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MÄRKTE EUROPA/Deepseek-Schock löst Abverkauf im Techsektor aus

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Deepseek-Schock löst Abverkauf im Techsektor aus

DOW JONES--Die europäischen Börsen sind mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 21.282 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,6 Prozent tiefer bei 5.188 Zählern. Schwächster Sektor waren Technologiewerte mit Minus 3,4 Prozent. Das chinesische Startup Deepseek hat mit R1 ein neues KI-Modell entwickelt. Die Deepseek-KI braucht nur einen Bruchteil der Chip-Leistung der bekannten KI-Modelle aus dem Silicon Valley und dies zu einem Bruchteil der Kosten. "Deepseek R1 ist eine der erstaunlichsten und beeindruckendsten Errungenschaften, die ich je gesehen habe", urteilte Risikokapitalgeber und Berater von US-Präsident Donald Trump, Marc Andreessen, im Kurzbotschaftendienst X.

Während an der Wall Street über massive Investitionen von Technologiegiganten in KI-Infrastrukturen sowie die Nachfrage nach Nvidia-Chips spekuliert wird, werfen die offensichtlichen Fortschritte von Deepseek verstärkt Fragen zur benötigten Rechenleistung für die Entwicklung von KI-Systemen auf, zentrale Treiber für KI-Aktien. "Mit DeepSeek haben die Chinesen gezeigt, dass es auch mit deutlich weniger Geld möglich ist, ein konkurrenzfähiges KI-Modell zu entwickeln, dessen Code zudem frei verfügbar ist, also für kommerzielle und akademische Zwecke kostenlos genutzt werden kann", so CMC.

ASML als Schwergewicht der Branche schlossen 7 Prozent im Minus. Im DAX verloren Siemens 3,4 und Infineon 1,9 Prozent. Nachdem Siemens Energy zuletzt vom KI-Hype nach oben gepusht worden waren, ging es hier gleich um 20 Prozent nach unten.

Die Deutsche Bank machte sich bereits Gedanken über die möglichen Langfristfolgen von Deepseek. Die neue KI-Technologie könnte einem "positiven Angebotsschock" gleichkommen. Die Vorzüge von KI könnten schneller und in einem größeren Umfang als bislang erwartet der Weltwirtschaft zu Gute kommen, was sich letztlich in einer höheren Produktivität niederschlagen sollte. Diese dürfte höhere Wachstumsraten bei niedrigerer Inflation zur Folge haben, was positiv auf die Anleihen- und Aktienmärkte wirken sollte.

Keine Akzente setzte ein über den Erwartungen ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser habe im Januar positiv überrascht, dank einer auf niedrigem Niveau verbesserten Lageeinschätzung, so die Deutsche Bank. Ernüchternd sei hingegen die erneute Eintrübung der Geschäftserwartungen. Darin dürfte sich wohl einmal mehr die erhöhte Wahrnehmung wirtschaftlicher Unsicherheit widerspiegeln - zum Beispiel mit Blick auf die zukünftige US-Handelspolitik.

Belastend für die europäischen Minenwerte (-2,3%) wirkten sich die Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus China aus. Hier ging es mit der Industrie wieder zurück unter die Expansionsschwelle. Auch der Service-PMI ermäßigte sich - belastet von der weiter schwachen Bauwirtschaft.

Geldpolitische Entscheidungen von US-Notenbank und EZB im Wochenverlauf

Im Wochenverlauf stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank wie auch der Europäischen Zentralbank auf der Agenda. Von der Fed wird keine Zinssenkung erwartet, was wohl neuerliche Kommentare von US-Präsident Donald Trump nach sich ziehen dürfte, der die Zinsen lieber niedriger sähe. Die EZB dürfte die Leitzinsen, auch mit Blick auf die schwächelnde Konjunktur im Euroraum, dagegen erneut um 25 Basispunkte senken.

BASF schlossen nach Zahlenausweis 0,2 Prozent leichter. Für die Analysten von Jefferies entsprach das EBITDA mit 7,9 Milliarden Euro dem Konsens, es lag aber leicht unter der vom Unternehmen prognostizierten Spanne von 8 bis 8,6 Milliarden Euro. Beim Chemie-Ergebnis sei es im Schlussquartal zu einem deutlicheren Ertragsrückgang gekommen, was die Analysten den Anlaufkosten in China sowie einer schwachen Nachfrage zuschrieben. Der 2025er-Konsens dürfte von den Geschäftszahlen wenig beeinflusst werden. Der verbesserte freie Cashflow wurde von Jefferies positiv gewertet.

