DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EU-EMISSIONSHANDEL - Durch das EU-Emissionshandelssystem für Heizen und Verkehr (ETS 2), das ab 2027 gilt, könnten die Kosten für Heizen und Treibstoff für viele Verbraucher bis 2030 erheblich steigen - zum Teil um mehr als 1.000 Euro pro Jahr. Das zeigen Zahlen des Vergleichsportals Verivox, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegen. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, sieht Verbraucherinnen und Verbraucher nicht ausreichend vorbereitet und dringt auf eine soziale Abfederung steigender CO2-Preise. (Funke Mediengruppe)
KLINIKEN - Steigende Verluste und eine erhebliche Zunahme der Bürokratieauflagen lassen die deutschen Krankenhäuser nach Angaben ihrer Träger immer tiefer in die Krise stürzen. "Die Lage der deutschen Krankenhäuser ist so dramatisch wie noch nie", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, der Augsburger Allgemeinen. "Abteilungen werden geschlossen, Personal wird eingespart, Standorte werden aufgegeben, bevor sie in die Insolvenz geraten." Das gesamte Defizit der Kliniken hat laut Berechnungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft in diesen Tagen die Marke von 14 Milliarden Euro überschritten. (Augsburger Allgemeine)
ROBOTIK - Die deutsche Robotik- und Automationsbranche verzeichnet erstmals seit 2020 sinkende Umsätze. Im vergangenen Jahr gingen die Erlöse der Hersteller laut Branchenverband VDMA um 6 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro zurück. Im laufenden Jahr dürfte sich der Einbruch noch verstärken. Eine Ursache für die Krise ist die allgemeine Marktschwäche, insbesondere in China. Der VDMA sieht aber auch strukturelle Probleme, etwa die hohe Abhängigkeit der deutschen Anbieter von der Autoindustrie. Zudem drängen chinesische Hersteller auf den europäischen Markt. (Handelsblatt)
M&A - Aggressiv auftretende Hedgefonds aus den USA suchen in Deutschland nach neuen Zielunternehmen für ihre Kampagnen. Angelockt werden sie von der Schwäche des Standorts und der damit verbundenen niedrigen Börsenbewertung vieler Firmen. Das zeigt eine Datenanalyse der Beratungsgesellschaft Alvarez & Marsal (A&M), die dem Handelsblatt vorliegt. Die sogenannten aktivistischen Investoren steigen mit kleinen Beteiligungen bei Unternehmen ein und versuchen, radikale Veränderungen durchzusetzen und so Kurssteigerungen herbeizuführen. (Handelsblatt)
SPORTARTIKEL - Während der Corona-Pandemie war die Nachfrage nach Laufschuhen, Shirts und Co. hoch, doch viele Geschäfte mussten schließen. Lieferketten waren unterbrochen und Händler bestellten zu viel Ware. Volle Lager, Rabattaktionen und Insolvenzen folgten. Der Markt hat sich inzwischen wieder beruhigt, die Verkaufslager leeren sich - und das, obwohl Verbraucher in Deutschland derzeit lieber sparen als ihr Geld ausgeben. Denn der Fitness- und Gesundheitstrend in der Gesellschaft ist ungebrochen. Die Branche profitiert zudem davon, dass sich der Onlinehandel, der in der Pandemie boomte, langsamer durchsetzt, als Experten erwartet hatten. Deshalb schauen Sportläden trotz des schwachen Konsumklimas vorsichtig optimistisch in die Zukunft. (Handelsblatt)
GENERIKA - Chinesische Aufsichtsbehörden untersuchen die Qualität inländischer Generika, nachdem sich Ärzte öffentlich über deren Wirksamkeit beschwert hatten. Die Untersuchung erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Bedenken ausländischer Pharmaunternehmen, dass das chinesische System der Arzneimittelbeschaffung, bei dem sich die Hersteller auf Großausschreibungen für die Versorgung öffentlicher Krankenhäuser bewerben, den internationalen Wettbewerb benachteiligt. Einem Bericht der Forschungsgruppe Frost & Sullivan zufolge ist der chinesische Pharmamarkt einer der wichtigsten Märkte für Arzneimittelhersteller und steht mit einem Umsatz von 239 Milliarden Dollar im Jahr 2023 nach den USA an zweiter Stelle. (Financial Times)
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January 28, 2025 00:33 ET (05:33 GMT)
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