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EU-Taxonomie ist ein Standortnachteil und ein Bürokratiehammer Brossardt: "Überarbeitung dringend nötig, um die Anforderungen realistisch und praxisgerecht zu gestalten" (München, 24.01.2025). Die EU-Taxonomie zielt darauf ab, nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten zu belohnen und zu fördern. "Das ist im Prinzip der richtige Weg, die Belastungen für Unternehmen durch die oft technich anspruchsvollen Bewertungskriterien schießen aber klar über das Ziel hinaus. Eine Überarbeitung unter Einbeziehung der Wirtschaft ist daher dringend nötig, um die Anforderungen realistisch und praxisgerecht zu gestalten", fordert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Neben der Komplexität der Bewertungskriterien sehen sich die Unternehmen mit einem hohen bürokratischen Aufwand konfrontiert. Für den Nachweis über taxonomiekonforme Tätigkeiten müssen umfassende Daten bereit gestellt werden, die nicht aus bestehenden Reportings entnommen werden können. "Die ganze Sustainable Finance Regulierung ist ein richtiger Bürokratiehammer. Das bindet nicht nur Personal und Ressourcen, sondern ist auch extrem teuer. Im internationalen Wettbewerb ist das ein weiterer Standortnachteil, der dringend korrigiert werden muss", findet Brossardt und ergänzt: "Zudem gibt es nach wie vor Bestrebungen, die Taxonomie auch auf soziale Kriterien auszuweiten. Das ist ein Irrweg und muss unbedingt unterbleiben." Sorge bereitet der vbw auch, dass fehlende Nachweismöglichkeiten taxonomiekonformer Tätigkeiten einen Wettbewerbsnachteil darstellen können. Insbesondere unter dem Aspekt, dass bei weitem nicht alle grundsätzlich nachhaltigen Tätigkeiten von der Taxonomie erfasst sind, wie die Herstellung von Bauteilen für Windkraftwerke. "Die Unternehmen laufen Gefahr, weniger attraktiv für Investoren und Kunden zu werden. Gerade Finanzmarktteilnehmer priorisieren aufgrund der Verpflichtung aus der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) 'grüne' Investments, wodurch Unternehmen ohne Taxonomie-Konformität Finanzierungsmöglichkeiten verlieren könnten. Das gilt es in jedem Fall zu verhindern", findet Brossardt. Die EU-Taxonomie gilt zwar nur für Unternehmen mit einer gewissen Größe, durch die weit verzweigten Wertschöpfungs- und Lieferketten müssen aber auch viele kleine und mittlere Unternehmen Nachhaltigkeitsinformationen liefern. Eine vbw Sonderauswertung einer KfW Studie vom August 2024 hat ergeben, dass ein Viertel aller bayerischen Unternehmen in den letzten zwölf Monten bei Kreditverhandlungen mit dem Thema Nachhaltigkeit konfrontiert worden sind. "Wie viel Aufwand mit den Anforderungen verbunden ist, sehen wir daran, dass es jedem zweiten bayerischen Unternehmen bereits letztes Jahr an Personal gefehlt hat, um die Nachhaltigkeitsgesetzgebung stemmen zu können. So richtig das Ziel der Nachhaltigkeit auch ist, hier muss dringend nachgesteuert werden", so Brossardt abschließend. Kontakt: Tobias Rademacher, 089-551 78-399, tobias.rademacher@ibw-bayern.de Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group. |
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