Gegen den schwachen Gesamtmarkt kräftig nach oben ging es für Universal Music Group. Die Aktien sprangen in Amsterdam um 7,4 Prozent nach oben. Auslöser war der Abschluss eines Mehrjahresvertrages mit Spotify für das Musik-Streaming. Beide wollen die Monetarisierung ihrer Produkte ausbauen. Besonders die US-Tochter von UMG soll davon profitieren, da bisherige Rabatte für gebündelte Angebote abgeschafft werden sollen.

Die Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen SGS (+4,7%) und Bureau Veritas (-1,5%) haben Gespräche über eine mögliche Fusion beendet. SGS mit Sitz in der Schweiz und Bureau Veritas aus Frankreich teilten separat mit, dass die Gespräche nicht zu einer Einigung geführt hätten.

Für Stabilus ging es nach Zahlenvorlage um 4,8 Prozent nach oben. Das erste Geschäftsquartal 2024/25 von Stabilus sei solide ausgefallen, trotz des schwierigen Umfelds, kommentierte Warburg. Die bereinigte EBIT-Marge liege mit 11,6 Prozent klar innerhalb der Zielspanne für das Geschäftsjahr (11 bis 13%) und sei ermutigend.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
                     stand   absolut     in %      seit 
                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             5.187,80    -31,57    -0,6%     +6,0% 
Stoxx-50               4.528,27    +1,57    +0,0%     +5,1% 
Stoxx-600                529,85    -0,22    -0,0%     +4,4% 
XETRA-DAX              21.280,32   -114,61    -0,5%     +6,9% 
FTSE-100 London            8.503,71    +1,36    +0,0%     +4,7% 
CAC-40 Paris             7.906,58    -21,04    -0,3%     +7,1% 
AEX Amsterdam              894,84    -6,49    -0,7%     +1,8% 
ATHEX-20 Athen            3.755,07    -7,38    -0,2%     +5,2% 
BEL-20 Brüssel            4.278,67    +20,65    +0,5%     +0,3% 
BUX Budapest             84.963,95   -207,56    -0,2%     +7,1% 
OMXH-25 Helsinki           4.505,40    -6,62    -0,1%     +4,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul         11.070,22   -107,44    -1,0%     +2,9% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.096,76    +4,50    +0,2%     -0,3% 
PSI 20 Lissabon            6.503,73    -37,29    -0,6%     +1,4% 
IBEX-35 Madrid            11.997,10    +14,50    +0,1%     +3,5% 
FTSE-MIB Mailand           36.191,17    -9,55    -0,0%     +5,9% 
OBX Oslo               1.407,22    +2,13    +0,2%     +5,8% 
PX Prag               1.872,25    -13,20    -0,7%     +6,4% 
OMXS-30 Stockholm           2.646,92    -22,81    -0,9%     +6,6% 
WIG-20 Warschau            2.376,40    -2,38    -0,1%     +8,5% 
ATX Wien               3.823,39    -21,82    -0,6%     +5,0% 
SMI Zürich              12.416,61   +129,33    +1,1%     +7,0% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt       zuletzt          absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,53           -0,04     +0,17 
US-Zehnjahresrendite    4,55           -0,08     -0,02 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- % Mo, 7:35 Uhr Fr, 17:10 Uhr % YTD 
EUR/USD          1,0493    +0,1%    1,0462     1,0516 +1,3% 
EUR/JPY          161,93    -0,8%    163,30     163,77 -0,6% 
EUR/CHF          0,9450    -0,5%    0,9488     0,9511 +0,7% 
EUR/GBP          0,8413    +0,1%    0,8398     0,8420 +1,7% 
USD/JPY          154,30    -1,0%    156,10     155,71 -1,9% 
GBP/USD          1,2474    +0,0%    1,2458     1,2488 -0,3% 
USD/CNH (Offshore)    7,2466    -0,0%    7,2690     7,2404 -1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        99.933,35    -4,2%   99.690,60   105.950,80 +5,6% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD % YTD 
WTI/Nymex         72,82    74,66     -2,5%     -1,84 +2,2% 
Brent/ICE         76,86    78,50     -2,1%     -1,64 +2,7% 
GAS                VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF         47,875    49,77     -3,8%     -1,90 -1,5% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD % YTD 
Gold (Spot)       2.735,07   2.770,84     -1,3%     -35,78 +4,2% 
Silber (Spot)       30,02    30,58     -1,8%     -0,56 +4,0% 
Platin (Spot)       944,93    951,15     -0,7%     -6,23 +4,2% 
Kupfer-Future        4,22     4,30     -1,7%     -0,07 +5,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

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January 27, 2025 12:07 ET (17:07 GMT)

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