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Da brodelt es bei der Commerzbank! Die italienische Großbank UniCredit steht in den Startlöchern und könnte mit ihrem Anteil von fast 30 Prozent bald ein Übernahmeangebot auf den Tisch legen. Doch so einfach will sich die Traditionsbank aus Frankfurt nicht schlucken lassen. Mit striktem Sparkurs, einem Aktienkurs auf Höhenflug und ehrgeizigen Plänen für die Zukunft will sie ihre Eigenständigkeit bewahren. Wie lange kann sie noch dagegenhalten - und was bedeutet das Ganze für Aktionäre und Mitarbeiter?
Ein echter Krimi: Wie die Commerzbank sich gegen die Übernahme stemmt
Man muss es der Commerzbank lassen: Sie kämpfen wirklich mit allem, was sie haben, um nicht von der UniCredit geschluckt zu werden. Die Italiener, die schon fast ein Drittel der Bank besitzen, haben ziemlich klar gemacht, dass sie auf mehr aus sind. Sobald sie die magische 30-Prozent-Marke knacken, wären sie gesetzlich verpflichtet, ein offizielles Übernahmeangebot zu machen. Und genau das versucht die Commerzbank mit allen Mitteln zu verhindern, bzw. den Preis dafür in die Höhe zu treiben.
Die Strategie dafür: Sie macht sich hübsch - aber nicht für die Italiener, sondern für ihre Aktionäre oder vielleicht für jemand anderen? Eine andere Bank? Vielleicht sogar ein Deutsches Institut? Die Gerüchteküche brodelt auf jeden Fall. Für die Commerzbank heißt es jetzt noch mehr: Sparen, wo es nur geht. Geplant ist ein Stellenabbau, der einige Tausend Arbeitsplätze kosten könnte, dazu weitere Maßnahmen, um Kosten zu senken und die Gewinne weiter zu steigern. Klar ist das bitter für die Belegschaft, aber an der Börse wird der Kurs gefeiert. Kein Wunder, schließlich hat sich die Aktie in den letzten Jahren fast verdreifacht. Doch ob das reicht, um UniCredit auf Abstand zu halten? Da gibt es mehr Fragezeichen als Antworten.
Charttechnik: Der Kurs läuft von Hoch zu Hoch und die Stimmung steigt
An der Börse sorgt die Commerzbank für gute Laune. Mit einem Kurs von um die 18 Euro hat sie den höchsten Stand seit über zehn Jahren erreicht - und das in einem Umfeld, das für Banken nicht unbedingt ein Selbstläufer ist. Seit Jahresbeginn steht die Aktie bereits deutlich im Plus, und Analysten trauen dem Papier noch mehr zu. Aber woher kommt dieser plötzliche Optimismus? Ein Grund dafür ist die strikte Sparpolitik der letzten Jahre. Die Bank hat sich geschrumpft, aber effizienter gemacht - und das sieht man in den Zahlen. Die Eigenkapitalrendite, ein wichtiger Gradmesser für die Rentabilität, liegt auf einem soliden Niveau, und der operative Gewinn hat deutlich zugelegt. Gleichzeitig zeigen die Anleger Vertrauen in die Strategie von CEO Bettina Orlopp, die bei ihrem Amtsantritt ehrgeizige Ziele ausgegeben hat. Auch charttechnisch gibt die Aktie Anlass zur Freude. Nach dem Durchbrechen mehrerer Widerstandslinien zeigt der deutlich nach oben. Die Marke von 18 Euro wirkt wie ein Magnet, und sollte diese Hürde nachhaltig genommen werden, könnte die Rally in Richtung 20 Euro weitergehen. Aber Vorsicht: Nach einem solchen Anstieg sind Rücksetzer durchaus möglich - für Anleger eine Kaufchance.
Lohnt sich ein Kauf der Commerzbank-Aktie?
Das weiß niemand. Jedoch hat die Commerzbank-Aktie hat eine beeindruckende Entwicklung hinter sich, und die Aussichten bleiben gut. Fundamental stehen die Zeichen auf Wachstum und der operative Gewinn steigt, die Renditen sind stabil, und die Sparmaßnahmen tragen Früchte. Auch charttechnisch ist der Aufwärtstrend über Jahre hinweg absolut intakt.
Für Anleger, die bereits investiert sind, gilt: Gewinne laufen lassen, den Stopp nachziehen.
Für Neuinvestoren könnte ein möglicher Rücksetzer in Richtung 16,80 Euro zum Kauf genutzt werden. Den Stoppkurs bei 15 Euro gesetzt und auf ein Kursziel bei 20,50 -21,50 spekuliert. Kommt es zu einer Übernahmespekulation könnte dieses Ziel durchaus schnell erreicht werden.
Die Commerzbank bleibt eine spannende Story und niemand weiß aktuell, wie sich der Machtkampf zwischen UniCredit und der deutschen Traditionsbank weiterentwickelt. Klar ist: Langweilig wird es hier so schnell nicht.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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