DJ HSBC zieht sich aus Investmentbanking außerhalb der Kernmärkte zurück
Von Paul Clarke
DOW JONES--HSBC will ihr Eigenkapitalmarkt- und M&A-Geschäft in Großbritannien, Europa und der Region Americas schließen. Die britische Bank, die unter ihrem neuen CEO Georges Elhedery die Kosten senken will, plant den Rückzug aus einigen nicht zum Kerngeschäft gehörenden Investmentbanking-Aktivitäten außerhalb ihrer Hauptmärkte in Asien und im Nahen Osten, wie aus einem Memo an die Mitarbeiter hervorgeht. Die HSBC wolle ihre globale Präsenz an den Fremdkapitalmärkten und in der fremdfinanzierten Akquisitionsfinanzierung aufrechterhalten, heißt es in der Mitteilung von Michael Roberts, Leiter des Bereichs Corporate and Institutional Banking. Die Bank strebe ein "wettbewerbsfähigeres, skalierbares und finanzierungsorientiertes Modell" an, schrieb er.
Für HSBC ist dies eine weitere strategische Wende im Investmentbanking. Als wichtiger Akteur auf den Fremdkapitalmärkten hat die britische Bank zahlreiche Versuche unternommen, bei Fusionen und Übernahmen sowie bei der Zeichnung von Aktien weltweit an Boden zu gewinnen. Der jüngste Vorstoß erfolgte unter Greg Guyett, dem ehemaligen Leiter des globalen Bank- und Marktgeschäfts, der im Dezember Chairman des Bereichs Strategische Kunden wurde. Guyett hatte gegenüber Financial News im März letzten Jahres erklärt, HSBC plane die Einstellung von rund 200 Investmentbankern.
In einem Memo an die Mitarbeiter, über das die Nachrichtenagentur Bloomberg zuerst berichtete, kündigte HSBC nun an, alle laufenden Geschäfte abzuschließen und die Kunden über den Abbau des Geschäfts zu informieren.
Financial News gehört - wie diese Nachrichtenagentur - zu Dow Jones & Co. und News Corp.
"Im Rahmen unserer laufenden Bemühungen, die HSBC zu vereinfachen und unsere Führungsposition in den Bereichen, in denen wir stark sind, auszubauen, schließen wir eine Überprüfung unseres Investmentbanking-Geschäfts ab", sagte ein HSBC-Sprecher. Die Bank werde ihre M&A- und Equity Capital Markets-Aktivitäten in Asien und im Nahen Osten stärker fokussieren und jene in Großbritannien, Europa und den USA vorbehaltlich der lokalen regulatorischen Anforderungen schrittweise reduzieren.
Der Schritt dürfte zu einem Stellenabbau in allen Abteilungen führen, in einigen Fällen könnten Mitarbeiter in andere Aufgabenbereiche versetzt werden.
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January 28, 2025 07:17 ET (12:17 GMT)
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