DJ MÄRKTE USA/Etwas fester - Technologietitel mit Erholung
DOW JONES--Nach den kräftigen Vortagesverlusten im Technologiesektor hat sich die Wall Street am Dienstag erholt. Der am Vortag unter die Räder gekommene Halbleitersektor im S&P-500 verbesserte sich um 5,1 Prozent. Der Schock für die Technologiebranche in Sachen KI durch die Billigkonkurrenz Deepseek aus China hat etwas an Schrecken verloren. Bereits am Vortag war zudem ersichtlich gewesen, dass es keinen marktbreiten Abverkauf gegeben hatte. KI werde sich durchsetzen, aber möglicherweise zu niedrigeren Preisen. Das seien keine guten Aussichten für die Branchenriesen, aber durchaus positive für die breitere Wirtschaft, hieß es im Handel.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 44.850 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 0,9 Prozent und für den technologielastigen Nasdaq-Composite ging es um 2,0 Prozent nach oben. Den 1.298 (Montag: 1.604) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.496 (1.203) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 48 (42) Titel.
Nvidia erholten sich nach dem Vortagesabsturz um 8,8 Prozent, Marvell Technology verbesserten sich um 3,5 Prozent und Broadcom gewannen 2,6 Prozent. Dagegen verloren Advanced Micro Devices (AMD) weitere 0,5 Prozent. Händler sprachen daher insgesamt von einer eher wackligen Stabilisierung unter den KI-Riesen. Die Auswirkungen einer möglicherweise günstigeren Konkurrenz auf die Branche seien weiterhin nicht klar absehbar, hieß es.
Als Bremsklotz machten Händler zudem Aussagen von US-Präsident Donald Trump aus. Er hatte Einfuhrzölle von deutlich mehr als 2,5 Prozent angedroht. Mit seiner Aussage vom Montag reagierte Trump auf Berichte, wonach sein Finanzminister Scott Bessent Zölle von 2,5 Prozent auf alle Importe favorisiere. Dazu gesellten sich schwache Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im Dezember. Hier könnten zukünftige Zölle für Verbesserungen sorgen.
Auch die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Januar deutlicher abgeschwächt als prognostiziert. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 104,1. Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg auf 106,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde allerdings auf 109,5 von zunächst 104,7 nach oben revidiert.
Dollar zieht mit Trump-Aussagen an
Anders als der Aktienmarkt reagierte der Dollar positiv auf die Trump-Einlassungen, der Dollar-Index stieg um 0,5 Prozent. Eine protektionistische Politik begünstigt die nationale Währung, treibt die Inflation und somit auch das Leitzinsniveau.
Nach einem volatilen Verlauf legten die Ölpreise zu und machten damit einen Teil der Vortagesverluste wieder wett. Die Notierungen für Brent und WTI gewannen bis zu 1,1 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf drohende Proteste in libyschen Häfen, welche die Rohölexporte unterbrechen könnten. In den USA richtet sich der Fokus auf die wöchentlichen US-Öllagerdaten, die nach Schätzungen von Analysten einen Anstieg um 1,1 Millionen Barrel zeigen dürften - den ersten Anstieg seit zehn Wochen.
Am Goldmarkt stieg der Preis für die Feinunze um 0,7 Prozent auf 2.764 Dollar. Hier warteten Anleger auf die Leitzinsentscheidungen von US-Notenbank und Europäischer Zentralbank (EZB). Während die Fed die Leitzinsen zur Wochenmitte bestätigen dürfte, wird bei der EZB am Donnerstag mit einer erneuten Senkung gerechnet.
Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen nach den kräftigen Vortagesverlusten wenig verändert. Die Blicke sind auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank gerichtet. Mehrheitlich wird erwartet, dass die Fed die Zinsen unverändert lassen wird. Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz. Doch selbst das hat nur begrenztes Potenzial, den Treasury-Markt zu beeinflussen, hieß es von TD Securities. "Wir erwarten eine gedämpfte Marktreaktion, da der Fokus auf Trump und Zöllen liegt", so die Analysten.
Boeing-Aktie legt zu - GM unter Druck
Die Boeing-Papiere stiegen um 1,5 Prozent. Der US-Flugzeughersteller erwarte, im ersten Quartal des Jahres etwa 4 Milliarden Dollar an Liquidität zu verbrennen, sagte CFO Brian West im Gespräch mit Analysten. Das Unternehmen verzichtete darauf, detaillierte Finanzprognosen für 2025 zu geben. Aber West sagte auch, er rechne damit, dass der Konzern in der zweiten Jahreshälfte beginne, Liquidität zu generieren, wobei die Verluste im zweiten Quartal schrumpfen sollten.
General Motors stürzten dagegen um 8,9 Prozent ab. Der Betriebsgewinn fiel im Rahmen der Erwartungen aus, basierte aber nicht auf dem Automobilgeschäft.
Nucor stiegen nach Vorlage von Geschäftszahlen um 3,8 Prozent, der Stahlkonzern litt unter gesunkenen Preisen. Der Gewinn sank, blieb aber oberhalb der eigenen Zielsetzung.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.850,35 +0,3% 136,77 +5,4% S&P-500 6.067,70 +0,9% 55,42 +3,2% Nasdaq-Comp. 19.733,59 +2,0% 391,75 +2,2% Nasdaq-100 21.463,04 +1,6% 335,76 +2,2% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,20 -0,3 4,20 -4,4 5 Jahre 4,33 +0,1 4,33 -4,6 7 Jahre 4,43 -0,7 4,44 -4,9 10 Jahre 4,54 +0,1 4,54 -3,2 30 Jahre 4,78 +1,0 4,77 0,3 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:40 Uhr Mo, 17:22 Uhr % YTD EUR/USD 1,0431 -0,6% 1,0440 1,0504 +0,7% EUR/JPY 162,22 +0,1% 162,55 162,04 -0,4% EUR/CHF 0,9432 -0,3% 0,9448 0,9455 +0,5% EUR/GBP 0,8385 -0,2% 0,8390 0,8419 +1,3% USD/JPY 155,51 +0,6% 155,69 154,29 -1,2% GBP/USD 1,2441 -0,4% 1,2444 1,2476 -0,6% USD/CNH (Offshore) 7,2785 +0,4% 7,2788 7,2460 -0,8% Bitcoin BTC/USD 101.274,80 -0,4% 102.746,65 100.934,35 +7,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,94 73,17 +1,1% +0,77 +3,8% Brent/ICE 77,60 77,08 +0,7% +0,52 +3,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 48,46 47,93 +1,1% +0,54 -5,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.763,66 2.744,06 +0,7% +19,60 +5,3% Silber (Spot) 30,36 30,20 +0,5% +0,16 +5,2% Platin (Spot) 944,48 950,25 -0,6% -5,78 +4,1% Kupfer-Future 4,23 4,21 +0,4% +0,02 +5,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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January 28, 2025 16:18 ET (21:18 GMT)
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