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Die Hoffnungen waren groß, die Realität leider ernüchternd: Puma steckt in der Klemme. Stagnierende Margen, schwache Verkaufszahlen und ein dickes Minus bei der Aktie setzen dem Unternehmen zu. Aber was genau läuft da schief? Wie schlagen sich die großen Rivalen Adidas und Nike im Vergleich? Und könnte es jetzt vielleicht sogar ein guter Zeitpunkt sein, auf die Puma-Aktie zu setzen? Wir schauen uns das Ganze für Sie genauer an.
Einbruch trotz Umsatzplus - Was läuft bei Puma schief?
Puma war doch mal der Überflieger unter den Sportmarken - ein bisschen der Underdog, der es mit den Großen wie Adidas und Nike aufnehmen wollte. Aber irgendwie ist der Glanz gerade ziemlich verblasst. Das vierte Quartal 2024 ist eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Klar, der Umsatz ist um 2,5 Prozent gestiegen und liegt jetzt bei 8,8 Milliarden Euro. Klingt erstmal nicht schlecht, aber wenn man sich die operative Gewinnmarge, also die EBIT-Marge, anschaut, bleibt von dem Optimismus nicht viel übrig: Diese steht unverändert bei relativ schwachen 7,1 Prozent.
Und es kommt noch dicker: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) dümpelt mit 622 Millionen Euro nicht nur auf Vorjahresniveau rum, sondern ist auch kilometerweit von den Erwartungen der Analysten entfernt. Kurzum: Was auf den ersten Blick vielleicht ganz okay aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als eine echte Baustelle mit drohendem Desaster.
Adidas und Nike ziehen davon - wie schlägt sich Puma im Vergleich?
Während Puma schwächelt, zeigen Adidas und Nike, wie es besser geht. Adidas konnte zuletzt mit starken Quartalszahlen punkten und hat die Erwartungen der Analysten übertroffen - inklusive eines satten Plus bei der Aktie. Nike setzt weiter auf seine starke Marke und den Trend zu Premium-Produkten, besonders in Nordamerika, und macht damit ordentlich Kasse.
Wenn man sich die Bewertungen anschaut, fällt auf: Adidas ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von fast 35 zwar die teurere, aber auch profitablere Aktie. Nike glänzt mit stabilen Margen, während Puma mit einem KGV von rund 24 günstiger wirkt - allerdings kommt das mit schwächerem Wachstum und höherer Volatilität.
Kein Wunder, dass Analystenhäuser wie Morgan Stanley oder die Deutsche Bank zuletzt ihre Kursziele für Puma nach unten korrigiert haben. Besonders Morgan Stanley hat kräftig den Rotstift angesetzt und das Ziel von 44 Euro auf nur noch 37 Euro gesenkt. Ein Lichtblick ist zwar Hauck Aufhäuser Lampe. Das Bankhaus bleibt optimistisch, hält an einer Kaufempfehlung fest und sieht das Kursziel bei 58 Euro.
Und was sagt die Charttechnik?
Ein Blick auf den Kursverlauf zeigt: Es sieht nicht rosig aus. Nach einem Einbruch von fast 20 Prozent hat sich die Puma-Aktie auf ein Sieben-Jahres-Tief von rund 32 Euro verabschiedet. Wichtige Marken wie die 200-Tage-Linie wurden deutlich nach unten durchbrochen, und auch der Relative-Stärke-Index (RSI) spricht dafür, dass die Aktie aktuell überverkauft ist.
Für risikobereite Anleger könnte das zwar eine Chance sein, günstig einzusteigen, aber Vorsicht: Die Lage bleibt wackelig. Entscheidend wird sein, ob die Aktie die Marke von 35 Euro zurückerobern kann. Wenn nicht, könnte es weiter abwärts gehen.
Turnaround-Chance oder Finger weg?
Puma ist gerade definitiv kein einfacher Fall. Im Schatten von Adidas und Nike zu stehen, macht es nicht leichter, und die letzten Quartalszahlen waren enttäuschend. Aber: Nach dem heftigen Kursrutsch bietet sich vielleicht eine Gelegenheit, günstig einzusteigen - zumindest, wenn man an die langfristige Erholung glaubt.
Einen Trade könnte man als Rebound wagen und ein Kauflimit bei 28,50 Euro platzieren mit einem Stopp bei 25 Euro und einem mittel- längerfristigen Kursziel bei 35 Euro.
Das angekündigte Spar- und Effizienzprogramm könnte die Margen bis 2027 auf Kurs bringen. Allerdings muss das Management dann auch wirklich abliefern. Wer lieber auf die vermeintlichen Gewinner setzt, fährt mit Adidas oder Nike vermutlich besser. Wer aber bereit ist, etwas Risiko einzugehen, könnte bei Puma auf einen langfristigen Turnaround wetten. Klar ist: Die Aktie bleibt eine Wette - mit Potenzial nach oben, aber auch mit einer guten Portion Unsicherheit.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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