tellerrand und zur Nutzung attraktiver Anleiherenditen - insbesondere in den USA. "5 Prozent für eine zehnjährige US-Staatsanleihe sind ein Wort", betont er. Das Fazit: 2025 dürfte ein herausforderndes Jahr werden. Doch mit der richtigen Strategie können Anleger die Risiken in Chancen verwandeln.
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